Kennen Sie Seymour Hersh?
Selbstverständlich kennen Sie ihn — er ist der renommierteste Enthüllungsjournalist der Welt. Das Massaker von My-Lai während des Vietnamkriegs hat er ebenso aufgedeckt und an die Öffentlichkeit gebracht wie die von allen US-Medien bewußt verschwiegene Bombardierung Kambodschas sowie die Rolle der CIA beim Putsch von Augusto Pinochet. Seymour Hersh ist eine Legende, ein lebendes Mahnmal für all das, wofür Journalismus nach einhelliger Meinung stehen sollte.
Viel Arbeit, viel Recherche, viel Engagement, zusammengehalten von dem Willen, eine demokratische Öffentlichkeit über die kleinen und größeren Schweinereien beim Regieren zu informieren.
Was Seymour Hersh damit bewirkt hat? — Gar nichts, außer etwas Ruhm und Anerkennung, gerade auch in den USA, dem klassischen Land des Enthüllungsjournalismus, der aber ebendort auch ständig seine völlige Wirkungslosigkeit unter Beweis stellt. Seine Resultate mögen zwar vorübergehend politische Dimension erreichen, wenn sie, wie etwa beim Watergate-Skandal, als Waffen im Binnenmachtkampf der bereits etablierten Allgemeinheit verwendbar sind, nicht aber, wenn es um national bedeutsame Dinge wie Krieg und Frieden geht.
Enthüllungen à la Hersh besitzen den Vorteil, die Sensationslust auf sinistre Vorgänge »hinter den Kulissen« zu stimulieren, die Anziehungskraft des Skandalösen für sich nutzen zu können. Wesentlich schlechter ist es um Dinge bestellt, die nachweisen, daß hinter einem vermuteten Skandal gar nichts steckt: Das Nicht-Geschehen ist viel langweiliger als eine monströse Lüge.
Insofern liegt die Kraft der Enthüllung tatsächlich weniger an den Informationen, die auf diese Weise ihren Weg in die Öffentlichkeit finden, sondern im bloßen Akt des Publizierens selbst: Die Performance ist’s, worum es geht, der Inhalt der Enthüllungen bloß Anlaß zum Tätigwerden.
Dieser Dienstleistungscharakter der Enthüllung wird besonders deutlich, wenn wir uns die jüngere, zeitgemäßere Version von Seymour Hersh und Bob Woodward ansehen: WikiLeaks.
Anläßlich der jüngsten Leaks titelte ausgerechnet die Washington Post (in der Sy Hersh publizierte) in fast schon maliziöser Offenheit: »More leaks on the way, this time from State Department«. Nach Afghanistan und Irak »diesmal« also Klatsch aus dem Außenministerium. Woraus sich freilich die Frage ergibt, was »nächstes Mal« kommt: Die Bank of America oder doch Rußland? Was auch immer es sein mag, fürs weltweite Konsumentenglück ist jedenfalls bestens gesorgt.
Das Verblüffendste an den jüngsten Enthüllungen ist ihre ausgesprochene Harmlosigkeit. Daß amerikanische Diplomaten dem Volk hüben wie drüben genauer aufs Maul schauen als die etablierten Presseorgane im jeweiligen Land, daß also der gefürchtete Weltpolizist den Gesetzen des Bonapartismus (die Interessierten ausschalten, aber nur, um deren Interessen umso reiner zu artikulieren) vollends zu gehorchen scheint, darf man als Lektion in Sachen Medienkompetenz begreifen.
Bei den Irak-Leaks war es immerhin der berühmte »Zynismus«, den man im Angesicht der Enthüllungen witterte: War es nicht zynisch, daß das amerikanische Verteidigungsministerium darauf beharrte, daß im Kriege bedauerlicherweise auch einmal Menschen sterben? War es nicht zynisch, daß die US-Administration das Leben ihrer Invasionsstreitkräfte durch die Enthüllungen bedroht sah?
Bezeichnend ist der Vorwurf deshalb, weil dort, wo die größte Sünde der Zynismus ist — sprich: die Distanz zu den moralischen Protagonisten —, Massenmedien gar keine Öffentlichkeit im traditionellen Sinn mehr generieren, sondern nur mehr eine erweiterte Privatheit, gebildet nach dem Muster der hoch emotionalen Beziehungen in der Kleinfamilie, die durch kalkulierende und also abstrahierende Überlegung mehr begründet noch zusammengehalten wird, sondern nur noch von der Angst vorm Alleinsein. Die Maßstäbe, nach denen die öffentlichen Figuren, sei’s der Politik, des Militärs oder der Ökonomie, gemessen werden, sind nicht mehr die mehr oder minder vernünftigen, die man an Fremde anlegte, sondern solche, wie sie im höchstpersönlichen Nahbereich gelten: Gemeinschaft um jeden Preis statt Gesellschaft durch Zufall der Zeitgenossenschaft.
Je weniger die Mitglieder dieser Zwangsgemeinschaft sich ausstehen können, umso mehr bedürfen sie der Exterritorialisierung des Feindes, der man sich selbst ist, aber nicht sein darf.
Ein Beleg dafür ist die ständige Hysterisierung der Sexualität: Die stets besonders volkstümlich horchende BILD wußte am 8.12. von der »Sex-Akte Assange« zu berichten. Ob es die Vergewaltigung tatsächlich gab oder nicht ist dabei unbeachtlich, denn wären die Verhältnisse im privaten gleich wie im ‚öffentlichen‘ Bereich nicht schon längst der Tyrannei der Intimität erlegen, herrschte in ihnen nicht ständig latente Inzestuösität, würde so ein Vorwurf incl. der dazugehörigen Protagonisten gar nicht erst bedeutsam werden. Eben weil außer den Beteiligten niemand dabei war, aber die halbe Welt sich ganz mächtig mit elektrisierenden ‚Meinungen‘ hervortut, überwiegen die moralische Glaubwürdigkeit der Personen längst jede Glaubhaftigkeit in der Sache.
Und das ist in der Tat eine neue Qualität des Mediums Internet: Das Netz hat kulturindustriell die herkömmlichen Medienformen längst als Leitmedium einer intimisierten Öffentlichkeit abgelöst — ganz und gar ohne mächtige Konzernherren und Millionenauflagen wie im Print und ohne GEZ-Gebühren und Rundfunkrat wie beim TV, sondern anhand einiger Millionen privater Blogseiten, die ganz unvermittelt das libidinöse Bedürfnis nach Nähe befriedigen.
Kommentare 62
"Das Verblüffendste an den jüngsten Enthüllungen ist ihre ausgesprochene Harmlosigkeit."
Lesen Sie eigentlich die Depeschen oder nur das was der Spiegel daraus macht ? Offensichtlich stöbern Sie am liebsten in der Bild Zeitung.Wird dort Ihr libidinöses Bedürfnis nach Nähe am ehesten befriedigt ?
Noch mehr kleine und größere Schweinereien beim Regieren :
Top Secret America
Lieber GSFRB,
ja, ich lese die Depeschen, und ja, ich habe auch nicht nur die Depeschen gelesen. Den Spiegel lese ich dafür gar nicht mehr und von der BILD nur die Schlagzeilen, an denen man am Kiosk schlicht nicht vorbeikommt.
Entweder haben Sie also den Artikel da nicht verstanden oder Sie haben das gar nicht vor, denn das Verdikt »Harmlosigkeit« bezog sich nicht auf den Inhalt der Veröffentlichungen, sondern im ganzen Gegenteil an das daran gemessen völlig unverständliche, weil passive Verhalten der ach so hoch gelobten »Öffentlichkeit«.
