„Wie ein Selbstporträt“

Im Gespräch Der Anthropologe Daniel Miller hat untersucht, wie Menschen sich ihre Wohnungen ­einrichten – und was das über sie aussagt
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Der Freitag: Herr Miller, ist es ­eigentlich schwierig bei fremden Menschen in die Wohnung zu ­gelangen?

: Es ist nicht so einfach. Wenn man klingelt, ist der Moment entscheidend, in dem die Tür aufgeht. Einige machen gleich wieder zu, andere geben einem 30 Sekunden. Dann muss man sie schnell überzeugen, dass es sinnvoll ist, wenn sie sich über ihre Wohnungseinrichtung und ihre Biografie ausfragen lassen.

Für Ihr Buch The Comfort of Things haben sie als Anthropologe eine durchschnittliche Straße in Südlondon untersucht. Dafür sind sie zusammen mit einer Doktorandin in die Wohnungen von über 100 Menschen gegangen, um deren Einrichtungen zu analysieren. Was war Ihr Ziel?

In unserer Gesellschaft wird die Beschäftigung mit materiellen Dingen