Vergiss es!

Liaison In Arnold Stadlers neuem Roman "Komm, gehen wir" hat Roland Angst vor dem Tod
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Die Liebe zu dritt. Als die Berliner Chansonette Francoise Cactus 2001 diesen Song herausbrachte, hatte das den Reiz des Anachronistischen. In Berlin-Prenzlauer Berg begannen die Kleinfamilien in neuer Pracht zu blühen. Allüberall in den hellen Bioläden, die die dunklen Clubs im wilden Osten abgelöst hatten, sah man plötzlich Kinderwägen rollen. Freie Liebe - das Motto der Avantgarden von Alexandra Kollontai bis Uschi Obermaier, war vergessen. Neoliberale Spießbürger triumphierten über die sexuellen Libertinäre. "Das ist total out, das ist Hippieshit" wusste Cactus die Pärchen-Renaissance richtig zu deuten, beharrte aber trotzig auf ihrem Ideal: "Ich liebe die Liebe zu dritt".

Revolutionäre Zeiten zeigt es nun nicht an, dass Arnold