Kruzi-Marx nochmal!

Porträt Harry Rowohlt war kein 68er, sondern Linker in dritter Generation. Im Gespräch erzählte er, warum er Marx-Briefe vorlas und was ihn von Joschka Fischer unterschied
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Der Freitag: Herr Rowohlt, ist Marx für Sie optisch ein Vorbild?

Harry Rowohlt: Mit seinem Dreiteiler und seinem Monokel? Nee, das ist mir zu viel Gedöns.

Bei der Lesung der Marx-Engels-Briefe zusammen mit Gregor Gysi wurden Sie als Marx-Doppelgänger verkauft.

Ich weiß schon, warum man mich für die Lesung ausgesucht hat – nicht weil ich gut vorlesen kann, sondern weil ich oberflächlich betrachtet so ähnlich aussehe. Für den Gysi blieb dann nur der Engels, obwohl er ihm überhaupt nicht ähnlich sieht.

Was reizt Sie daran, Marx zu sprechen?

Mich hat dieser Briefwechsel entzückt, wie diese beiden alten Kracher so richtig losschimpfen. Sie sind unerschöpflich, was neue Schimpfworte betrifft, sei es für den verhassten Ferdinand L