Manchmal ist es in Ordnung, die letzte Seite zuerst zu lesen.
Ich muss gestehen, dass mir bis vor ein paar Jahren ob Kindheitserinnerungen und Pipapo die Tränen kamen, wenn ich Bilder des Falls der Mauer, der feiernden Menschen und den wichtigen, steifen Personen in grauen Anzügen sah. Mit Tränen habe ich es sonst nicht so, aber dieses geschichtliche Ereignis wurde medial und familiär so überemotionalisiert, dass mir Knilch vermutlich nichts anderes übrig blieb. Jahrelang.
Diesmal geht es allerdings erstaunlich gut; alles ist trocken. Vielleicht sind 20 Lebens- und 8 Jahre Berlin auch genug, um das Tamtam, das meine Eltern damals veranstalteten, etwas verständlicher bzw. greifbarer zu machen/zu entmystifizieren. Oder abzustumpfen. Was bleibt, ist eine Karl-Marx-Spieluhr.
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