Das Jubiläumsjahr des Mauerfalls hat begonnen und mit ihm dessen mediale Begleitung. So weit, so gut. Wenn ich aber des Morgens vom Radio geweckt werde und mir anhören muss, dass es Verfolgung und Unrecht in der "ehemaligen DDR" gegeben habe, dann rollen sich mir als denkendem Menschen und angehendem Historiker die Fußnägel auf! Wenn auch die Botschaft richtig gemeint ist, werden die historischen Fakten durch diese Formulierung völlig verdreht. Und da in unserer Medienwelt oft und gern nachgeplappert und abgeschrieben wird, steht zu Befürchten, dass uns diese scheinbar nebensächliche journalistische Unachtsamkeit in diesem Jahr noch des Öfteren begleiten wird.
Wenn ich über die Vergangenheit berichte, dann schreibe ich von historischen Realitäten, die niemals in der Vergangenheit selbst, sondern in ihrer eigenen Gegenwart stattgefunden haben. Das Wörtchen "ehemalig" bezieht sich jedoch auf "etwas das nicht mehr existiert oder nicht mehr besteht" (Wiktionary). Die Verfolgung und Unterdrückung fand jedoch in einem existierenden System statt. Die Wendung "ehemalige DDR" bezeichnet also den Ostteil Deutschlands nach 1990, das, was wir heute auch die "neuen Bundesländer" nennen. Und in diesen gab es meines Wissens keine organisierte Verfolgung und Unterdrückung.
Vermutlich entspringt diese falsche Formulierung einer übertriebenen Distanzierung von der DDR als Staat und historische Realität. Vielleicht hat sie ihre Ursprünge auch in der zögerlichen Anerkennung der DDR als Staat durch die BRD. Es scheint eine Angst davor zu herrschen, die DDR durch die Nennung ihres Namens ohne Zusatz nachträglich zu legitimieren oder anzuerkennen. Dies ist aber - mit Verlaub - völliger Quatsch. Mit einer solchen Namensnennung wird lediglich wertungslos die historische Realität anerkannt, und das sollten wir 20 Jahre nach dem Mauerfall zu leisten im Stande sein.
Offensichtlich ist dieses Distanzierungsbedürfnis der Gesellschaft von einem historischen Fakt nur im Zusammenhang mit der DDR vorhanden. Ich kenne jedenfalls (zum Glück) kein Beispiel, in dem vom "ehemaligen Dritten Reich", vom "ehemaligen Römischen Kaiserreich" oder Ähnlichem berichtet wird. Man kann also nur spekulieren, ob die falsche Formulierung absichtsvoll oder nur durch mangelnde Reflexion so inflationär verwendet wird.
Es sei hierbei nochmal darauf hingewiesen, dass sich meine scheinbar haarspalterische Kritik an einer Formulierung auf die dadurch entstehende völlige Sinnverkehrung bezieht. Nicht die Formulierung an sich ist falsch, sondern ihre Verwendung. Sicherlich gibt es heute "ehemalige DDR-Bürger", eine "ehemalige DDR-Grenze" usw. Auch vor 1990 gab es "ehemalige DDR-Bürger", z.B. Wolf Biermann. Es gibt aber niemanden, der vor 1990 in der "ehemaligen DDR" geboren wurde, wie es meine Meldebehörde von mir behauptet. Egal, wie ich zu diesem Fakt stehe, wurde ich in der DDR geboren, nicht in etwas Ehemaligem. Das Problem sitzt also tiefer, als nur in der Medienberichterstattung, was doch auf eine zumeist absichtliche Verwendung des Begriffs "ehemalige DDR" im falschen Zusammenhang schließen lässt. Sogar die "Stasiunterlagenbeauftragten" heißen offiziell "Bundes-/Landesbeauftragte/r für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik"! Es gibt in der "ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik" keinen Staatssicherheitsdienst!
Eine unnötige Distanzierung und damit einhergehende Faktenverdrehung ist aber einer historischen Forschung und "Aufarbeitung" nicht zuträglich. Niemandem wird vorgeworfen, sich mit einer von ihm untersuchten historischen Realität zu identifizieren! Bleibt nur zu hoffen, dass die kommende mediale "Aufarbeitung" der DDR-Geschichte im Jubiläumsjahr des Mauerfalls reflektierter zu Werke geht als bisher, und mehr leistet, als einander nachzuplappern.
