Kein schöner Pirat

Irgendwie Links Heute mit Beiträgen zum NSU, Markus Lanz, Apple und EPEAT, den Piraten aus Sicht der Digitalen Linken, Peter Sunde, Verlags-Crowdsourcing und ein paar Fragen zur VG Wort

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Donnerstag, 12.07.12

NSU-Leaks: Leaking-Plattform für Geheimdienst-Unterlagen zum rechtsextremen Terror, Andre Meister, Netzpolitik

“Noch immer halten deutsche Geheimdienste viele Akten zur rechtsterroristischen Gruppierung Nationalsozialistischer Untergrund zurück. Auf zwei Webseiten sollen zumindest manche davon jetzt gesammelt werden.“

Dazu auch: Der NSU und das Versagen des Journalismus, Lorenz Matzat, Carta

Kein schöner Lanz, Stefan Niggemeier

“Das Schlimmste an alldem ist die Ahnung, dass Lanz alles richtig macht. Dass das vom ZDF genau so gewollt ist. Dass der Sender sich vorstellt, dass seine Zuschauer so unterhalten werden wollen: so routiniert, so manieriert, mit dieser Mischung aus Wichtigtuerei und Besinnungslosigkeit — Anarchie für Leute, die es anarchisch finden, den Käse im Kühlschrank mal ins Gemüsefach zu legen.”


Apple responds to EPEAT concerns, Jim Dalrymple, The Loop

“The hubbub over Apple pulling out of EPEAT is interesting because the products that were listed as gold products by the environmental organization are the same ones Apple is currently selling. Apple has done more than any other technology company in recent memory to be environmentally friendly. What’s more, Apple publishes everything that makes up its carbon footprint on its Web site. Again, this is something EPEAT doesn’t measure.”


Piraten als Noch-Nicht-Partei. Ein Lehrstück., Tobias Schulze, Jörg Braun, Digitale Linke

“Es gilt also, gerade die Lebensentwürfe jüngerer Menschen, ihre Kommunikationswege und die Heterogenität unserer sich ausdifferenzierenden Gesellschaft stärker als bisher wahrzunehmen. Die Debatte über ein Grundeinkommen (in welcher Ausprägung auch immer) steht dabei für die Sehnsucht nach einem sozial abgesicherten, und damit selbst bestimmteren Leben. Es ist für viele in den vielfältigen prekären Milieus unserer Gesellschaft außerhalb der schmelzenden Kernbelegschaften eine reale Hoffnung auf Emanzipation und das Synonym für eine neue soziale Idee der Inklusion. DIE LINKE hat den Piraten das Wissen voraus, dass eine soziale Grundsicherung, die diesen Namen auch verdient, sowie eine Rückgewinnung des Öffentlichen im Sinne von Zugang und Teilhabe für alle ohne einen Kampf um Umverteilung gesellschaftlichen Reichtums nicht zu haben ist. Die Piraten und ihr Umfeld sind kein monolithischer Block, sondern ein recht fragiles Milieu aus vernetzten Individuen. Darunter sind sehr viele, die eine gerechte Gesellschaft, die keinen zurücklässt, zum Leitbild ihres politischen Handelns machen. DIE LINKE sollte um sie werben.“ #soso


Die Gefangenen des Urheberrechtskriegs, Dirk von Gehlen

“Sunde, der im Netz unter dem Namen brokep bekannt ist, zeigt sich begeistert von der Unterstützung. Auf ihn trifft nun – wie auch auf Kim Schmitz, der auf Twitter an einem ähnlichen Status arbeitet – zu, was sich im Frühjahr 2009 abzeichnete: Er wird eine Art Gefangener des Urheberrechtskriegs. Das ist eine erstaunliche Entwicklung, die vermutlich nicht dazu führt, dass dieser einer konstruktiven Lösung zugeführt wird. Die Fronten werden dadurch verhärtet, eine Entwicklung wird dadurch verstärkt [.]“


Can a publisher use crowdfunding to replace ads?, Mathew Ingram, GigaOm

“Targeted publications like the Financial Times and the Economist seem to already be on the road toward this kind of model, with subscriptions surging ahead of advertising to make up more than half of the revenues at the FT in a recent period. Is this a model other media entities could pursue? Perhaps. But they would need to have as devoted a fan base as Penny Arcade, which by late Tuesday had already come up with almost a third of the amount the site was looking for in less than 24 hours.“


Wer vertritt die Autoren? Der aufschlussreiche Streit um das Geld der VG Wort, Wolfgang Michal, Carta

“Die Verwertungsgesellschaft Wort zählt zu den eher Stillen im Lande. Anders als die konfliktfreudige GEMA steht sie nicht unter Dauerbeschuss. Das könnte sich bald ändern. Denn unter den Autoren verstärkt sich der Eindruck, dass ihre Interessen bisweilen etwas stiefmütterlich behandelt werden.“

Die Überschrift der Netzschau ist jeweils ein Mashup der verlinkten Artikel-Titel

Dieser Beitrag gibt die Meinung des Autors wieder, nicht notwendigerweise die der Redaktion des Freitag.
Geschrieben von

Jan Jasper Kosok

Online-Chef

Jan Jasper Kosok studierte Wirtschaftswissenschaften in Berlin, verdingte sich im Nachtleben und gründete 2007 mit Teresa Bücker das Blog Knicken // Plakative Platzierungen, welches sich mit Musik und Popkultur beschäftigte. 2009 kam er zum Freitag, um beim Aufbau des Webauftrittes zu helfen. Seit 2011 ist er verantwortlicher Redakteur für Online und Community und hat seitdem mehrere Relaunches begleitet. Er beschäftigt sich mit den sozialen Auswirkungen von zu hohem Internetkonsum und fürchtet sich davor, nicht verhindern zu können, ein alter weißer Mann zu werden.

Jan Jasper Kosok

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