Das "Buch zum Film", das "Buch zur TV-Serie" ist im Kulturbetrieb zu einer Metapher für die multimediale Verwertungskette geworden, die alle ästhetischen Produkte begleitet. Beim Freitag hieß dieser Pilotfisch bislang edition freitag, dümpelte aber etwas vor sich hin. In Zukunft heißt die umgestaltete Reihe wie das ganze Blatt: edition der freitag. Leser, die es mit den alten Freitag-Traditionen halten, werden darin einen Autor wie Walter Mossmann wiederfinden. In der edition werden die Lieder und Poeme des Liedermachers aus der Protestrepublik West erscheinen. Oder sie treffen auf gute Bekannte wie Marina Achenbach, ein "Urgestein" der Freitag-Redaktion, die ihre schönsten Reportagen der letzten 20 Jahre in einem Band versammelt hat - von der Wiedervereinigung bis zum Zerfall Jugoslawiens.
Leser, die nicht so sehr auf linke Glaubenssätze eingeschworen sind, werden vielleicht zu Joseph Heaths und Andrew Potters Konsumrebellen greifen. Die kanadischen Wissenschaftler unterziehen darin den beliebten "Mythos Gegenkultur" einer Kritik. So versucht sich die edition an einem intellektuellen Crossover, das für den ganzen Freitag immer wichtiger wird: Eine Brücke zwischen den alten und den neuen Lesern zu schlagen, auf die wir alle hoffen.
Eine anregende Lektüre wünscht allen Lesenden (es soll noch welche geben) der hauseigene Bücherwurm Ingo Arend
Was ist Ihre Meinung?
Kommentare einblendenDiskutieren Sie mit.