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11:23 04.03.2009
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Kommentare 15
mir geht das auch auf die nerven, schon lange. ich glaueb, es ist einfach ein "pisa-problem". die leute wissen nicht, dass es einen unterscheid zwischen ehemalig und z.b. damalig gibt. es ginge ganz einfach, man muss nur statt ehemalig das wort damalig benutzen. am einfachsten einfach nur DD ohne was davor.
Ich bin ja d'accord - aber von einem "ehemaligen Dritten Reich" sollte möglichst ebensowenig gesprochen werden wie von einem"Dritten Reich" - denn diese Bezeichnung war eine völlig unzutreffende , weil unhistorische Selbst-Ernennung durch die Nazis. "Nationalssozialismus" statt "Drittes Reich" wäre kennzeichnend.
Lieber Jakob Scharf,
ganz recht. Natürlich ist die DDR eine vergangene, aber keine ehemalige Republik. Sie sind sehr milde in Ihrer Beurteilung der Motivation für die Verwendung dieses falschen Begriffs, oder die falsche Verwendung des Begriffs.
Es hat natürlich seine Gründe, dass dieser von Ihnen so zutreffend analysierte Begriff so gern und so oft verwendet wird, und das sind keine lauteren. Seit nunmehr zwanzig Jahren soll uns in beiden Teilen Deutschlands (in Ost wie in West = in der ehemaligen DDR wie in der ehemaligen BRD) beharrlich eingehämmert werden, dass die DDR nicht mehr existiert. Natürlich wird der Ausdruck von interessierten Kreisen voller Absicht verwendet, gerade auch im Vertrauen auf mangelnde Reflexionsgaben bei den nicht so sehr mit Intelligenz oder Kritikfähigkeit gesegneten Medienschaffenden, damit sie diese griffige Formel munter nachbeten.
Wie steht es aber eigentlich um die DDR und die BRD?
Mehr im Folgekommentar wg. Restriktion der Textmenge ...
I.D.A. Liszt
Lieber Jakob Scharf,
ganz recht. Natürlich ist die DDR eine vergangene, aber keine ehemalige Republik. Sie sind sehr milde in Ihrer Beurteilung der Motivation für die Verwendung dieses falschen Begriffs, oder die falsche Verwendung des Begriffs.
Es hat natürlich seine Gründe, dass dieser von Ihnen so zutreffend analysierte Begriff so gern und so oft verwendet wird, und das sind keine lauteren. Seit nunmehr zwanzig Jahren soll uns in beiden Teilen Deutschlands (in Ost wie in West = in der ehemaligen DDR wie in der ehemaligen BRD) beharrlich eingehämmert werden, dass die DDR nicht mehr existiert. Natürlich wird der Ausdruck von interessierten Kreisen voller Absicht verwendet, gerade auch im Vertrauen auf mangelnde Reflexionsgaben bei den nicht so sehr mit Intelligenz oder Kritikfähigkeit gesegneten Medienschaffenden, damit sie diese griffige Formel munter nachbeten.
Wie steht es aber eigentlich um die DDR und die BRD?
Mehr im Folgekommentar wg. Restriktion der Textmenge ...
