„Es ist ein Spiel mit Identitäten“

Interview Salomé Balthus leitet die Escort-Agentur Hetaera und ist dort selbst als Sexarbeiterin tätig
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 12/2017
„Es ist ein Spiel mit Identitäten“

Collage: der freitag, Material: Imagebroker/Imago

Für das Interview schlägt Salomé Balthus ein Café am Paul-Lincke-Ufer in Berlin-Kreuzberg vor. Mittags sei dort wenig los, dann habe man seine Ruhe. Sie will über die Themen Escort und Sexarbeit sprechen. Und über ihre Agentur Hetæra, die sich durch ein solidarisches und kollektiv verwaltetes Konzept auszeichnet.

der Freitag: Frau Balthus, wieso heißt Ihre Agentur Hetæra?

Salomé Balthus: Der Begriff Hetäre kommt aus der Antike und spielt auf eine Epoche an, in der unsere Tätigkeit Achtung fand. In der klassischen Antike unterteilte sich das Milieu der Prostituierten in mehrere Kategorien. Es gab zum Beispiel Straßenmädchen und Bordellprostituierte, die Sklavinnen waren. Und dann gab es die Hetären, die sich freigekauf