Im Textlabor

Interview Hannes Bajohr seziert Texte und arrangiert sie neu. Das kann überfordern
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Peter Handke bewies mit seinem ersten Bühnenstück „Publikumsbeschimpfung“ 1966 eine durch den Rhythmus der Beatmusik inspirierte Form der Textstellung. Das reine Lesen von Buchstaben ist die oberflächlichste Form der Wahrnehmung von Text. Allein das Wort „Wort“ ist hexadezimal, also eine Ebene tiefer, als 57 6F 72 74 codiert, binär ist es 01010111 01101111 01110010 01110100. Hannes Bajohr wagt in seinem neuen, ersten Buch bei Suhrkamp den Wörten auf den Grund ihrer „DNA“ zu gehen. Auf 106 Seiten erwarten den Leser erst abstrus wirkende Konstruktionen, die aber nach Regeln funktionieren, ohne die unser digitales Leben nicht möglich wäre. Wie sieht also der digitale Text der Zukunft aus?

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