Auf weitem Raum

Russland Ich bin nach Moskau eingeladen. Ein Pferd küsst mir die Hand, an jeder Ecke klingt Musik. Dieses Land will den Frieden
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 39/2019
Die Straßen sind voller Leben. Unsere Autorin kann hier kein Regime erkennen
Die Straßen sind voller Leben. Unsere Autorin kann hier kein Regime erkennen

Montage: der Freitag; Fotos: Getty Images, Alamy, Privat

Vor dem Abflug in Berlin-Schönefeld: Mir gegenüber sitzen zwei Herren. Wenn sich das nicht ändern würde, könne man nicht mehr zusammenarbeiten, schimpft der eine. Der andere lässt mir den Vortritt in der Warteschlange und spricht mich auf Russisch an: „Die werden uns nie verstehen.“ – „Deutsche eben“, antworte ich, „wobei ich übrigens auch Deutsche bin, obgleich ich Russisch spreche.“

Ich reise zu einem Rundtischgespräch der „Russischen Universität der Völkerfreundschaft“, eigentlich der „Russländischen“, weil der aus vielen Nationalitäten bestehende Staat gemeint ist. Dass „russländisch“ bei uns ungebräuchlich ist, deutet auf verengte Sicht.