Was mich eben veranlaßte, über eben diese Öffentlichkeit und ihre innere Verfassung nachzudenken.
Sie sollten sich also nicht gleich auf das Wikileaks-Tag einschießen, sondern den Artikel lesen, ehe Sie sich mit starken Meinungen zum Verfasser hervortun.
Pentagon Exam Calls Protests 'Low-Level Terrorism
Pentagon Exam Calls Protests 'Low-Level Terrorism
Welche hoch gelobte "Öffentlichkeit" meinen Sie ?
Wie bewerten Sie die Äußerungen von Joe Biden ?
Julian Assange like a hi-tech terrorist, says Joe Biden
Zur Frage was als nächstes kommt:
"Wikileaks is also creating anxiety in the corporate suites. A cover story in the December 20, 2010 issue of Forbes magazine reports that early next year a large amount of embarrassing material will be sent to the media by Wikileaks about a major U.S. bank, followed by masses of exposé material on other global corporations."
www.commondreams.org/view/2010/12/20-7
Zur Frage was als nächstes kommt:
"Wikileaks is also creating anxiety in the corporate suites. A cover story in the December 20, 2010 issue of Forbes magazine reports that early next year a large amount of embarrassing material will be sent to the media by Wikileaks about a major U.S. bank, followed by masses of exposé material on other global corporations."
www.commondreams.org/view/2010/12/20-7
Hallo born2bmild,
vielen Dank für den Link. Jawohl, den Artikel hatte ich so 'halb' auch im Auge, wobei ich gerne einräume, daß ich Eco nur zu einer Hälfte beipflichten kann, nämlich was die Geheimdienste und ihre Rolle anlangt.
Hinsichtlich der Diplomaten bin ich anderer Auffassung und glaube durchaus, daß er deren Rolle unter einer sehr verengten Perspektive wahrnimmt.
Selbstverständlich ist die Rolle der Botschafter nicht mehr die traditionelle, denn kein Staat dieser Welt benötigt mehr Diplomaten, um Nachrichten an fremde Regierungen zu übermitteln. Allerdings haben Diplomaten und insbesondere Botschafter ja auch noch andere Funktionen, die von kulturellen Veranstaltungen über den Vorsitz diverser Stiftungen und Vereine bis hin zur bloß ökonomisch verwertbaren Kontaktpflege reichen.
»Irre« daran ist nach meiner Anschauung nicht das funktionale Rudiment namens Botschaft, sondern die nach wie vor bestehende Einteilung der Welt in Nationalstaaten.
ist es nicht bezeichnend, dass wir das Wort "Enthüllung" gebrauchen? Enthüllung heisst auf Deutsch "Striptease" hehe, und dann der Zusammenhang mit Sex.
Ich meine die »Öffentlichkeit«, an die die Leaks adressiert sind.
Es ist dieselbe Öffentlichkeit, die die bürgerliche Republik als kabapel erachtet, die Regierung zu erwählen, und es ist dieselbe Öffentlichkeit, deren Verallgemeinertes als Politik gleichermaßen Voraussetzung wie Folge der demokratischen Staatlichkeit ist.
Und es ist auch die Öffentlichkeit, die ständig Information mit Aufklärung verwechselt.
corrige: kapabel.
Ausgezeichneter Artikel, J-ap. Zu Zeiten, in denen Loyalität weniger ihrer Produktivkraft halber gefragt ist, wird den Herren die schier unzerstörbare Neigung der Untertanen, sie vor ihren Taten in Schutz zu nehmen, mindestens lästig, wenn nicht gar hinderlich.
Wenn demnächst nicht Assange, aber irgend eine andere Figur von der Bühne genommen wird, ggf. auch durch Exekution mittels Heckenschützen, wäre das kaum noch ein Skandal, sondern in erster Linie die Vollendung der Botschaft, auf die es praktisch ankommt. Man "weiß ja" schon "Bescheid" - alles in der Ordnung.
Diese Methode der Eskalation ist bestens erprobt, die Francisten, italienischen und deutschen Faschisten waren nur Nachahmer, die Vorbilder wirst Du besser kennen, als ich. Selbst die Überlieferung des Sokrates-Prozesses scheint mir Spuren eines analogen, vorgängigen Verfahrens zu zeigen.
liebe Grüße
Tom
Das ist eine gute Formulierung dessen, was ich meinte: »Man "weiß ja" schon "Bescheid" - alles in der Ordnung.« — Der physische Sturm aufs Regierungsviertel und das Niederreißen der Bannmeilen wird ersetzt durch die Urkunde, auf der schwarz auf weiß geschrieben steht, daß es tatsächlich genau so war, wie man schon immer vermutet hat.
Und? Nichts und — das war's schon.
Der Teil der Öffentlichkeit, der es eben wirklich schon immer (besser) »gewußt« haben will, darf sich moralisch bestätigt und gestärkt fühlen, ansonsten und gerade deshalb, weil dieser Mechanismus so fabelhaft sistiert wurde, geht alles seinen gewohnten Gang, die tatsächliche Opposition ist durch jetzt schriftlich vorliegende und einsehbare Gutachten (der Begriff paßt wie die Faust aufs Auge) ersetzt worden und die Kritik an den Verhältnissen der bürgerlichen Staatlichkeit muß als eine erscheinen, die nicht den gegebenen Verhältnissen gilt, sondern ihrem historischen Vorfahren. — Das ist die eigentliche Transformationsleistung der Demokratie.
Das alles ist nun nicht die »Schuld« von Wikileaks oder gar Assange. Ich halte ihn für einen echten Idealisten, in vermutlich bester Tradition der Enzyklopädisten, der dafür nichts kann.
ebenso traurig finde ich, das es immer wieder diese menschen geben muss die uns drauf aufmerksam machen(und dennoch dank an alle)...
es sind ständig die fragen der machterhaltung, die die denkweise unserer heutigen "Führer und Lenker" paranoid wirken lässt, aber meine Sitznachbarn in der S-Bahn schauen weiter stumm aus dem fenster und erkennen nicht die perifide und abscheuliche dreistigkeit mit der ihnen ins gesicht gespuckt wird, als täte man seit jahrtausenden nichts anderes.
der Text ist gut ihre gedanken besser, nur tatendrang ist am besten..
gruss aus jenem ort wo die s-bahn auch fährt
"denn das Verdikt »Harmlosigkeit« bezog sich nicht auf den Inhalt der Veröffentlichungen, sondern im ganzen Gegenteil an das daran gemessen völlig unverständliche, weil passive Verhalten der ach so hoch gelobten »Öffentlichkeit«. "
Dann sorgen Sie doch für Gegenöffentlichkeit und schreiben mehr über die Depeschen anstatt das
passive Verhalten des Mainstream zu beklagen.
Was Seymour Hersh damit bewirkt hat? — Gar nichts, außer etwas Ruhm und Anerkennung, gerade auch in den USA, dem klassischen Land des Enthüllungsjournalismus, der aber ebendort auch ständig seine völlige Wirkungslosigkeit unter Beweis stellt. Seine Resultate mögen zwar vorübergehend politische Dimension erreichen, wenn sie, wie etwa beim Watergate-Skandal, als Waffen im Binnenmachtkampf der bereits etablierten Allgemeinheit verwendbar sind, nicht aber, wenn es um national bedeutsame Dinge wie Krieg und Frieden geht"
Was erwarten Sie denn von Enthüllungen? Dass der Mob, den Sie getagged haben, losgeht und - angeführt von luziden Geistern - den Krieg beendet?. Was erwarten Sie denn, außer Erkenntnisse und politische Strategien.
