Agrarprodukte aus der Ukraine: Polen und die Grenzen der Belastbarkeit

Konkurrenzdruck Die Einigung über den Transit von Agrarprodukten aus der Ukraine ist keine Lösung. Gelangt ukrainische Ware zollfrei auf den Binnenmarkt, ist das ein Vorgriff auf Konflikte, die bei einer EU-Mitgliedschaft Kiews unweigerlich anstehen
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 18/2023
Auf einem Hof im ländlichen Polen lädt ein Landwirt Mitte April Roggen in Säcke
Auf einem Hof im ländlichen Polen lädt ein Landwirt Mitte April Roggen in Säcke

Foto: Bartek Sadowski/Bloomberg/Getty Images

Nachdem die Regierung von Premier Mateusz Morawiecki Mitte April kurzerhand die Grenze für Getreideexporte und weitere Agrarerzeugnisse aus der Ukraine geschlossen hat, sind die Konsequenzen nicht zu übersehen. Erste polnische Unternehmen etwa der Logistikbranche legen Klagen gegen das Embargo ein. Wirtschaftsfachleute sprechen vom ramponierten Vertrauen, das bei ausländischen Investoren schade. Für den Ruf der PiS-Regierung ist das nicht von Vorteil.

Zwar erscheinen Protest und Widerstand von Landwirten, die sich ebenso in Ungarn, der Slowakei und Bulgarien Gehör verschafft haben, nachvollziehbar, doch erregt in der Brüsseler EU-Zentrale, dass die Maßnahmen von einem Tag auf den nächsten kamen. „Der Stopp des Transits für ukrainische Agrar