Der heilige Gaal

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http://img524.imageshack.us/img524/2351/louisvangaal2.jpgWas bereits abzusehen war, wurde am Montag Realität: Herr Klinsmann ist nicht mehr Trainer des FCB. Stattdessen setzt man jetzt für 5 Spieltage auf altbewährten Klüngel - Hoeneß-Intimus Heynckes übernimmt - und arbeitet mit Hocdruck an einer Lösung für die neue Saison.

Nach kicker-Informationen soll diese Nerlinger (Manager) und van Gaal (Trainer) heissen. Das Schweigen der Männer, wie die Zeit passend titelte, wäre damit beendet. Mit van Gaal würde der vakante Platz auf der Bank, gleich neben dem Manager, mit einer Person gefüllt, deren Vita nur so mit Erfolgen protzt. Ein Heilsbringer wäre er, ohne Frage. Einer, der ganz den Ansprüchen des FCB genügt, mit Ajax in den 1990ern aber auch zu Genüge bewies, was man aus einer jungen Mannschaft kitzeln kann, wenn man ihr den Stempel moderner Fußballphilosophie aufdrückt. Es riecht nach Mittelweg.

Gepaart mit Nerlinger, der neben van Gaal vermutlich eher den Chorknaben geben würde, könnte der FCB wohl möglich die Weichen für die Rückkehr auf den Pfad des Erfolges stellen. Es bliebe allerdings abzuwarten, wie der stoische Niederländer, der in seiner Karriere auch gern einmal unpopuläre Entscheidungen traf, mit den Gepflogenheiten der Münchener Presse und der ewig lamentierenden Führungsetage zu Recht käme. Ein Kulturschock jedenfalls dürfte nicht ausbleiben: momentan führt van Gaal den holländischen Provinzverein Alkmaar zur hiesigen Meisterschaft.

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Geschrieben von

Jan Jasper Kosok

Online-Chef

Jan Jasper Kosok studierte Wirtschaftswissenschaften in Berlin, verdingte sich im Nachtleben und gründete 2007 mit Teresa Bücker das Blog Knicken // Plakative Platzierungen, welches sich mit Musik und Popkultur beschäftigte. 2009 kam er zum Freitag, um beim Aufbau des Webauftrittes zu helfen. Seit 2011 ist er verantwortlicher Redakteur für Online und Community und hat seitdem mehrere Relaunches begleitet. Er beschäftigt sich mit den sozialen Auswirkungen von zu hohem Internetkonsum und fürchtet sich davor, nicht verhindern zu können, ein alter weißer Mann zu werden.

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