Schwer auf Draht

Porträt Dani Ploeger beschäftigt sich als Performance-Künstler am liebsten mit "Körpern und Geräten". So gern, dass er sich sogar eine Platine auf die Haut pflanzen ließ
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 07/2014

Während der Operation liegt Dani Ploeger auf dem Fußboden und schaut an die Decke des Hauses der Kulturen der Welt in Berlin. Ein Piercer schiebt ihm eine dünne Nadel unter die Haut und zieht einen Kupferdraht hindurch – einmal, zweimal, dutzendmal. Am Ende sind es 22 Schlaufen. Und es sieht so aus, als ob der flach auf dem Boden liegende Mann nach einer Bauchoperation gerade wieder zugenäht worden wäre. Kleine Blutstropfen quillen aus den Wunden. Der Piercer klebt dem Mann mit Sekundenkleber eine Computer-Platine über den Bauchnabel, lötet die beiden Enden des Drahts daran fest und schließt sie an eine Batterie an.

Dani Ploeger, der Mann mit dem Schaltkreis auf dem Bauch, weiß, wie man Aufmerksamkeit produziert.

Schon für die Vorbereit