Getz aba schnell Isabell

Fracking Scheinbar ist man beim Thema Fracking ein paar Schritte weitergekommen.

Bei diesem Beitrag handelt es sich um ein Blog aus der Freitag-Community.
Ihre Freitag-Redaktion

Da habe ich doch gestern fast einen Herzinfarkt bekommen. Altmeier und Rösler haben sich laut Meldung des Spiegel auf die Vorgehensweise zum Thema Fracken geeinigt. Heute wird landauf und landab gemeldet, dass einige Punkte geklärt seien, jedoch auch noch Unklarheiten zwischen den beiden bestehen. Nichtsdestotrotz entsteht der Eindruck, als ob jetzt alles ganz schnell gehen muss.

Muss es auch... Denn im September ist Bundestagswahl. Ich würde nicht darauf wetten, dass die Sozialdemokraten in der kommenden Regierung vertreten sind. Eine höhere Wahrscheinlichkeit besteht da, dass die Grünen irgendwie beteiligt sind. Mit denen bekommt man das Fracken nicht durch. Also schnell schnell......

Doch was ist Fracking überhaupt. In Tiefen von ca. 1000 Metern bis 4000 Metern lagern Erdgasvorkommen, die in Gestein gebunden wird. Durch Bohrungen in das Gestein, die zunächst senkrecht nach unten verlaufen um dann in bestimmter Tiefe waagerecht weiterlaufen wird schließlich unter sehr hohem Druck ein Wasser/Chemie/Sandcocktail nach unten verbracht. Durch diese Vorgehensweise zerbröselt der Schiefer und gibt die Gase oder auch andere Stoffe frei. Diese werden dann nach oben gepumpt. Teile des mit eingebrachen Chemiecocktails bleiben unten. Viele Menschen (so auch ich) befürchten, dass dieser Chemiecocktail ganz oder teilweise in das Grundwasser gelangen. Was dann passiert oder wer für diese Schäden aufkommt, ist noch nicht geklärt. Es ist ungefähr so klar, wie das Aufkommen für die Schäden im Falle eines SuperGau (der ja bekanntermaßen leider auch nicht auszuschließen ist)

In Amerika wird das Fracking in großem Ausmaß betrieben. Es gibt hierzu Filme auf Youtube, Filme von Hollywood und auch gute Reportagen aus Deutschlands Studios. In Niedersachsen wird auch bereits gefrackt. In einer Reportage wurde berichtet, dass plötzlich die Benzolwerte um das vierfache den Grenzwert überschreiten.

Das Thema Fracking ist sehr vielschichtig. Der Wirtschaftsminister wünscht sich das Fracking (kann ich verstehen) Der Umweltminister (Altmeier) zaudert noch ein wenig uns spielt Umweltaktivist, was ich ihm jedoch nicht abnehmen werde. Die Rolle des Bergamtes spielt eine Rolle, welches über den Kopf von Kommunen entscheiden können. Schließlich spielt auch die Industrie eine Rolle, die sich beharrlich weigert, die Zusammensetzung des Frackingfluids zu veröffentlichen.

Liebe Leser: Ich habe Angst um unsere Umwelt, ich habe Angst um mich und ich habe Angst um unsere Kinder. Ich fühle mich nicht ausreichend informiert. Ich habe irgendwie das Gefühl, dass wieder einmal einige Wenige auf unser aller Kosten Gewinne eintreiben können, während die Schäden auf unsere Schultern verteilt werden. Dabei geht es ausnahmsweise nicht nur um Geld, sondern um unsere Gesundheit.

Welche Garantien haben wir? Rösler spricht vollmundig darüber, dass die Industrie verspricht, schonende Verfahren anzuwenden. Diese Zusage ist doch lachhaft. Wann hat das Thema Selbstbeschränkung denn jemals funktioniert? Bei der Lasagne? Beim Gammelfleisch? Bei der Frauenquote? Bei der Atomkraft?

Die Industrie ist gewinnorientiert. Die zum Fracken entschlossenen Unternehmen sind Aktiengesellschaften und keine gemeinnützigen Vereine. Aktiengesellschaften wollen die Kosten minimieren und die Verkaufspreise maximieren. Die Aktionäre wollen in erster Linie Cash sehen und sonst nichts.

Ich hoffe auf die neuen Konstellationen im Bundesrat, die hier blockieren kann und ich hoffe auf SIE, liebe Leser, dass Sie Ihren Einfluss geltend machen, diese noch nicht ausgereifte und gefährliche Technik zu verhindern, bis wirklich schlüssig garantiert werden kann, dass unser Trinkwasser nicht belastet wird.

Don Isi

Dieser Beitrag gibt die Meinung des Autors wieder, nicht notwendigerweise die der Redaktion des Freitag.
Geschrieben von

Don Isi

Links der Mitte

Don Isi

Was ist Ihre Meinung?
Diskutieren Sie mit.

Kommentare einblenden