I.D.A. Liszt
Gern wird die DDR auch als "untergegangen" bezeichnet. Damit wird sie in eine Reihe mit anderen untergegangenen Staaten gestellt, etwa dem Reich der Azteken oder dem Perserrrich Dareios' des Großen - was auch noch den pikanten Beigeschmack des Siegs über sie enthält. Es soll mit allen Mittlen verhindert werden, dass wir wahrnehmen, dass die DDR in der BRD a u f g e g a n g e n ist, denn Gefahr! Gefahr! da könnten ja noch ein paar sozialistische Gedankenreste schwären ... Außerdem müssten wir dann erkennen, dass eigentlich die BRD der ehemalige Staat ist, denn die BRD existiert nicht mehr so wie vor 1990, ist also eigentlich mit der Einverleibung der DDR verschwunden. Doch das ist vermintes Terrain, denn wenn wir das erkennten, fiele uns vielleicht auf, dass dieser neue deutsche Staat sich niemals eine Verfassung gegeben hat, wie das Grundgesetz der untergegangenen BRD es eigentlich vorsah, von allen Deutschen in Freiheit abgestimmt. Wir würden vielleicht nachfragen, wohin eigentlich die nach 1990 eigens gegründete Verfassungskommission spazieren gegangen ist. Wir würden vielleicht bemerken, dass es, so gesehen, mit der Demokratie in diesem erweiterten deutschen Staat, der den Namen eines vergangenen Staates trägt und die Verfassung dieses vergangenen Staates ungefragt übernommen hat, eventuell doch nicht so weit her ist. Und wir würden uns vielleicht überlegen, ob an und in der DDR wirklich alles so übel war, wie es im allgemeinen dargestellt wird. Und wir würden vielleicht bemerken, dass die Unterschiede zwischen der "zweiten deutschen Diktatur" und der Demokratie in Einigdeutschland beim genauen Hinsehen sehr gering ausfallen.
Um den Kopf frei zu bekommen von diesem künstlich erzeugten Nebel würde ich würde vorschlagen, nur noch von der "ehemaligen Bundesrepublik Deutschland" zu sprechen, wenn vom deutschen Weststaat von vor 1990 die Rede ist.
Das hätte zusätzlich die angenehme Wirkung, dass die interessierten Kreise Schaum vor den Mund bekämen. Und dann könnte auch das andere große Nebelprojekt, Helmut Kohls "Haus der Geschichte", diese gutbürgerliche Wohnzimmervitrine der Geschichtsinterpretation, direkt in ein ehemaliges "Haus der Geschichte" verwandelt werden.
Ehemalige aller ehemaligen Länder, verehelicht euch!
Und @ spa: Manche Leute kennen diesen Unterschied sehr wohl (s.o.).
Eine schöne, bald schon ehemalige Woche noch, bis Freitag,
I.D.A. Liszt
Danke für den Beitrag. Diese sprachliche Ungenauigkeit ärgert auch mich seit Jahren. Ich galube, es gibt diese übertriebene westdeutsche Angst vor Ansteckung. "Ehemalig" soll sterilisieren.
Mir scheint, man möchte zuallererst die DDR nicht unverblümt beim Namen nennen. Pisa-Jünger könnte auf die Idee kommen, es gebe sie noch. Hier weitere Beispiele von "ehemaliger" Sprache: http://www.arndtbeck.com/wordpress/2008/08/von-ehemaliger-sprache/
Der Staat, der früher DDR hieß, nannte sich selbst fälschlicherweise Republik. Denn er war nie eine Republik, immer eine Diktatur, wie Jens Bisky iinder Süddeutschen schrieb, wollte die DDR nie mit einem Rechtsstaat verwechselt werden, folglich auch keine Republik sein, sondern nur sich so nennen.
Warum? Um eine Fiktion zu erzeugen, die eine reale Rolle spielte.
Das Fiktive des Staates der DDR, das bestritten wird hier von verschiedenen Kommentatoren, die sich gegen das Epitheton ehemalig wenden, lag niemals anderswo als im Untergehen. Denn natürlich ging die DDR so lange sie existierte immer stärker unter. Und das lag am Fiktivwerden ihrer Realität, die ehmals in den 50ern dem ganzen Gebilde wohl noch zugrunde lag, dann aber dahinschwand bis zum Intershop-Sozialismus, der so etwas war wie ein hölzernes Stück Luft. Deshalb würde ich den Gebrauch des Ehmaligseins nicht verteidigen, doch verstehen wollen,was verständlich ist daran. Nämlich, dass die DDR immer nach ihrer ehmaligen Realität selbst suchte. Ich kannte einige Leute in der DDR, die immer wieder nach Gründen suchten, ihren guten Glauben an den Staat DDR für sich zu erhalten. Doch sie rutschten immer stärker ins Fiktive ab und fühlten sich wie ehmals Gläubige und konnten die Reste ihres gegenwärtigen Glaubens noch am besten verteidigen,wenn irgendein hergelaufener Westler die DDR kränken oder herabsetzen wollte. Deshalb wurden immer mehr Westler nötig, um die Erhaltung der Überzeugung, die DDR existierte tatsächlich, also auch vor 89 schon, noch zu gewährleisten. Ich weiß, es riecht nach käsiger Metaphysik, aber daran war allein die DDR, lange vor ihrem Untergang, mit ihrer löchrigen Existenz des ehmals Realseins schuld.
