Irgendwie Sprechen 3

Bei diesem Beitrag handelt es sich um ein Blog aus der Freitag-Community.
Ihre Freitag-Redaktion

Liebe Community,

ich möchte diese Woche mit einer Vorwarnung beginnen: Ich bin gleich weg. Mein Vater, der inzwischen auch hier als Trinker bekannt ist, feiert seinen Sechzigsten. Ergo zieht es mich in wenigen Stunden gen Bottrop, einer Stadt, die in meiner früheren Wahlheimt traurige Berühmtheit erlangte, als der Bänker Jürgen Schneider festgenommen wurde.

"Bauunternehmner und Immobilienspekulant Jürgen Schneider hat bei seiner Festnahme: ausgesehen wie ein Tourist aus Bottrop." (Hamburger Morgenpost, 1995)

Fernab dessen würde es mich aber freuen, wenn wir weiterhin über die Dinge sprechen könnten, die den Relaunch bzw. die Weiterentwicklung der Website betreffen.

Dazu eine Ankündigung. Wenn das Ressort wieder vollständig ist, würden wir die Gedanken, die in der Aktion "Wir müssen reden" aufgebracht wurden, gerne bündeln. Dazu werden wir eine Art Gemeinschaftsaccount erstellen, dessen Blogbeiträge dazu dienen, die einzelnen Aspekte der Debatte aufzunehmen und hier öffentlich zur Diskussion zu stellen.

Wie genau das aussehen soll, werde ich zusammen mit den anderen besprechen, wenn Maike und ich wieder da sind. Maike kommt am Montag, ich am Dienstag wieder ins Büro.

Im Sinne der Stringenz will ich aber an dieser Stelle noch den letzten Kommentar von Christian Berlin im letzten "Irgendwie Sprechen"-Beitrag aufgreifen, der sich mit dem Depublizieren von Beiträgen und der damit einhergehenden Unmöglichkeit, Debatten ewig nachvollziehen zu können, beschäftigt.

Mein Standpunkt dazu ist nach wie vor – auch, wenn in diesem Fall eine beantragte Selbstlöschung von Don Quijote der Grund war –, dass jeder eigenverantwortlich mit seinem Content umgehen können muss. Mit der Betonung auf "eigenverantwortlich". Will sagen, die Konsequenzen (z.B. ausbleibendes Kommentieren/den Ärger anderer User, der Verlust eines Gedankens, der vielleicht anderswo zitiert/verlinkt wird) trägt der Nutzer zu Gunsten seiner Publikations-Freiheit.

Ich weiß aber sehr wohl, dass es auch andere Argumente gibt, die für ein Verweilen von Content auf Freitag.de sprechen, da wir als Freitag z.B. ein Interesse daran haben, dass FC-Beiträge, die in den redaktionellen Content "übergehen", also dort angezogen werden, im Sinne der Konsistenz erhalten bleiben. K0nsistenz ist auch Christians Argument.

Eine "wilde" Idee meinerseits war, ein Freitag-internes Pingback System zu entwickeln, dass den User beim Löschen seines Contents warnt, falls dieser in der FC verlinkt wurde. Und ihm die Entscheidung dann trotzdem überlässt.

Auch dort ist freilich das letzte Wort nicht gesprochen.

Viele Grüße

JJK

Dieser Beitrag gibt die Meinung des Autors wieder, nicht notwendigerweise die der Redaktion des Freitag.
Geschrieben von

Jan Jasper Kosok

Online-Chef

Jan Jasper Kosok studierte Wirtschaftswissenschaften in Berlin, verdingte sich im Nachtleben und gründete 2007 mit Teresa Bücker das Blog Knicken // Plakative Platzierungen, welches sich mit Musik und Popkultur beschäftigte. 2009 kam er zum Freitag, um beim Aufbau des Webauftrittes zu helfen. Seit 2011 ist er verantwortlicher Redakteur für Online und Community und hat seitdem mehrere Relaunches begleitet. Er beschäftigt sich mit den sozialen Auswirkungen von zu hohem Internetkonsum und fürchtet sich davor, nicht verhindern zu können, ein alter weißer Mann zu werden.

Jan Jasper Kosok

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