Netzschau: “Du hättest sein Gesicht sehen sollen …”

Bei diesem Beitrag handelt es sich um ein Blog aus der Freitag-Community.
Ihre Freitag-Redaktion

Der Guardian wartet mit einem Viral Video Chart auf. Top Pick ist Darth Vader, der sich wenig erfolgreich als Sprecher für Navigationsgeräte verdingt. Die übrigen – durchaus ansehnlichen Videos – gibt es drüben. Yoda auch.






Bei Netzwertig beschäftigt man sich mit Netzwerken. Klingt naheliegend, ist es auch. Protagonisten sind Twitter auf der Suche nach Geld und Diaspora auf der Suche nach 500.000.000 Usern.

“Die Zahl der einzuschlagenden Richtungen erscheint unbegrenzt, die Ressourcen des 300 Mitarbeiter zählenden Startups sind es dagegen nicht. Das erfordert ständiges Priorisieren und das Streichen von vielversprechenden Ideen zugunsten von noch besseren Einfällen.” Netzwertig

“Was zählt, ist die Aufmerksamkeit und Spannung, die um ein geplantes Social Network kreiert wurde. Die dafür sorgt, dass Anwender den Start kaum erwarten können und sich freiwillig bei Invite-Aktionen beteiligen oder anderweitig Zeit dafür aufwenden, um Zugang zu erhalten. Dieser anfängliche Hype ist notwendig, um vom ersten Tag an Leben auf die Plattform zu bringen. Nichts ist für ein neues soziales Netzwerk fataler und aus Nutzersicht weniger attraktiv als Totenstille.” Netzwertig

Karsten Riechers und Tobias Reitz beschäftigen sich mit der Kommentarkultur deutscher Medien (Journalisten sind gemeint) im Netz und haben zu diesem Thema Slides parat. Mit dabei: Roland Tichy, Markus Hofmann, Frank Thomsen und Wolfgang Blau.

“Es ist dem Online-Journalismus in Gänze bisher nicht ausreichend geglückt, darzustellen, warum Journalisten sich dem Dialog mit ihren Lesern im Netz öffnen sollen. Ich bin mittlerweile davon überzeugt, dass die (begründunslose) Behauptung, sie müssten dies tun eher dazu führt, dass die Offline-sozialisierten Kollegen sich dem versperren. Journalisten mögen nicht, wenn man ihnen sagt, sie müssten etwas tun – schon gar nicht, wenn dies nicht gut begründet ist.” Digitiale Notizen

Seit kurzem dreht sich alles um den JMStV (Jugendmedienschutz-Staatsvertrag), so auch bei Netzpolitik und Internet-Law.de. Manche Dinge wollen eben ratifiziert werden.

“Spätestens seit Montag wissen wir, dass auch Die Linke den Staatsvertrag ablehnt. Auf einem informellen Treffen mit Vertretern des AK Zensur in Düsseldorf erklärte der netzpolitische Sprecher Ralf Michalowsky, dass Die Linke nicht nur in NRW, sondern in ganz Deutschland gegen den JMStV sei.” Netzpolitik

“Während die Neureglung für Anbieter von jugendgefährdendem Content also von Vorteil ist, kann sich die “freiwillige” Alterskennzeichnung für die breite Masse der Inhaltsanbieter in der Tendenz nur nachteilig auswirken. Sollten sich (anerkannte) Jugendschprogramme tatsächlich etablieren, wird man nämlich auch dann, wenn man unverdächtigen Content ins Netz stellt, sein Angebot im Zweifel mit einer Alterskennzeichnung versehen, um nicht Gefahr zu laufen, im Jugendschutzfilter hängen zu bleiben.” Internet-Law.de

Durchlauferhitzer Meedia beglückt uns derweilen mit einem breiten Strauß an Meldungen. Neben Infos zur deutschen Bahn und dem 40-jährigen Jubiläum des Tatort kommt Rudimentärblogger Fefe zu Wort:

“Die Deutsche Bahn will offenbar an ihrem schlechten Ruf arbeiten. Der Konzern hat nach Informationen der Financial Times Deutschland mit seinen Arbeitnehmervertretern eine Vereinbarung geschlossen, die das Sammeln von Mitarbeiterdaten und ihre Verwendung stark einschränkt. Demnach sind Recherchen in Social Networks wie Facebook künftig verboten.” FTD.DE

“Der größte "Tatort"-Flop aller Zeiten dürften die Filme mit dem Berliner Kommissar Roiter (Winfried Glatzeder, bekannt u.a. aus dem legendären DDR-Film "Die Legende von Paul und Paula") gewesen sein, die von 1996 bis 1998 zu sehen waren.” Meedia

“Ich habe die eine oder andere Agenda, die ich mit dem Blog pushe. Bei Themen wie Vorratsdatenspeicherung, Hackertoolverbot, Polizeiübergriffen und -kennzeichnung, und aktuell bei sinnloser Terrorpanikmache ist meine Berichterstattung schon konzentrierter als bei anderen Themen, und da habe ich dann auch das Ziel, eine Argumentation zu bieten, die meine Leser überzeugen kann.” Meedia

Kleine Randnotiz: Frankreich führt eine Googlesteuer ein.

Die letzte Netzschau findet sich hier.

Dieser Beitrag gibt die Meinung des Autors wieder, nicht notwendigerweise die der Redaktion des Freitag.
Geschrieben von

Jan Jasper Kosok

Online-Chef

Jan Jasper Kosok studierte Wirtschaftswissenschaften in Berlin, verdingte sich im Nachtleben und gründete 2007 mit Teresa Bücker das Blog Knicken // Plakative Platzierungen, welches sich mit Musik und Popkultur beschäftigte. 2009 kam er zum Freitag, um beim Aufbau des Webauftrittes zu helfen. Seit 2011 ist er verantwortlicher Redakteur für Online und Community und hat seitdem mehrere Relaunches begleitet. Er beschäftigt sich mit den sozialen Auswirkungen von zu hohem Internetkonsum und fürchtet sich davor, nicht verhindern zu können, ein alter weißer Mann zu werden.

Jan Jasper Kosok

Was ist Ihre Meinung?
Diskutieren Sie mit.

Kommentare einblenden