Netzschau: Ich bin ein Schah - holt mich hier raus!

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Ägypten erreicht uns auf Umwegen, Facebook ist dein neuer Ticker, BP macht in SM, Liebig 14 wird sehr live geräumt und Sportstreaming ein bisschen netzgesperrt.

1. Ägypten: Kritik an der Medienberichterstattung gibt es genug. Die News allerdings finden ihren Weg auch anders zu den werten Lesern an den modernen Empfängern:

“Ich wünschte, es gäbe mehr Journalisten [wie Richard Gutjahr, Blogger und Journalist auf Reisen gen Nahost], die es wagen, sich selbst zu einer Marke zu machen und mit ihrem Gesicht für die Geschichte zu stehen, die sie erzählen. Denn ich glaube, Journalismus unter dem Mäntelchen vermeintlicher Objektivität ist tot.” Print Würgt

“Twitter wird wahrscheinlich bei solchen Revolutionen, wie wir sie aktuell beobachten können, in den betroffenen Ländern aus dem selben Grund weniger wichtig sein, aus dem Twitter außerhalb des jeweiligen Landes bedeutend ist: Twitter ist per default öffentlich.”

und weiter:

“Facebook erscheint mir dagegen als ein weitaus geeigneteres Kommunikationstool. Nicht nur sind die Inhalte auf den Pinnwänden in der Regel privat. Auch bieten Funktionen wie das Versenden von privaten Nachrichten gleichzeitig an viele Mitglieder und die neuen Facebook-Gruppen Möglichkeiten, schnell und effizient privat Informationen zu verbreiten.” neunetz.com

P.S.: Ägypten ist wohl wieder online.

2. Facebook Deals: Das (!) Social Network fädelt derweil “Deals” ein, das (!) neue Modell zur monetären Aktivierung seiner “Kunden”:

“Yesterday, Facebook launched Facebook Deals in the UK, a new scheme that rewards consumers if they "check in" to a shop or restaurant in the real world. The "check in" is shared with friends and Facebook and reveals to the company even more about the way its users live their lives. Some are concerned that Facebook is changing our concept of privacy, but I think we're actually returning to the privacy familiar to our great-great-grandparents.” Guardian

“Aber auch die Facebook-Konkurrenten wie Fourquare, wo man – wenn die jeweiligen Anbieter/Läden das unterstützen - bei jedem x. Besuch oder als “Bürgermeister”6 etwas bekommt, müssen aufpassen, denn Facebook hat einen gewaltigen Vorteil: Eine massive Anzahl von Mitgliedern.” Pottblog

3. Oilspill: BP macht sich mal wieder Freunde. Die neueste Propaganda findet man jetzt auf - tada! - Twitter. War ja alles halb so wild damals, nech:

“BP America's Twitter missives remind me of Saddam's old information minister Mohammed Saeed al-Sahhaf – spouting propaganda that paints an image of a Gulf where everything is just fine and dandy. But all you need do is actually read many of the stories they're linking to in their entirety – or dig a little deeper – and a different picture emerges.” Guardian

4. Liebig14: Eine weitere Netzschau zur Hausbesetzung in der Liebigstraße findet sich drüben bei Tom. Vor allem ein Blick in die Ticker lohnt, wenn man denn sein Auge für die feinen Nuancen pflegen möchte:

“Der Fall Liebig hat eine Dimension, die über Schlagstockschlagzeilen und Haut-ab-Rufe hinausgeht, einer, in dem das Spannungsverhältnis zwischen Recht auf Wohnen, Privateigentum an Häusern, „linker“ Landesregierung und einer „Metropole“ auf Gentrifizierungsgalopp sichtbar wird.“ Tom

5. Atdhe ist "down". Eine der bekannteren Seiten zur sportlich wertvollen, aber legal fragwürdigen Samstagnachmittagserheiterung hat es erwischt:

“As we saw with WikiLeaks, however, when people want something on the Internet to stay on the Internet badly enough, it's only a matter of moments before a mirror pops up in another location. One tweet illustrated the situation, saying "RIP atdhe.net while celebrating the birth of atdhe.me."” ReadWriteWeb

Randnotiz 1: “Die Pocher lügt

Randnotiz 2: Slavoj Žižek über Toiletten.

Randnotiz 3: Ich zwitscherte.

Die letzte Netzschau findet sich hier.

Dieser Beitrag gibt die Meinung des Autors wieder, nicht notwendigerweise die der Redaktion des Freitag.
Geschrieben von

Jan Jasper Kosok

Online-Chef

Jan Jasper Kosok studierte Wirtschaftswissenschaften in Berlin, verdingte sich im Nachtleben und gründete 2007 mit Teresa Bücker das Blog Knicken // Plakative Platzierungen, welches sich mit Musik und Popkultur beschäftigte. 2009 kam er zum Freitag, um beim Aufbau des Webauftrittes zu helfen. Seit 2011 ist er verantwortlicher Redakteur für Online und Community und hat seitdem mehrere Relaunches begleitet. Er beschäftigt sich mit den sozialen Auswirkungen von zu hohem Internetkonsum und fürchtet sich davor, nicht verhindern zu können, ein alter weißer Mann zu werden.

Jan Jasper Kosok

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