Widerspruch. Was ist denn die "ehemalige DDR"?? Wann hat sie existiert?? Nie! Es gab eine DDR, die war aber nie ehemalig. Sie exisiterte in einem begrenzten zeitraum, aber in diesem war sie nichts anderes als DDR. Und nach ihrer Existenz gab es sie nicht mehr, also gab/gibt es auch keine "ehemalige" DDR. Es gibt auch kein ehemaliges Heiliges Römisches Reich Deutscher Nation oder kein ehemaliges Drittes Reich. Das sind Territorien, die in einem bestimmten Zeitraum mit einem bestimmten Namen in bestimmten Grenzen existiert haben. aber nicht als "ehemalig".
Es gibt ehemalige Schüler einer Schule oder ehemalige Boxer. Aber keine ehemaligen Länder!
Und deshalb rollen sich MIR die Zehnägel auf, wenn ich diesen Begriff höre.
Die Phrase von der der 'ehemaligen DDR' ging am 3. Oktober 1990 auf Wanderschaft und wird es wohl auch noch so noch lange bleiben müssen, wie Leute, die durch öffentichen Missbrauch unreflektierter Sprache irgendwie ihren Lebensunterhalt verdienen können, weiter Amok sprechen.
Sie haben völlig Recht. Dieser Sprachgebrauch, gegen den ich mich schon einmal öffentlich schon gewandt habe, ist entlarvend, und er entspricht bezeichnenderweise der antikommunistisch ideologisierten politcal correctness der Bundesrepublik: Man "erledigt" die von der Geschichte erledigte DDR jedesmal aufs Neue. wenn man die Formel gebraucht - ob man sich dessen bewußt ist oder nicht. Das wird sofort deutlich, wenn man sich vergegenwärtigt: Schließlich sagen wir ja auch nicht "ehemalige Weimarer Republik" oder "ehemaliges deutsches Kaiserreich". Der strukturell herrschaftsbefestigende Sinn dürfte darin liegen, auch durch sprachliche Mittel eine wirkliche Historisierung der DDR - ihre Erklärung aus ihren eigenen Widersprüchen und deren Entwicklung - zu verhindern.
Gottfried Fischborn
Jakob Scharf hat völlig Recht. Dieser Sprachgebrauch, gegen den ich mich schon einmal öffentlich schon gewandt habe, ist entlarvend, und er entspricht bezeichnenderweise der antikommunistisch ideologisierten politcal correctness der Bundesrepublik: Man "erledigt" die von der Geschichte erledigte DDR jedesmal aufs Neue. wenn man die Formel gebraucht - ob man sich dessen bewußt ist oder nicht. Das wird sofort deutlich, wenn man sich vergegenwärtigt: Schließlich sagen wir ja auch nicht "ehemalige Weimarer Republik" oder "ehemaliges deutsches Kaiserreich". Der strukturell herrschaftsbefestigende Sinn dürfte darin liegen, auch durch sprachliche Mittel eine wirkliche Historisierung der DDR - ihre Erklärung aus ihren eigenen Widersprüchen und deren Entwicklung - zu verhindern.
