Kiew und Warschau trennen Geschichtsbilder, die vom Nationalismus geprägt sind

Ukraine/Polen Warschauer Patrioten: Langsam, aber merklich lässt die Bereitschaft zur Unterstützung der Ukraine nach. Nicht nur bei der Deutung der Massaker in Wolhynien und Ostgalizien von 1943/44 könnten die Auffassungen kaum gegensätzlicher sein
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 49/2022
Nur 12,5 Prozent der befragte Polen sind für die Stationierung der angebotenen deutschen Patriot-Systeme in der Ukraine
Nur 12,5 Prozent der befragte Polen sind für die Stationierung der angebotenen deutschen Patriot-Systeme in der Ukraine

Foto: Dominika Zarzycka/Sopa Images/Lightrocket/Getty Images

Nicht auszuschließen, dass sich die regierende PiS-Partei in den kommenden Monaten in ihren Beziehungen zu Deutschland und zur Ukraine verzettelt und über eigene Rochaden stolpert. Seit Russlands Einfall in der Ukraine gilt der Kurs gegenüber Berlin und Kiew aus Sicht der Kaczyński-Formation als Charaktertest. Er könnte bei der Parlamentswahl in zehn Monaten entscheidend sein. Das zeigte zuletzt die Kontroverse um die Stationierung von Patriot-Abwehrsystemen aus Deutschland in Ostpolen.

Nach dem Raketeneinschlag vom 16. November im Grenzort Przewodów kam diese Offerte aus Berlin. Auch wenn es ein unausgegorenes Angebot war und Verteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) aus Gründen der Eigenwerbung offenbar nicht auf die Bitte aus Warschau einging, e