Ist es nicht eine traurige Tatsache, dass die Welt längst alles weiß? Trotzdem hat so eine Enthüllung, oder wie immer man das nennen wlll, die Sicht auch von Politikern auf diesen Krieg verändert.
Die Maßstäbe, nach denen die öffentlichen Figuren, sei’s der Politik, des Militärs oder der Ökonomie, gemessen werden, sind nicht mehr die mehr oder minder vernünftigen, die man an Fremde anlegte, sondern solche, wie sie im höchstpersönlichen Nahbereich gelten: Gemeinschaft um jeden Preis statt Gesellschaft durch Zufall der Zeitgenossenschaft."
Das ist schon so seit es Massenmedien gibt. Seitdem wird zusammengerückt bis alle ersticken.
Dass Personen der Öffentlichkeit so bewertet werden wie hier, hat sicher auch was damit zu tun, dass man so den Mob ruhig hält, dass man denen die Illusion gibt, die Politiker seien erreichbar irgendwie.
Das mit dem Sex habe ich nicht verstanden. Fakt ist aber, dass man - wenn man Männer schwächen will - ihnen keinen Sex anbieten muss sondern unterstellen. Das war in der Geschichte auch immer so.
Die Hysterisierung von Sex hat mit den Enthüllungen auch nicht so viel zu tun. Da hat sich jemand - vielleicht in Unkenntnis der Rechtslagen und -fallen - selbst eine Falle gestellt.
Das Netz hat kulturindustriell die herkömmlichen Medienformen längst als Leitmedium einer intimisierten Öffentlichkeit abgelöst — ganz und gar ohne mächtige Konzernherren und Millionenauflagen wie im Print und ohne GEZ-Gebühren und Rundfunkrat wie beim TV, sondern anhand einiger Millionen privater Blogseiten, die ganz unvermittelt das libidinöse Bedürfnis nach Nähe befriedigen.
Das erinnert mich an den Vorwurf von Bankern, dass auch die Kunden eben auch so gierig waren. Meine Güte, das Netz hat viele viele Seiten, so wie Menschen viele viele Seiten haben.
Außerdem wissen wir noch immer nicht alles über alle Fakten und Sachverhalte, die bekannt geworden sind. Und es geht sicherlich nicht um einen Aufschrei, sondern um andere Intentionen, die solche Enthüllungen nach sich ziehen. Na, ich weiß nicht, wie ich das jetzt ausdrücken soll.
„Der physische Sturm aufs Regierungsviertel und das Niederreißen der Bannmeilen wird ersetzt durch die Urkunde, auf der schwarz auf weiß geschrieben steht, daß es tatsächlich genau so war, wie man schon immer vermutet hat.“
Da haben Sie es schön auf den Punkt gebracht j-ap
Ich bin allerdings froh, dass es diesen physischen Sturm noch nicht gegeben hat.
Heute wüsste doch niemand, was er mit dem Regierungsviertel anfangen sollte. Das scheint mir das eigentliche Problem – man könnte auch sagen, die Zeit ist noch nicht reif, weil sich bisher keine attraktive und machbare Alternative abzeichnete. Und es geht auch anders als mit Sturm.
Ganz schwach schimmert manchmal etwas durch, was ich als Herrschen der Vernunft und Selbstorganisation bezeichnen würde – und was ein mir genehmer Weg wäre.
Das Wikileak-Konzept finde ich da sehr hilfreich.
Liebe Magda,
den Mob habe ich nicht getagged, weil ich ihn so gern oder ungern habe, sondern ich habe Mob und Elite getagged, weil das ein stehender Begriff bei Hannah Arendt ist.
Und deren Betrachtung zur Sache liegt hier insofern nahe, als sie das vorübergehende Bündnis von Mob und Elite (das nicht immer deckungsgleich ist mit dem stereotypen Oben/Unten) als eine der Vorbedingungen totalitärer Herrschaft ausgemacht hat.
Zu dieser Bewegungsform gehört nämlich auch die scheinbar paradoxe Identifizierung eben dieser Eliten (nicht nur der ökonomischen und politischen, sondern auch der geistigen und artistischen) mit dem Mob, die die Eingemeindung ins totalitäre Ganze ermöglicht.
Deshalb steht das da in den Tags des Artikels.
Ich werde dieses Blog lesen. - Und die Kommentare. -
Und ich werde - heute, morgen - noch meine Meinung kundtun.
Mit Interesse und gerade wenig Zeit grüßt ak
Ich schrieb oben:
„Das Wikileak-Konzept finde ich da sehr hilfreich.“
Zusatz: Aber es müsste so schnell wie möglich dafür gesorgt werden, dass es überflüssig wird.
Kommt Zeit,
kommt Rat —
Komm-entar!
Um mal einen Ausspruch von Prof. Geo Siegwart, Logikprofessor in Greifswald, abzuwandeln: hat schon mal jemand eine Öffentlichkeit gesehen?
Und was den Beitrag als Ganzes anbelangt, seine Stoßrichtung und sein Belangreichtum: lassen Sie ihn doch Bradley Manning zukommen. Vielleicht mag er Zuckerwatte!
Hallo J-ap
bei Veränderungen in der Gesellschaft (in Ermangelung eines besseren Wortes) erscheint mir das so, wie bei freitag.de:
Daten werden übertragen, Warten auf freitag.de, der blaue Balken ist fast ganz fertig, die Seite sieht aber noch genauso aus wie vorher und dann Bamm!!! liest man den neuest Kram von.
Eigentlich hatte ich als Beispiel eine Krebszelle nehmen wollen aber das erschien mir nicht angemessen.
Vielleicht geht das was ich sage ich Richtung "esoterische Sozial-/ Geisteswissenschaft" dann bitte ich um einen Ordnungsruf.
Komplexe Systeme haben eine bestimmte Kapazität, Faktoren, die sie aus dem Gleichgewicht bringen können auszugleichen. Von Außen betrachtet, ändert sich das komplexe System lange nicht, bis der Punkt erreicht ist, an dem das Gleichgewicht kippt. Und dann kippt es schnell und plötzlich und ist schwer zu kontrollieren. Ich bin mir nicht sicher, ob ich dabei sein möchte, aber das kann ich mir wohl nicht aussuchen.
Hallo J-ap
bei Veränderungen in der Gesellschaft (in Ermangelung eines besseren Wortes) erscheint mir das so, wie bei freitag.de:
Daten werden übertragen, Warten auf freitag.de, der blaue Balken ist fast ganz fertig, die Seite sieht aber noch genauso aus wie vorher und dann Bamm!!! liest man den neuest Kram von.
Eigentlich hatte ich als Beispiel eine Krebszelle nehmen wollen aber das erschien mir nicht angemessen.
Vielleicht geht das was ich sage ich Richtung "esoterische Sozial-/ Geisteswissenschaft" dann bitte ich um einen Ordnungsruf.
Komplexe Systeme haben eine bestimmte Kapazität, Faktoren, die sie aus dem Gleichgewicht bringen können auszugleichen. Von Außen betrachtet, ändert sich das komplexe System lange nicht, bis der Punkt erreicht ist, an dem das Gleichgewicht kippt. Und dann kippt es schnell und plötzlich und ist schwer zu kontrollieren. Ich bin mir nicht sicher, ob ich dabei sein möchte, aber das kann ich mir wohl nicht aussuchen.
