„An der Differenz entzünden“

Interview Die Philosophin Angelika Krebs hat unterschiedliche Liebesmodelle untersucht
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 07/2016

der Freitag: Frau Krebs, in Ihrem Buch „Zwischen Ich und Du“ geht es um die „dialogische Liebe“. Gilt das nicht immer für die Liebe, dass sie dialogisch ist?

Angelika Krebs: Keineswegs. Es gibt verschiedene Modelle. Die Abgrenzung, die der Titel anzeigt, ist einerseits gegenüber dem Verschmelzungsmodell, wo es eben nicht dialogisch zugeht. Und gegenüber dem ebenfalls nicht dialogischen „Care“-Modell.

Wie fing das alles an, das Nachdenken über die Liebe?

Wenn wir auf Liebesmodelle bis zu Aristoteles zurückblicken, dann schauen wir auf Gesellschaften, in denen die Frau unterdrückt wurde und nicht als gleichrangige Partnerin gelten durfte. Diese alte Struktur hat das Nachdenken über die Liebe zwischen Mann und Frau verzerrt.

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