Schmerzensmann mit Hakenkreuz

Kunst Die Hamburger Kunsthalle hat mit der Ausstellung "Man 9196 Son" einen Post-68er-Schreckenscocktail angerührt. Reizvoll und problematisch zugleich
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Schlägt Utopie eigentlich immer in Gewalt um? Als im vergangenen Jahr das 30. Dienstjubiläum der 68er zum rituellen Begängnis anstand, brachte vor allem ein Vorwurf die rebellischen Gemüter von damals zum Kochen. Dass nämlich der Aufbruch von 1968 die Wurzel aller Übel von heute gewesen sei: von der Bindungslosigkeit bis zum Bildungsdesaster, vom Sittenverfall bis zum Terrorismus. An allem waren „die 68er“ schuld. Und von den Beatles bis zur RAF führte eine direkte Linie.

Auf eine spezifische Weise nimmt nun eine Ausstellung mit dem merkwürdig verdrehten Titel Man 9169 Son in der Hamburger Kunsthalle diesen Streit noch einmal auf. Wer im Ausstellungsflyer liest, es gehe darum, wie „manch alternativer Lebensentwurf und gesellschaftlic