Gönner und Neider

Diversität Sie ist jung, schön – und sie „profitiert“ von moderner Identitätspolitik, weil sie schwarz ist. Natasha Brown erzählt, was der Preis dafür ist
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 07/2022
„Sei die Beste, arbeite härter. Sei unsichtbar. Sei nicht unbequem“
„Sei die Beste, arbeite härter. Sei unsichtbar. Sei nicht unbequem“

Foto: Richard Baker/Corbis/Getty Images

Sie ist den Weg ihrer Ich-Erzählerin in gewisser Weise selbst gegangen: Nach ihrem Mathematikstudium in Cambridge hat Natasha Brown „zehn Jahre im Londoner Finanzsektor“ gearbeitet, ehe sie 2019 den London Writers Award gewann und sich fortan aufs Schreiben konzentrierte, sagt der Klappentext. Vom Foto blickt uns eine schöne junge Frau entgegen. Ist es als Rezensentin notwendig, zu erwähnen, dass sie schwarz ist? Und was würde es andererseits bedeuten, dies zu verschweigen? Noch bevor man eine Zeile gelesen hat, ist man mittendrin im Thema dieses Romans.

Jung und schön ist auch die namenlose Protagonistin in Natasha Browns Roman Zusammenkunft. Und dass sie als Schwarze eher als Vertreterin einer Bevölkerungsgruppe behandelt wird denn als Individuum,