@merdeister
„Von Außen betrachtet, ändert sich das komplexe System lange nicht, bis der Punkt erreicht ist, an dem das Gleichgewicht kippt. Und dann kippt es schnell und plötzlich und ist schwer zu kontrollieren.“
Gut beschrieben. Daher ist es ja auch so wichtig, dass man schon heute die Schaffung von Strukturen einer schöneren zeitgemäßen Organisation des Lebens – und sei sie am Anfang nur virtuell – angeht. Und da läuft ja schon Einiges. Und die Verknüpfung der Internetwelt zur realen Welt wird ja auch immer Komplexer. Ich bin guter Hoffnung – aber den physischen Sturm auf das Regierungsviertel sollte man bis auf Weiteres zurückstellen - das könnte alles verderben.
Es sähe vermutlich auch albern aus, wenn ein halbes Dutzend Leute über den Rasen, brüllend in Richtung Reichstag laufen...
The NYT spills key military secrets on its front page
The (Not So) Secret U.S. War in Pakistan
Jeremy Scahill: Secret Cables Confirm Actions by Elite U.S. Special Operations Forces in Pakistan
Ein halbes Dutzend? Waren wir damals nicht fünf?
Boris sollte man nicht unterschätzen, was seinen Effekt auf Wachleute angeht.
„Ein halbes Dutzend? Waren wir damals nicht fünf?“
Insofern ist es wohl kein Problem die Erstürmung des Regierungsviertels vorerst abzublasen – da muss man nicht so viel telefonieren.
Hat ja auch etwas für sich, wenn die Bewegung klein und überschaubar ist.;-)
Das ist mal wahr. "Die Rente is sischer". Achja, das waren noch...
Tja, J-ap,
hier ist er wieder greifbar, Dein elitärer Rassismus, in dem Leute außerhalb Deines vorgestellten intellektuellen und angeblichen ökonomischen Standes bestenfalls in den Stand familiärer Faktoten, Leibdiener, Oberhaushälterin etx aufrücken können.
"Scheinbar paradoxe Identifizierung (der Eliten) mit dem Mob". Daß Elite und Mob identisch sein könnten, kommt nicht in Betracht, weil ein Angehöriger der Elite doch nun mal mit und zu besserem geboren sei.
Doch wie belanglos ist das!
Das "Bündnis von Mob und Elite", sofern nicht derselbe Schmarrn, und dann also unter der rationellen Gliederung "oben und unten" gefasst, ist ein Blödsinn. Mächte gehen Bündnisse ein, nicht eine Macht mit Ohnmächtigen. Ein "Mob", der von seiner Staatsmacht lizensiert wird, sich mächtig zu wähnen - wie Du selbst hier bestens vorgebracht hast - ist schlechterdings kein Bündnispartner .
Obendrein unterstellt das Konstrukt eine Differenz der Zwecke bei "Mob" und "Elite", die gleichwohl bündnisfähig, also von komplementärem Charakter sein soll. Wo, bitte, soll sowas im Kapitalismus her kommen? Das ist ein feodaler Romantizismus! In der spätbürgerlichen Gesellschaft eine schlichte Unmöglichkeit, wie Du an anderen Orten selbst bereits eingeräumt hattest, wenn ich mich recht erinnere: Die herrschende Instanz über den antagonistischen Gegensätzen der Konkurrenz, von Lohnarbeit und Kapital, bedarf schranken-und lückenloser Souveränität, sie kennt nur eigene und feindliche Interessen und die Letzteren erkennt sie nur in ihrer bewaffneten Souveränität an, also in Gestalt eines fremden Souveräns mit entsprechenden Machtmitteln. Aber doch bitte nicht die eigene "Volkssouveränität" in ihrer halluzinierten Form. Die auch nur dann halluzinativ, statt staatsidealistisch wäre, wenn sie ernst genommen würde, doch sie wird nicht ernst genommen, auch das hast Du gerade hier oben klar gestellt!
Nicht mal im Nationalsozialismus wurde sie ernst genommen, außer von ein paar durchgeknallten Typen, lustigerweis Deinesgleichen, nämlich Leuten, die meinten, über den Umweg der völkischen Vereinigung von Bourgeois und Citoyen in ihren "wahren", nämlich geistigen Rang aufzusteigen, statt sich dem Geldpöbel beugen zu müssen!
Für die Büttel und Knallchargen handelte es sich um einen Titel, halt um den, der gerade Konjunktur und Macht hatte, dem man sich opportunistisch andiente und dann auch einhauste - wiederum nach demselben Muster, das Du im Blog dargestellt hattest..
Also kein Bündnis nirgendwo.
Und also wird in diesem Thread auch die Idiosynkrasie Deines ständischen Rassismus deutlich. Es ist ein Accessoire, ein lässliches Anhängsel, von dem Du anscheinend wider bessren Wissens nicht lassen magst.
So sei Dir das Pläsierchen gegönnt, ein Philister, wer sich über die Maßen 'dran störte.
beste Grüße
Tom
Ich frage mich ja im Ernst, wohin ich mit meinem kleinen Nachen noch rudern soll, damit nicht unversehens schon wieder Nessie the Dragon in Gestalt Deiner Interpretationskunst aus den Wogen schnappt und die Zähne fletscht.
Diesmal handelt es sich schlicht um ein Mißverständnis, mein lieber Tom.
Und das ging diesmal so: »Scheinbar paradoxe Identifizierung« — na da brat' mir doch einen einen Storch, »paradox« denkt sich der J. A.-P. das, weil in seinem Hirn nun einmal nicht zur Synthesis kommen kann, was nun einmal auseinandergehört. Oder?
Nein. Denn »scheinbar paradox« ist's nicht deshalb, weil es sich in meinem Hirn so darstellt, sondern weil die Begriffe diese Differenz nahelegen und damit, wie Du richtig erklärst, einen kategorischen Antagonismus als Kulisse schieben, den es in dieser Form gar nicht gibt! Der ist tatsächlich eine Halluzination, wer ihr aber auf den Leim geht, der muß das für paradox halten, was eben nur: scheinbar paradox ist.
Ist's denn nun klarer, was ich meinte?
Hallo j-ap,
wir diskutieren hier in einer Runde, die politische Zusammenhänge zumindest für möglich hält. Das scheint so banal, das wir beständig uns darin zu übertreffen suchen, dieses noch präziser und diffiziler zu formulieren und beständig den Konkurrenten aus dieser Runde im Blick haben.
Da ein Großteil der Medienkonsumenten politische Zusammenhänge nicht nur nicht kennt, sondern schlicht für unmöglich hält, wäre eine mögliche Aufgabe für Sie, Ihren intellektuellen Frust in einer bayrischen Dorfkneipe tätig zu sublimieren. Sprechen Sie doch einfach mal mit einem der "Holzdiebe" in Ihrem Wald und versuchen Sie diesem, einfachste Zusammenhänge zu beschreiben.
Diese Aufgabe sprachlich zu bewältigen, kein "Oarsch" zu sein und bei diesen Menschen (ist das jetzt schon wieder "bürgerlich"?) angenommen und ernst genommen zu werden - das wäre etwas. Das nennt man "politische Arbeit", nicht absichtsvoll als Agitation, sondern als alltägliches und relativ bedeutungsloses Leben.
