Schluckspecht Bert Brecht

Wodka Der „Blaue Vogel“ war ein legendärer Berliner Ort: Hier hat Brecht sich ausgiebig inspiriert und kaputtgesoffen. Die Forschung will davon bis heute nicht viel wissen
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 06/2020

Wer heute mit Michael Bienerts bildgeschmücktem Brechts Berlin (erschienen 2018) durch die Hauptstadt zieht, um sich die „Literarischen Schauplätze“ des Dichters in ihrem „ganzen Facettenreichtum vor Augen“ zu führen, der muss an einer entscheidenden Stelle die Augen schließen: So kann er sich, in der Goltzstraße, den „Blauen Vogel“ immerhin vorstellen. Zwar ist das Haus seiner Residenz zerstört, als literarischer Ort jedoch hätte er unbedingt dazugehört: als Erinnerung an das russische Exil-Kabarett. Die sogenannten Berliner Russen betrieben, besuchten und feierten ihre „Sinjaja Ptica“ ab dem 20. Dezember 1921. Dies waren die Angehörigen der ehemals zaristischen Ober- und Mittelschicht, Vertreter