Raus aus dem Kaczyński-Schatten

Porträt Beata Szydło wird Polens künftige Regierungschefin sein, sofern sie sich von ihrem Mentor lösen kann
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 44/2015
Beata Szydło hat nie derart polarisiert wie Jarosław Kaczyński
Beata Szydło hat nie derart polarisiert wie Jarosław Kaczyński

Foto: Eastnews/Imago

Beata Szydło wirkt gelöst. Die 52-Jährige hat vor einer guten Stunde die Prognose zum Ergebnis der Parlamentswahl zur Kenntnis genommen. Ihrer nationalkonservativen Partei Recht und Gerechtigkeit (PiS) wird ein klarer Sieg prophezeit. Sie dürfte ohne Koalitionär regieren können. Nun sitzt die PiS-Vizechefin mit den weichen Gesichtszügen im TV-Studio und wirft den Blick voraus. „Wenn das Ergebnis endgültig feststeht, werde ich an der Spitze der Regierung stehen.“ Und sie ergänzt pflichtschuldig: „Wir spielen als Team, und als solches werden wir auch ein Kabinett bilden.“

Dieses Team, das ist trotz Szydłos überwältigendem Anteil an der PiS-Siegestorte vor allem Partei-Kapitän Jarosław Kaczyński.