Mit Speck fängt man keine Mäuse!

Der Mäuse-Coroner Mögt Ihr Mäuse? Ich wißt schon, diese kleinen Viecher - langes Schwänzchen, spitzes Schnäutzchen, Knopfaugen und kuscheliges Fell.

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Meine Kinder mögen Mäuse. Die sind soooo süüüß. Ich mag Mäuse auch. Auf dem Acker oder in Tierfilmen. Im Zooladen tun mir die Viecher eher leid.

Mäuse im Haus finde ich allerdings eklig. Weil sie alles anfressen und überall hinmachen. Nun ja, wir haben Mäuse. Jeden Winter kommen die kleinen Nager und machen es sich bei uns bequem. In einem alten Haus ist das wohl ganz normal, dass man des nachts Mausgetrappel hört und es ist schlicht unmöglich, alle Mauselöcher zu verschließen, wenn man auf gewachsenem Boden lebt. So ist die Welt.

Zu Beginn meines Landlebens habe ich diese Plage nicht so recht ernst genommen. Das änderte sich, als die Bande innerhalb weniger Tage ein Pfund Nudeln verputzte und mir nur die leere Tüte übrig ließ. Soviel war klar: Es musste was geschehen.

Katze hieß der erste Gedanke. Eine Katze wird helfen. Dachte ich. Doch dem ist nicht so. Die Katze ist alt und wir sind nicht ihr einziger Dosenöffner, sie frißt sich im ganzen Dorf durch. Mäuse jedenfalls fängt sie nicht mehr. Behaglich liegt sie dem Mann auf dem Bauch und schaut interessiert der kleinen Maus zu, die durch Zimmer flitzt.

Gift. Ja, der zivilisierte Mensch greift gleich zur Chemie. Aber auch das ist kein guter Gedanke. Die Mäuse werden zwar vernichtet, aber leider verenden sie dann auch irgendwo in Zwischendecken und hinter Wandverkleidungen, was einen bestialischen Gestank zu Folge hat. Geht gar nicht. Das wird nicht einmal ernsthaft in Erwägung gezogen.

Fallen. Mausefallen sind doch eine gute Idee. Lebendfallen sind doch nett. Da kann man das Vieh am Morgen dann auf den Acker tragen, wo es sich kurz schüttelt und dann wieder heim in die warme Küche schleicht. Einen Versuch war's immerhin wert.

Schlußendlich bleibt es bei der alten - schnapp - Mausefalle. Das ist zwar auch nicht schön - also der Anblick und die Entsorgung einer geschnappten Maus - funktioniert aber ganz gut. Wenn, ja wenn man den richtigen Köder erwischt. Speck ist es nicht. Den rühren die Mäuse nicht an. Käse hat auch keinerlei Wirkung auf die Tiere ausgeübt. Allein Nutella - keine Nuß-Nougat-Creme, nur Nutella - funktioniert. Am Anfang des Winters fallen dem Aromacocktail schon einige Mäuse zum Opfer, aber ich habe zwei mächtige Feinde im Kampf gegen die Nager.

1. Mein Sohn. Der findet Mäuse nämlich wirklich süß und macht sich regelmäßig mit einem Bleistift, den er "Entschärfer" nennt, auf die Suche nach gespannten Mausefallen, um sie, nun ja, zu entschärfen und

2. die Intelligenz der Mäuse. Immer öfter finde ich nämlich die schön gespannten Mausefallen gänzlich leergefressen, ohne allerdings geschnappt zu haben. Die Mäuse lernen offensichtlich dazu.

Na gut, wenn sie dafür die Vorräte in Ruhe lassen. Solange sie meiner Küche fernbleiben, soll's mir Recht sein. Die müssen ja auch irgendwie über den Winter kommen...

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Geschrieben von

Ismene

Kein Mensch ist freiwillig schlecht.Aber es sind schon viele ganz komisch unterwegs.antigone@weibsvolk.org

Ismene

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