Gottfried Fischborn
Lieber Jakob Scharf, danke für den Beitrag - der ein bisschen lange braucht, ehe er zum Punkt kommt, denn uns allen ist wohl dieser unsäglich "verklemmte" Begriff schon übel aufgestoßen - dann aber sehr schön die Dinge bei Namen nennt und gerade rückt und zu dieser anregenden Diskussionsrunde führt, danke vor allem I.D.A. Liszt. Das Delegitimieren der DDR hat Methode - und Erfolg. Der DDR-Bürger, nach seiner Vergangenheit befragt, weiß oft schon gar nicht mehr, was er redet. "Schlimm war's gewesen, schlimm." Man statt Ich: "Man hatte ja nichts!" etc. brainwashed-Müll. Trotzdem bleibt die Frage, warum immer noch so viel Anstregung auf "Deutungshoheit" verwendet wird, was erhoffen sich die politische Klasse ihr Gefolge davon. Es hat etwas Reflexhaftes, es soll die beste aller Welten, in der wir leben, wohl noch etwas wohnlicher aussehen lassen. Aber letztlich ist es ein Luxusproblem. Auch dass wir uns hier damit befassen. In ein paar Jahren, vielleicht, kräht kein Hahn mehr danach...
Ich wurde 1969 im Landkreis Luckau geboren. Meine Kindheit und Jugend habe ich in der DDR gelebt und ich bin heute sehr froh darüber, diese Zeit als ErfahrungsSCHATZ zu besitzen. In jener Zeit habe ich persönlich nichts vermisst und in den weihnachtlichen Westpacketen war auch viel Schrott...nun bin ich gespannt wie sich west und ost pespektivisch vereint! Naja und vielleicht kommt neben Heidi und Dieter auch bald mal was geistreicheres ins PRIVATE!
Lieber Herr Scharf,
vielen Dank für Ihre Einladung zu einer Sightseeing- Tour in eine mokant markante Unschärfe unserer jüngeren deutschen Geschichte.
Dabei steckt hinter dem Begriff „ehemalige DDR“ eine gewaltige Pyramide an versammeltem juristischem Scharfsinn.
Anders als eine untergegangene DDR, der man noch eine Flaschenpost in der Müritz hinterher schicken kann, ist eine ehemalige DDR adressenlos abgewickelt, aus dem Grundbuchregister der Rechtskultur- , Politikgeschichte getilgt, als Adressat für Forderungen auf Entschädigungen nicht mehr erreichbar. Statt Klagewegen, die eine vormalige DDR erlauben würde, läßt eine ehemalige DDR nur klaglose Schmerzensbahnen zu. Darin liegt schlicht ergreifend der untiefe Sinn des Begriffs „ehemalige DDR“, uns alle in eine juristisch wie historische Unschärfe im Deutenden Denken Handeln zu verführen.
Ist doch der Beitritt der DDR zur Bundesrepublik Deutschland nach Art 23 GG am 03.Oktober 1990 bis heute historisch, landauf, landab, in einer unheiligen Allianz der „Seligen“ so abgehandelt worden, als sei dies die historische Amnestie für die Geschichte der Bundesrepublik Deutschland seit 1949?
Dabei waren humoristisch acharf betrachtet die DDR wie die Bundesrepublik Deutschland in der gefühlten Not ohne Mut zu abgrundtiefem Hoch- und Landesverrat 1949 gar nicht gründbar.
Insofern gilt der Begriff“ehemalige DDR“ womöglich nur als Blaupause für ganz andere Staaten, wie kurzdarauf die UdSSR, demnächst unsere Bundesrepublik, um sich bei günstiger Gelegenheit im Wege einer aufgespürten Wetlkrise adressenlos vor Gläubigern, Geschädigten aus dem Staube zu machen, wie die DDR mit Beschluss der ersten frei gewählten Volkskammer 1990!?
Was mich besonders fragwürdig neben dem Begriff „ehemalige DDR“ berührt ist der Begriff „ehemaliger/e DDR- Bürgerrechter/in soundso, oder ehemaliges RAF- Mitglied Christian Klar, ehemaliger Terrorist/in?
Den Begriff ehemaliger Alkoholiker/in hat die Welt dagegen noch nie gesehen? Da ist die Rede davon“Einmal Alkoholiker immer Alkoholiker, wenn auch trocken!“
Lebt die DDR also ewig im ungedeelten Deutschland fort, so gut in Bayern wie im Saarland, NRW, Hamburg, nur eben trockengelegt und schon gar nicht „praecox“ Schalck- Golodkoswski Devisenerguss vom Stapel zu Wasser gelassen, im vorauseilenden historischem Ungehorsam der Volkskammer untergegangen?
tschüss
JP