(K)ein nobler Dienst an der Gesellschaft

Sponsorenkäfig Warum der demokratische Staat eines seiner wichtigsten Selbstverständigungsinstrumente nicht weiter zur Disposition stellen sollte
Exklusiv für Abonnent:innen

Ich bin aufgewachsen mit der Gewissheit, dass Literatur und Kunst gesellschaftskritisch zu sein haben, ja dass Kunst und Literatur überhaupt erst durch ihre Gesellschaftskritik wirkliche Kunst und wirkliche Literatur werden. Das galt sowohl für die offizielle Welt wie für die nichtoffizielle, die sich darin komplementär zueinander verhielten.

Klopften wir in der Schule Erzählungen und Gedichte auf ihre kritische Rolle gegenüber Sklavenhaltergesellschaft, Feudalismus und Kapitalismus ab, um unser Jetzt und Hier nur umso nachdrücklicher zu loben, so galt zu Hause das als gut und schön, was sich kritisch auf die DDR-Gegenwart anwenden ließ.

Mit dreizehn Jahren machte mir die Biermann-Affäre klar, dass ein paar Gedichte und Lieder einen Staat ins