Nation Branding: Die Marke USA

Marketing, Politik Trotz vieler Kritik an der US-Politik in Irak und Afghanistan und einer langjährigen wirtschaftlichen Krise in den USA strahlt die Marke USA immer noch.

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Wenn sind es gewohnt, daß Marken zu einem festen Bestandtteil der Wirtschaft geworden sind. Manche Menschen binden sich ihr Leben lang an eine Automarke. Die Werbestrategen dieser Marken arbeiten viel mit Gefühlen. Wir verbinden mit bestimmten Produkten besondere Träume. Doch immer noch ist es für uns ungewohnt bei Staaten von Marken zu reden. Millionen Menschen haben enge, emotionale Bindungen an die USA und dem "American Dream". Könnte das Konzept "Nation Branding" eine Erklärung sein? Erfinder dieses Begriff ist Sinon Anholt, der mit seinem Buch "Nation Branding" eine breite Diskussion auslöste. Der eigentliche Erfinder des Nation Branding war Frankreichs Sonnenkönig Ludwig der 14. Frankreich wurde als Land des Luxus präsentiert. Von diesem Image profitiert Frankreich nach immer. Nach Meinung Anholts wird in einer vernetzten, gobalisierten Welt Branding für Staaten immer wichtiger um Einfluß und Macht in internationalen Beziehungen zu sichern.

Die Marke Amerika

Die Marke Amerika ist mit einem wichtigen Begriff verbunden: Der amerikanische Traum. Die Bilder im Kopf beginnen mit den Millionen Einwanderern, die mit Schiffen die Vereinigten Staaten erreichten. Symbol des "American Dream" ist die Freiheitsstatue". Dieses anfangs lieblos im Abseits des Hafens aufgestellte Geschenk Frankreichs an die USA bekam als Begrüßerin der Einwanderer eine wichtige, symbolische Funktion. Es wurde zum Sinnbild der Einwandererträume. Der Prototyp des Einwanderers war der Bürger ohne Vorurteile. Teil des American Dreams ist,daß jeder nach seiner Lust und Laune glücklich werden kann. Jeder sollte ungehindert seine Religion und seine Kultur ausüben können. Für Menschen die mit Verfolgung und Unterdrückung im alten Europa leben mußten, eine schöne Vorstellung. Daneben bot Amerika große Aufstiegsmöglichkeiten vom berühmen Tellerwäscher zum Millionär.

Kultur als Ware

Dieser American Dream wurde schnell zur Ware wurde. Die sich rapid entwickelnde, amerikanische Kulturindustrie verbreitete die Marke Amerika in die ganze Welt. Film, Musik und Literatur und Eßkultur begannen das Leben in alten Europa mehr und mehr zu prägen. Symbol dieser Marke Amerika wurde Mickey Mouse und McDonald. Amerika und seine Kultur wurden zur Verheißung der gesamten Welt. Dabei wurde amerikanische Kultur ein wichtiges Mittel im Kampf gegen den Kommunismus. Stand der Kommunismus für Massenbeeinflussung, Unterdrückung von Meinungsfreiheit und Gleichmacherei, konnte die Marke Amerika sich als das Gegenbild präsentieren. Hier herrschte Wohlstand, Freiheit und Individualität. Die Marke Amerika erwies sich als sehr stabil.

Amerika der ungeliebte Helfer

Die USA ist das Land, welches sich am meisten in anderen Ländern militärisch interveniert. Kein Land der Welt hat sich aber auch in so vielen Ländern engagiert. Ohne die USA wäre die Weltbank finanziell nicht handlungsfähig. Interventionen in Krisengebieten sind ohne die USA nicht denkbar. Doch um so mehr sich die USA in den Ländern engagierte, um so mehr verletzte sie ihre eigenen Werte. Guatanamo und Irakkrieg sind Beispiele einer Politik, die von vielen Kritikern als Gegensatz der amerikanischen Werte verstanden wird. Hinzu kommen wirtschaftliche Enttäuschungen vieler Einwanderer. Der Weg in die amerikanische Mittelschicht ist für Einwanderer aus Südamerika mehr und mehr verbaut.

Trotzdem strahlt die Marke USA noch heute. Der Aufstieg der Marke USA ist bis heute von keinem Land nachgeahmt worden. Mit der Eurokrise ist der wirtschaftliche Traum verflogen mit der Währung ein ökonomischen, europäischen Traum zu zaubern. Länder wie China haben zwar wirtschafltich Erfolg, aber andere Probleme. Einer Marke China fehlt einfach das Mehrparteiensystem, daß zum Entwickeln einer politischen Marke unabdingbar ist. Die Marke Amerika hat noch einen kulturellen Trumpf: Die englischen Sprache. Sollte wirtschafltlich China einmal die USA überholen, müssen wir nicht erwarten, daß Chinesisch zu einer Weltsprache werden wird und wir statt amerikanischer chinesische Serien im Fernsehen präsentiert bekommen. Auch China würde die Dominanz der englischen Sprache und Kultur akzeptieren müssen. So könnte die kulturelle die wirtschaftliche Macht der USA durchaus überdauern und der Marke USA ein langes Leben gewähren.

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Geschrieben von

jan Stephan

Mich interessiert Arbeitsmarkt, Außenpolitik und die Bundeswehr. Doch ich schreibe auch gerne über Film und Fernsehen

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