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Hochleistungsdemokratie Der brasilianische Politologe Roberto Mangabeira Unger will die Linke neu begründen
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"Der Linken fehlt es an einer Krise". Wer diesen Satz von Roberto Mangabeira Unger liest, fragt sich, ob der Mann noch alle Tassen im Schanken hat. Ist die Linke nicht in der größten Krise seit ihrem Bestehen? Wirkt sie seit dem Epochenbruch von 1989, trotz vereinzelter Erfolge, nicht desorientiert und ziellos; wütend, aber ohne Konzept? Würde diesem bedauernswerten Patienten der Weltgeschichte noch eine Krise nicht endgültig den Todesstoß versetzen?

Es klingt nach Katastrophenpädagogik. Aber es ist nicht so gemeint. Auf diese Holzhammermethode des historischen Fortschritts setzt der brasilianische Politologe gerade nicht. Denn er will ja weg davon, dass die Linke immer erst eine Katastrophe braucht, um über neue Formen einer sozialen Gesellschaft nac