Dafür bietet WikiLeaks anschauliches Material. Nehmen Sie dieses und arbeiten Sie damit. Ihr gesamter Artikel ist gelebter Individualismus des "bürgerlichen Menschen", den Sie selbst so naserümpfend verurteilen. Sie messen WikiLeaks einzig an Ihrem individuellen Maßstab, als hinge die Wirksamkeit dieses politische Faktes tatsächlich davon ab. Sie zerstören das Potenzials dieses hochpolitischen Vorgangs, statt es tätig zu nutzen. Damit liegen Sie allerdings voll auf der Linie des "Freitag", der nun schon in der 3. Ausgabe auf der Metaebene schwafelt, statt endlich Expertisen zu liefern und das politische Personal endlich anzugreifen.
Jeder bayrische Bauer, den Sie gegenüber seinem eigenen eingefahrenen Denken misstrauisch machen, zählt mehr, als jede neue Ihrer Verfeinerungen in diesem erlauchten Kreise hier. So präzis und scharf, wie Sie hier nach "innen" argumentieren, wünsche ich mir den Angriff des "Freitag" nach außen. Stattdessen lese ich einen mitfühlenden Artikel von Lutz Herden für die Diplomatie.
Wie sonst stellen Sie sich politische Wirksamkeit vor? Wir verbreiten die Diskussion von Ihnen, TomGard und Michael Jäger zur "Arbeit"? So sehr ich diese Diskussionen schätze und viel daraus lerne, das wirkliche Leben findet weit, weit abseits dieses Denkens und dieser Sprache statt. Die "bürgerliche" Presse zeigt, wie politisch gearbeitet wird. Das ist richtig schmutzige Arbeit im doppelten Sinne. Wenn es dem "Freitag" gelingen würden die schmutzige Arbeit handwerklich sauber zu verrichten, dann wäre etwas gewonnen.
Guten Morgen Rapanui,
beizupflichten ist Ihnen hinsichtlich des Befundes, daß die Rezeption der ja vorliegenden Veröffentlichungen mehr als zu wünschen übrig läßt. Da sind wir uns einig, und um das noch einmal zu wiederholen: Trotz diverser kritischer Anmerkungen von mir zu den Interna von Wikileaks ist und bleibt das Anliegen ja richtig.
Sie täuschen sich aber meines Erachtens über die Rolle des Politischen bei alledem.
Die Politik ist nicht die Lösung, sondern das Problem insofern Politikmachen bedeutet, Interessen erst zu verallgemeinern und anschließend exklusiv und für alle verbindlich zur gesellschaftlichen Geltung zu bringen. Wo der Wahn des Politischen grassiert, da ist die Herrschaft, die über die allgemeinen Zwecke bestimmt, immer fein heraus und schon als Bedingung der Enteignung vom sozialen Interesse vorausgesetzt.
Sie merken das übrigens ganz intuitiv schon am derzeit gängigen Politsprech: Nahezu keine Wahlkampfrede und keine Ansage der Kanzlerin kommt ohne Hinweis darauf aus, daß es darum gehe, jemandem »da abzuholen, wo er ist« und »mitzunehmen« — das Abholen und Mitnehmen alllerdings ist, für sich genommen, der Jargon von Geiselnehmern und Menschenräubern.
Warum aber sollte man sich sehenden Auges in diese babylonische Gefangenschaft begeben, die Sie Politik zu nennen belieben?
Also ich muss auch noch ein bisschen spötteln.
In der "Pension Schöller" kommt so eine Schriftstellerin vor, die zu allem mit spitzem Munde sagt. "Ich blicke tiefer". Manchmal tut sies auch, aber nicht immer.
Ich denke manchmal, es gibt von dieser Sorte Leute auch eine intellektuelle Variante.
Das sind oft reine Stilfragen. Die einen wollen "tiefer" blicken, weil sie zur Erhellung beitragen wollen und auch Debatten begründen. Die anderen, um sich effektvoll abzusetzen. Das ist alles legitim, aber es kann auch nerven: Dieses: "Ach Ihr....". Möglicherweise ergäbe es einen anderen Eindruck, wenn man mehr als nur das Schriftliche hätte, aber so...
Hallo j-ap,
>>>Die Politik ist nicht die Lösung, sondern das Problem insofern Politikmachen bedeutet, Interessen erst zu verallgemeinern und anschließend exklusiv und für alle verbindlich zur gesellschaftlichen Geltung zu bringen
Genau deshalb könnten Sie sich doch die "Holzdiebe" vornehmen. Für mich ist das "Politische" nicht von vornherein durch "Herrschaft" besetzt. Darum geht es: Das "Politische" von Herrschaft bewusst zu machen, es anders zu besetzen und es dann aufzuheben. Um das "anders besetzen" kommen wir nicht herum, einschließlich der Gefahr, Herrschaft bloß in anderer Form wieder zu erleben, wenn uns nicht schöpferisch eine neue Form zu finden gelingt.
Wenn Sie sich gegen "Herrschaft" in einer tatsächlichen Gegenwart auflehnen wollen, sind Sie politisch. Wenn Sie das "Politische" diffamieren, wird Ihre Auflehnung zum Popanz.
Ihre Kritik, so sehr ich sie verstehe und so sehr diese zur Selbstverständigung notwendig ist, so fruchtlos ist sie. Setzen Sie Ihre analytischen und sprachlichen Fähigkeiten ein.
Weiter oben schlug Ihnen "Robot" schon vor: >>>Dann sorgen Sie doch für Gegenöffentlichkeit und schreiben mehr über die Depeschen anstatt das passive Verhalten des Mainstream zu beklagen.
"Ich frage mich ja im Ernst, wohin ich mit meinem kleinen Nachen noch rudern soll, damit nicht unversehens schon wieder Nessie the Dragon in Gestalt Deiner Interpretationskunst aus den Wogen schnappt und die Zähne fletscht."
Sehr hübsch!
Da mutier ich fast zum schnurrenden Kätzchen!
Okay, dann bitte ich um Verzeihung für meinen "brass", der noch eine Spur des vorgängigen Zorns gewesen sein mag, konserviert in Alkoholresten.
Und schiebe noch die Wahrheit der Redensart von Hannah Arendt nach.
Lenin hatte recht gehabt, im "staatsmonopolistischen Charakter" des deutschen Imperialismus eine Besonderheit zu sehen - die er freilich interessiert fehlinterpretierte. Es war kein "fortschrittliches Stadium", sondern Resultat des Umstandes, daß das deutsche Staatswesen mit Erfolg die alten feudalen und junkerlichen Strukturen in Bürokratie und Militär, unter dem Kommando der in sie eingegliederten halbfeudalen Hierarchien konservierend instrumentalisiert hatte, die Industrieproduktion, besonders die kriegswichtigen Industrien, in ein und derselben Phase in großem Umfang zugleich zur nationalen Konsolidierung wie nationalen Selbstbehauptung gegen die kolonial genährten Konkurrenten zu instrumentalisieren. Rein äußerlich unterschieden sich die deutschen Verhältnisse darin nicht gar so sehr von den britischen und französischen, mit einer entscheidenden Ausnahme: D fehlte der gewachsene Zentralismus, wie er aus den absolutistischen Monarchien übernommen war, und die darauf aufgebaute Struktur der Kolonialverwaltung.
So viel ist korrekt an dem antideutschen Begriff von der "zu spät gekommenen Nazion".
