Liberal und klerikal

Polen Vor fünf Jahren, am 2. April 2005, starb Johannes Paul II. – Idol und Ideal einer Generation polnischer Katholiken. Heute wird sein Erbe eher oberflächlich reflektiert
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Zur Missbrauchsdebatte, wie sie in Deutschland und seiner Katholischen Kirche geführt wird, äußert sich das polnische Episkopat eher leise. Zwar gab es in der Vergangenheit auch in seinen Diözesen einige Missbrauchsfälle, die öffentlich wurden. Eine Skandalwelle aber rollte bislang nicht durch das Land. Adam Szostkiewicz, Kirchenkolumnist des Wochenmagazins Polityka, kommentiert leicht süffisant: Womöglich habe die Volksrepublik zu ihren Lebzeiten Schlimmeres verhindert, indem sie der Kirche beinahe alle Schulen, Waisenhäuser und Betreuungseinrichtungen genommen habe. Dadurch sei das statistische Risiko von Missbrauchsfällen im Vergleich zu westlichen Demokratien mit ihren freien Kirchen offenkundig gemindert worden.

Generation JPII

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