Als sie träumten

Nahkampf Der Feuilletonist Nils Minkmar hat den Verlierer Peer Steinbrück ein Jahr mit großer Wehmut begleitet
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 44/2013

Da erschien Peer Steinbrück für Nils Minkmar ganz groß. Nirgends, schreibt er in seiner nun erscheinenden Langreportage Der Zirkus. Ein Jahr im Innersten der Politik, kam Steinbrück dem Glanz seiner Kanzlerkandidatur, wie sie hätte sein können, so nahe wie an diesem Abend im August.

Schauen wir uns die Szene einmal genauer an: Peer Steinbrück hatte gute Laune. Am Wochenende zuvor hatte die SPD am Brandenburger Tor Geburtstag gefeiert, und alle hatten ein Bad in der Menge genommen. Alte Zeiten wurden lebendig. Nun trat Steinbrück auf einer Veranstaltung der linksliberalen, unternehmerfreundlichen Karl-Schiller-Stiftung auf. Als „nervenstarker Jongleur großer Zahlen, der auch den Wert intakter Autobahnbrücken zu schätzen weiß