Mahnung an die Hybris

Robert Seethaler Der Österreicher Robert Seethaler versucht alles Laute zu vermeiden. Im neuen Roman gelingt ihm das so gut wie an seinem Wohnort Berlin
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 36/2014

Es wird Zeit, über die stillen Männer zu reden, die im Jetzt der Performer durch die Großstädte flanieren. Die sich kontemplativ ins Gras der Hasenheide legen und nur eine konzentrierte Stunde pro Tag arbeiten, in ihrer „autistischen Ecke“, um sich vielleicht einmal im Jahr bei der Außenwelt zu melden, mit den durchdachten Ergebnissen ihres Einsiedlerlebens.

Der gebürtige Wiener Robert Seethaler ist so ein stiller Mann, und mehr als eine Stunde am Tag schreibt er selten. „Ich versuche wirklich, mich die Zeit über zu sammeln oder zu zerstreuen, was quasi das Gleiche ist. Ich zerstreue mich, um mich dann wieder zu sammeln, um dann die wenigen Sätze zusammenzubringen, die gerade in mir sind.“ Und dann trinkt er einen Schluck von d