Die Jugend versteht eigentlich keiner. Sie ist sich ja meist selbst ein Rätsel. Das hindert aber einige Erwachsene nicht daran, sich ständig Gedanken darüber zu machen, wie man junge Menschen am besten ansprechen kann. Was dabei herauskommt, lässt sich zurzeit auf einer Webseite der Bundesagentur für Arbeit betrachten.
Auf ich-bin-gut.de soll Jugendlichen geholfen werden, die noch nicht wissen, was sie später mal machen wollen. Um die Zielgruppe dort abzuholen, wo sie gerade pubertiert, lacht den Webseitenbesucher ein blondes Mädchen an. Dazu blinkt die Frage auf: „Ich habe bei SchülerVZ 1.800 Freunde. Kann ich damit meinen Traumjob finden?“
Um brennende Fragen wie diese zu beantworten, wird man aufgefordert, einen Talent-Check zu absolvieren. Auf die Frage, welche Tätigkeit man denn beim Errichten eines Skateparks übernehmen würde, kann der junge Mensch zwischen handwerklicher („Ich hol schon mal die Bretter“), kreativer („gestalte die Obstacles“), administrativer („Anfrage an die Stadtverwaltung“) und organisatorischer Arbeit („Koordination der Bauarbeiten“) wählen. Je nach Präferenz erfährt man dann am Testende, dass man ein kreativer Gestalter, ein Theorie-Genie oder handwerklich topfit sei. Zudem bekommt der Talentsucher mit auf den Weg: Eine Berufsberatung bei der Bundesagentur für Arbeit „ist lässiger als du vielleicht denkst“.
Der Effekt dieser Ranschmeiß-Kampagne ist allerdings verblüffend. Auf einmal meint man, Null-Bock-Jugendliche ohne jeden Berufswunsch doch ziemlich gut verstehen zu können.
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