Gynäkologie: Die Perspektive der Frau

Frauenheilkunde Warum gibt es hierzulande immer noch
 keine Kliniken, in denen nur Frauen arbeiten? Das würde vieles zum Guten ändern
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 11/2022

Anfang vergangenen Jahres entdeckte meine Frauenärztin hinten in der Wand meiner Scheide einen kleinen Knoten. Im Sommer hatte er seine Größe verdoppelt, sodass sie mir dringend riet, ihn entfernen zu lassen. Dies geschehe unter Vollnarkose, zuständig sei die hiesige Poliklinik in Marburg, Teil der privatisierten Uniklinik.

Einen ganzen Vormittag verbrachte ich in Arztzimmern und Wartebereichen: Mir wurde Blut abgenommen, ich musste Formulare ausfüllen, wurde über den Eingriff aufgeklärt. Den männlichen Assistenzärzten fehlte dabei jedes Feingefühl. Sie gingen offensichtlich vom Schlimmsten aus und malten es mir in den düstersten Farben aus, bis auch ich schließlich davon überzeugt war, unheilbar krank zu sein.

Meine Anspannung