Gaskrise: Europäische Atomindustrie wittert Morgenluft

Energie Die Brennelementefabrik Lingen sucht Neukunden. Und zwischen franzöischer Atomindustrie und russischer Rostom-Tochter wird geflirtet
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 07/2023
Augen auf beim Uran-Kauf
Augen auf beim Uran-Kauf

Foto: Vladimir Simicek/AFP/Getty Images

Bereits zwei Tage vor dem Einmarsch russischer Truppen in die Ukraine legte Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) das Genehmigungsverfahren der Gaspipeline Nord Stream 2 auf Eis. Es folgten Sanktionen für fossile Energien aus Russland, ein Anschlag auf die Gasleitungen in der Ostsee zementierte die Abkehr von russischem Gas.

Seither wittert die Atomkraftlobby Morgenluft. Im November stimmte nach dem Bundestag auch der Bundesrat zu, die drei letzten deutschen Atomkraftwerke bis April 2023 laufen zu lassen. Dabei sind in keiner Energiesparte Deutschland und die EU so stark auf Ressourcen anderer Staaten angewiesen, 99,5 Prozent des Natururans werden importiert. 20 Prozent stammten 2020, wie eine Studie des österreichischen Umweltbundesamts aus dem Mai 2022 belegt, aus Russland und weitere