Paradoxerweise konservierten die Kriegslasten und Friedensbedingungen der Siegermächte des ersten WK diese innere Lage, wozu die Weltwirtschaftskrise maßgeblich beitrug. Nachdem die kommunistischen Revolten blutig niedergeschlagen waren, blieb die ständische Gliederung der herrschenden Klasse erhalten.
Die nationalsozialistische Parteiführung, sobald an die Macht gekommen, repräsentierte daher, gemessen an Arendts Sprachregelung, mitnichten einen "Mob", sondern im Gegenteil die "Elite" einer nachgeholten Entwicklung, welche die "bürgerliche Revolution" vollendete und das Staatswesen spätbürgerlich reformierte.
Der "Mob" bestand hingegen aus den junkerlichen Grundherren, dem Militär, speziell der Kommandostruktur von Heer und Marine, sowie den Klein- und Großbürgern der alten, teilweise in die halbstaatlichen Industrien eingeschleppten Beamtenschaft, ergänzt um die korrupten Seilschaften aus Kommunalverwaltungen und kleinen Fabrikherren, denen sich rasch große Teile des ökonomischen Anhangs, nämlich das Heer des unterbeschäftigten das Dienstvolkgesindels anschloß.
Grob zusammengefaßt: der nationalsozialistische Imperialismus hatte eine kapitalistische und eine feudale Quelle, die Rede vom Bündnis von "Mob und Elite" reflektiert diesen Vorgang in der Sprache eines typischen deutschen Intellektuellen seiner Zeit, dem der Rationalismus der britischen und amerikanischen Eliten eine Zumutung und ein Gräuel war, der sich intellektuell lieber in der Götterdämmerung der miefigen ideellen Sicherheiten suhlte, die ihm in Gestalt der feudalen Vergangenheit seines Standes noch allzu nahe gingen.
Musils "Mann ohne Eigenschaften" ist als ein historischer Roman für diese Vorgänge im "Überbau" zu lesen, mal so nebenbei gesagt.
Ich geh' dann mal, Josef.
Ciao
Vielleicht sehen wir uns andernorts wieder.
Tom
zu "j-ap am 22.12.2010 um 08:46"
Volle Zustimmung, mit einer winzigen, aber m.E. wichtigen Korrektur:
"Sehenden Auges" geht niemand in solche Gefangenschaft, so verrückt ist selbst in der Irrenhausbevölkerung kaum einer.
Nein, dazu braucht es einen Fanatismus der Macht, eine MachtGEILHEIT, die sich üblicherweis aus gewohnheitsmäßiger Ignoranz gegenüber den eigenen, vitalen Anliegen nährt, sprich, sie kommen kaum noch anders, als in ihrer herrschaftsgerecht zugeschnittenen Form, überhaupt zu Bewußtsein.
Deshalb ist die "Wahrheit" in erster Instanz nicht "da draußen", sondern in Euch, in der Wahrnehmung, in welchem Umfang ihr euren eigenen Willen in und vermittels seiner Gegenstände (!) bereits als unterworfenen Willen behandelt.
Die Behandlung der Wikileaks- Veröffentlichungen ist dafür ein Musterbeispiel: Der Bürgerverstand will den Informationen nichts weiter entnehmen, als die Verstöße gegen seine Staatsideale und gegen die guten Sitten, zu denen er sich selbst allenfalls heuchlerisch bekennt. Auf Beides, behauptet er im selben Vorgang, sei 'eh geschissen, und in dieser LAGE in Gestalt dieses BEWUßT - SEINS haust er sich ein - wie J-ap oben trefflich vorgestellt hatte.
So geht selbstverantwortlicheBlendung . Realitätsverlust - der Verlust der EIGENEN, SUBJEKTIVEN Realität (eine andere gibt es nicht!!) läßt sich durch "Enthüllungen" nur vertiefen , nicht angreifen.
Hallo TomGard,
>>>der Verlust der EIGENEN, SUBJEKTIVEN Realität (eine andere gibt es nicht!!) läßt sich durch "Enthüllungen" nur vertiefen , nicht angreifen
Wie kommunizieren die EIGENEN, SUBJEKTIVEN Realitäten miteinander? Worüber kommunizieren sie? Wozu kommunizieren sie?
Sind die Geblendeten dieser Erde schon alle verdammt? Werden Sie diese wieder aufwecken können?
(TomGard schrieb am 22.12.2010 um 09:53)
Stimmt, Du hast recht. Ich nehme daher die Formulierung »sehenden Auges« als eine allgemeine hiermit zurück.
Nachdem mich jemand extern darauf hingewiesen hat, will ich hier einen Vorfall zur Kenntnis bringen, an dem sich meiner bescheidenen Meinung nach sehr schön verdeutlichen ließe, was Politikmachen bedeutet:
www.s-o-z.de/?p=31200
In dem Verfahren ging es, grob gesagt, darum, daß jemand aus dem Abfallcontainer eines Supermarktes verwendbare Lebensmittel entnahm und daraufhin wegen Diebstahls belangt werden sollte, obwohl der juristische Eigentümer der Lebensmittel (der Supermarktbetreiber) gar keine Anzeige erstattete, sondern das Verfahren auf Betreiben der Staatsanwaltschaft deshalb in Gang gebracht wurde, weil ein »öffentliches Interesse« (!) an der Strafverfolgung bejaht wurde.
Schöner und sinnfälliger kann man, meine ich, gar nicht zeigen, was es heißt, Politik zu machen.
Rapanui,
Du gibst ein typisches Beispiel dafür, von Macht und Herrschaft aufklärerisch zu reden und sie im gleichen Atemzuge zu eskamotieren, aus Deinem Bewußtsein weg zu zaubern. Die subjektiven Realitäten sind doch "kommuniziert", das ist doch voraus gesetzt, gesetzt als Herrschaft, welche die Leut vermittels ihrer Lebensmittel und Gegenstände zusammen fesselt und in deren Zusammenhang gefangen setzt.
Hallo TomGard,
Sie schreiben oben, dass der Bürgerverstand durch den "Verlust der subjektiven Realität" gekennzeichnet ist. Wo "Verlust der subjektiven Realität" da ist keine "subjektive Realität" - logisch oder?. Nun existiert ja irgendwo eine "subjektive Realität" zumindest verstehe ich Sie so. Da der Bürgerverstand keine "subjektive Realität" mehr besitzt, gibt es ja einige, offensichtilch aber sehr wenige, noch verbliebene Träger "subjektiver Realität". Alle anderen sind die "Verdammten".
So viel noch einmal zur Voraussetzung meiner obigen Frage, auf die Ihre Entgegnung von 10.26 Uhr nicht eingeht. Ich habe doch als "Bürgerverstand" gar keine "subjektive Realität" mehr.
Ich bin ja nach Ihrem Urteil >>>Du gibst ein typisches Beispiel, von Macht und Herrschaft aufklärerisch zu reden und sie im gleichen Atemzuge zu eskamotieren, aus Deinem Bewußtsein weg zu zaubern. jetzt zu den "Verdammten" geschlagen worden.
Werde ich der frohen Botschaft "Wacht auf Verdammte dieser Erde" noch folgen können? Darf ich überhaupt folgen? An wen richtet sich diese Botschaft? Die Träger der "subjektiven Realität" singen sich das gar selbst vor?
