Pete Doherty ist für viele latent indie-abhängige Bekannte vergangener Turnschuhguckerdiskotage ein großer Mann, jeglicher Kritik zum Trotz. Für andere wiederum ist er einfach unterhaltsam, was vor allem mit dem Gossip zu tun hat, für den er bereitwillig Nahrung liefert. Etwas umsichtigere Kollegen äußern sich über letzteres besorgt: Es sei nicht schön, einem Menschen beim Sterben zuzusehen. Das ist wohl wahr, irgendwie. Dass es sich verkauft, beweisen die Medien allerdings täglich.
Wie auch immer. Vor kurzem, auf einem Secret Gig anlässlich des On3 Festivals in München, war es mal wieder soweit. Dreamboat schlug über die Stränge. Und diesmal hatte es weniger mit seinem gewohnt betäubtem Auftritt zu tun, sondern viel mehr damit, dass er in seiner ihm eigenen Art das "Deutschlandlied" (ab 2:52 oben) interpretierte, Strophe 1, live im Radio.
In England vermutlich kaum der Rede wert - man ist Prinzen in "Uniform" gewöhnt-, erntete er in Deutschland Spott und Schmach gepaart mit Fremd- und eigener Scham. Es ist schließlich lang her, dass dieses Lied die Hörer des Bayrischen Rundfunks beglückte. Entsprechend fix (Anm.: nicht fix) wurde er in Absprache mit seinem Management von der Bühne gezerrt. Dies wiederum rief ein geteiltes Echo hervor. Er sei schließlich Künstler, hieß es auf der einen, er wäre nicht mehr zu retten, auf der anderen Seite.
Jetzt soll er sich entschuldigen. Ob man sich damit einen Gefallen tut, ist allerdings fraglich. Zumindest eine Live-Übertrasgung wäre nicht empfehlenswert.
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