@ j-ap schrieb am 22.12.2010 um 10:23
Die beiden Männer sind aber offensichtlich nicht nur Objekte von Politik, sondern sie setzen sich als Subjekte in einer tatsächlichen Gegenwart politisch geschickt zur Wehr. Sie gehen zwar letztlich einen Kompromiss ein, akzeptieren formal juristisch das Urteil, ohne aber an politischer Wirksamkeit zu verlieren. So verstehen es auch große Teile des Publikums, die aus dieser Provinzposse einen politischen Fall machen.
Das ist der Unterschied zu Ihrer Haltung im Fall WikiLeaks. Würden sich die beiden Männer so verhalten wie sie, dann würden sie in einem Blog das Unrecht des Staates verbal kritisieren, würden aber die reale Auseinandersetzung nicht suchen.
Die beiden haben die schmutzige politische Arbeit verrichtet. Die waren sich nicht zu schade dafür.
j-ap
>>>obwohl der juristische Eigentümer der Lebensmittel (der Supermarktbetreiber) gar keine Anzeige erstattete,
Die Staatsanwaltschaft wurde unter dem Vorwand des "starken öffentlichen Interesses" aktiv, weil sich auch der Müllunternehmer zu keiner Klage bereit fand. Bevor die Staatsanwaltschaft aktiv wurde, versuchte diese Supermarkt und Müllentsorger zu einer Klage zu animieren, dass das Eigentum des Supermarktes, hier die Lebensmittel jenseits MHD, durch die Ablage im Müllcontainer in das Eigentum des Müllentsorgers übergehen würde.
Es ist nicht herauszufinden, ob der Supermarkt nicht hinter den Kulissen, um beispielsweise dem Boykott einer aufgebrachten Bevölkerung zu entgehen, den Staatsanwalt animierte.
Da aber die Döbelner ohnehin "verblendet" und bar einer "subjektiven Realität" (TomGard) dagegen protestiert hätten, ist das unerheblich. Wenn die Döbelner Bevölkerung nicht gleich alle "Herrschaft" mit abschüttelt, ist das doch ohnehin alles falsch.
meist wird solcherlei ja ohne staatsanwaltschaft, eben gleich vorweg mit "hausverbot" (geländeverbot) geregelt und bei zuwiderhandlung verstöße dagegen polizei-mächtichjewaltich geahndet...
gegen die vertreibung von "müllschluckern" haben die wenigsten was...
@jap (wie kommen "but alive" und "punk" zusammen? hätten Sie in meiner damaligen wg stalinistischer prägung gehaust, so wäre Ihnen die wohltat der anwesenheit und der gespräche mit (einigen- der) but alive- leuts vielleicht ebenso "nachhaltig" ;-) deshalb : )
wolfsmilch / Rapanui:
Eben, wie wolfsmilch schilderte: Die »kleine« Hafenrundfahrt der Gewalt ist das Verfahren 'nach' Privateigentum, die große ist die des »öffentlichen Interesses«, das im Zweifel sogar über die Köpfe der je empirischen Einzelnen hinweg mit Gültigkeit von Leuten fest- und durchgesetzt wird, die befugt sind zu entscheiden, was öffentlich interessiert und was nicht.
In anderen Worten: Von Leuten, die Politik machen.
Daß diese Absurdität sogar innerhalb der Logik des bürgerlichen Rechts widersinnig ist (die nämlich allein auf das Eigentümerinteresse abstellt, sogar das wird hier aber ausgehoben!), ist nur ein Nebenaspekt.
vorvorgestern draußen vorm dorfladen...
wissense und da bin ich zum bürgeramt und hab informationen angefragt, das hätten Sie mal sehen sollen...
ich bin dahin und hab gesagt, ich will wissen, wieviel der flecken im jahr zur verfügung hat , der topf eben, aus dem ja jetzt die schneeschieberei finanziert wird und so...und glauben Sie nicht, daß die das so einfach herausgerückt haben... da mußt ich denen sagen, daß mir diese information zusteht, es ist mein recht, das zu erfragen...
der is dann losgestapft und hat mir die zahl gegeben und wissense, dann (grinst) hab ich noch eins draufgesetzt und die zahl der angestellten wissen wollen... der konnt nix machen außer die nase zu rümpfen und is wieder losgestapft, mir diese zahl zu besorgen... wissen Sie, ich laß mich doch nicht für dumm verkaufen, ich geh hin und fordere mein recht ein, anders gehts nicht... ich habe mich auch schon in hameln beschwert, weil...
usw...
und was haben Sie mit diesen zahlen anfangen können?
darum gehts nicht, ... es ist nur: die leute regen sich auf und regen sich auf, aber niemand tut was dagegen, niemand fordert diese zahlen, wissense, ...
Lassen Sie mich mal so fragen, wolfsmilch:
Was haben Sie denn nun über den Staat und über die Verhältnisse in Erfahrung gebracht, als Sie die Zahlen vernahmen?
@ wolfsmilch schrieb am 22.12.2010 um 13:33
Hallo Wolfsmilch,
genau das meine ich. Auch wenn's mir nicht zusteht, so etwas nötigt mir Respekt ab.
Ich saß dieses Jahr in der Gesellschafterversammlung des Zweckverbandes Wasser/ Abwasser und hab' nachgefragt, wieso denn RWE als Gesellschafter zu über 50% in den Kommunalen Zweckverband einsteigen musste. Ich war der einzige "Bevölkerung" in dieser öffentlichen Versammlung, die Bürgermeister senkten die Köpfe, der Aufsichtsratsvorsitzende entzog mir nach einigen Minuten das Rederecht, weil sich "hier offensichtlich niemand dafür interessiert". Hinterher rief mich ein einziger Bürgermeister an, und sagte mir, dass in diesem Gremium keine "Sau" über so eine Frage wie RWE nachdenkt.
Ich wollte die Bilanz der GmbH sehen, nach 4 Wochen bekam ich einen oberflächlichen Prüfbericht von Wirtschaftsprüfern, in dem stand, dass alles ok ist. Ich fragte nach Löhnen, Kosten, Investitionen, Fördermitteln - die Bürgermeister schwiegen, die wussten gar nicht worum es geht. In meinem Dorf habe ich auch im Gemeinderat niemanden gewinnen können - die Gebühren sind vorerst stabil, so interessiert das niemanden.
Selbst so etwas noch einigermaßen Greifbares findet kaum Interesse.
naja, schneeflugfahrer/innen dürften etwa 5000,- im monat verdienen... und das als ein-euro-jobber, heißt also, denen stehen mehr als 24h am tag zur verfügung ohne das so genau nachgerechnet zu haben, also die "stunden"...was wiederum bedeutet, daß der staat, wahlweise die kommunen zeit stehlen, das geht gar nicht anders, sie nehmens von den zeitlosen (im herbst) und gebens grad denen, die einem den vorgarten , ja sogar zugangswege zur wohnstätte zuschaufeln mit andrer leute schnee...
derselbe alte herr hatte zuvor im laden die abschaffung des geldes gefordert mit den worten :
warum schenken wir einander nicht einfach, was wir zum leben brauchen?
die verwendung des wortes "schenken" fand ich richtung andrer diskussionen sehr interessant (privateigentum, besitz, dankstelle usw usf ...), oder kann man fremdeigentum verschenken? was ist (noch ne weitere diskussion -der feind in meinem bett- wenn jemand sich dem andren schenkt...usw usf und so führt das einzelne schon ins tausendste = undiskutierbar, aber nicht indiskutabel)
über "den staat" bring ich irgendwie nie was in erfahrung, über "verhältnisse" schon, also relationen "gerecht-ungerecht" vor allem , ungerecht -laut des herrn da- ist zum beispiel auch, daß man hier keinen jagdschein ausschließlich übers "schießen" machen kann. vielmehr wird das "ausweiden" eines erlegten tiers abverlangt, was dem herrn aber zuviel verlangt ist, da er schon am kaninchen im stall scheiterte. einmal nur gelang das köpfen eines huhns, allerdings ließ er es sofort wieder laufen...
jeder bürger dieses dorfes ist der bessere politiker bzw weitergehend gesetzesmacher+-hüter ... eigendlich, aber da er ja (den) "staat" zu machen hat, also irgendwer ja dafür sorgen muß , daß es den überhaupt gibt bzw soetwas, sollen sich solche, die eben "politik" sich als job gesucht haben, diesen/ihren job tun (aber ordentlich-er), daß der herr bürger und die frau bürgerin für die substanz sorgen können...
also haben Sie in erfahrung gebracht, daß die leuts "nicht wissen, was sie tun" ?
was hielten Sie davon, wenn ich unseren "dorfbullen" (haus um die ecke am bach) anzeigen würde nächsten sommer, wenn er einfach wieder den bachlauf staut und alles wasser bis auf ne pfützenverursachende menge in seinen gartensprenger pumpt?
was hielten Sie davon, wenn ich einen aufruf (ähnlich denen, peditionen zu unterschreiben) starten würde ala :
kündigt alle eure jobs zum 1.1. , meinetwegen unter wahrung der kündigungsfrist mit der begründung "ich habs satt"... ?
was hielten Sie davon, wenn ich die antragsformulare für h4 scanne und hier einkopiere mit dem aufruf an alle "frei-tage" , diesen antrag doch auszufüllen und einzureichen, vor allem, wenn kein bedarf besteht, nursomal... ?
sehn Sie, alles läuft immer nach dem muster : die solln sich mal ....erlauben, dann aber... *fäusteschwingen* ...
darauf ist jeder, der sich "wehren" will aus und schaut und sucht und findet lauter kram, bei dem "sich was erlaubt wurde" , dreist, unverschämt, unmenschlich, respektlos, widerrechtlich, menschenrechtswidrig, völkerrechtswidrig usw usf...
alles schaut auf "regelbruch" (=konsensbrüche) und weil die überführung solcherlei (ver)brecher volkssport ist, beim kleinen(dummen) wie beim großen(intelligenten) volk, bedarf es gradezu bürgermeister, die nicht über rwe nachdenken und tiefer- wie höhergelegter/lagerter "vertreter des volkes"...
ich dacht auch ewig, daß über das "erzeugen" von scham (andren ihr verhalten/agieren vor augen führen/solches ihnen bewußt machen erst teils) , zb gesenkte köpfe der bürgermeister, einsicht käm, manche nennen das "vernunft", doch "scham" ist tradiert woanders verortet schon als "vernunft" gesetzt gewissermaßen.
ein vernünftiger mensch schämt sich schon zur genüge (für die zig male, die ganz menschlich, er unvernünftig gehandelt hat), da hebt sich so ein kurzerröteter kopf sofort nach abgang des anlasses wieder und geht über zur besprechung der angesetzten weihnachtsfeier...
egalwie, ebensowenig beschämt die offenlegung dessen, was irgendwie "alle wissen" ...
mich verabschiede
hieraus und auf
meine (phantasie-)ebene wechsle...
lg
sorry...anbei (irgendner verständlichkeit vorschub leistend vielleicht?) :
ich hab einfach
den "staudamm" beseitigt...
(falls Sie wieder fragen, was ich so tue)
Staudamm beseitigt (meine Hochachtung!) - hatter dich nicht wegen Selbstjustiz angezeigt?
@ wolfsmilch
Anschaulich sind Ihre Beispiele. Beinahe so deprimierend , wie die "Erzählungen aus dem alten Russland" von Gorki. Wenn es aber diesen Trotz, diesen Schalk, diesen Witz, diesen Ungehorsam nicht geben würde, wäre es unerträglich. Es ist so leicht zu fragen: >>>Was haben Sie denn nun über den Staat und über die Verhältnisse in Erfahrung gebracht, als Sie die Zahlen vernahmen? und so schwer eine Alternative zu benennen, wenn man weiß das alles ist falsch und doch muss man über die Runden kommen. Mental und finanziell.
So freue ich mich mindestens, dass Assange denen einen Streich gespielt hat, dass sie greinen, dass sie getroffen sind. Diese Freude ist gut und gesund. Jedesmal bin ich auch wieder so naiv, dass ich glaube, dass es nützt.
Als wir im Februar 2003 zu 500.000 durch den Berliner Tiergarten zogen, um gegen den Irak-Krieg zu demonstrieren, das war gut und schön. Und was hat es genützt? Fast Nix, der Krieg wurde geführt, und die deutsche Regierung hat gezahlt. Na und! Flennbratze Pflüger hat gekocht vor Wut und ist über Thierse hergefallen. Berlin ist dieser Typ als Bürgermeister erspart geblieben. Auch wurden trotz vorliegender Anforderung keine deutschen Soldaten in den Krieg geschickt.
Was nützen mir Erörterungen, dass diese Demo politisch zur Stärkung von Schröder geführt hat. Diese Demo war eindeutig in ihrer Botschaft. Keinen Krieg! Deshalb war ich dabei. Die Botschaft von Assange lautet: Lasst Euch nichts vormachen! Einfach, richtig und gut.
Falls j-ap überhaupt die Motivation auf eine Widerrede verspüren sollte: hier wäre ich schon gespannt, Rapanui...
selbstjustiz hieße, ihn zu bestrafen für das "verbrechen" ?
nur ists nicht mehr, als daß wer steine häufte, um bestmöglich das bachwasser für sich zu nutzen und jemand anderes räumte sie weg, um weiterhin ebenfalls das bachwasser nutzen zu können. wer keinen brunnen hat, nutzt eben die bäche...
(am thema vorbei, ich weiß ;-) )
@Phineas Freek schrieb am 22.12.2010 um 19:48
j-ap hat keine Motivation verspürt.
Hallo Rapanui,
ganz im Gegenteil: Ihre Frage und die Antwort auf sie hat mich durchaus motiviert — allerdings nicht zu einem Kommentar hier in diesem Rahmen und bei dieser Diskussion. Aber ich weiß jetzt, was ich in einem anderen Artikel, der schon geraume Zeit halbfertig herumliegt, noch zu behandeln habe.
Ich weiß nicht, ob ich's dieses Jahr noch schaffe, da ich morgen erstmal zum Skifahren verreisen werde, aber demnächst lesen Sie was dazu.
Grüße und falls wir uns bis dahin nicht mehr sehen sollen: einen guten Rutsch allerseits!
J. A.-P.
@ j-ap schrieb am 27.12.2010 um 14:40
Wenn Sie sich denn schon etwas brechen fahren müssen, nehmens vielleicht etwas an den unteren Extremitäten.
Auch Ihnen wünsche ich ein schönes Jahresende.
Lieber j-ap, weil ich mich frage, ob Sie mir nicht heute im Lauf des Tages geschrieben hätten, hätten Sie meine Antwort auf Ihre Freitag-Post erhalten, melde ich mich sicherheitshalber in dieser Form. Schreiben Sie mir doch einfach an Michael.Jaeger@freitag.de, das kann eigentlich nicht schief gehen.