Filme interessieren mich nicht

Interview Oskar Roehler über sein Romandebüt "Herkunft", seine schreckliche Kindheit und die Frage, warum er der beste Regisseur seiner Generation ist
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Einen Tag vor dem Interview rief die Pressefrau an, um auszurichten, dass Oskar Roehler nur 30 Minuten Zeit hat. Tagelang hatte man seine Filme geschaut, seinen 600 Seiten dicken Roman Herkunft gelesen. Ja, dieser gerade einmal 52-jährige Roehler hat etwas geschaffen, von dem viele träumen: ein Werk, ein Œuvre geradezu. Elf Filme, einen Roman. Und nun 30 Minuten Zeit. Wie soll man Oskar Roehler da all das fragen, was man wissen will? Doch kaum betritt man den Besprechungsraum im Berliner Ullstein-Verlag, fängt Oskar Roehler schon an zu reden. Die Auseinandersetzungen um sein Buch seien sehr emotional, erzählt er aufgewühlt, nun melde sich auch die Familie wieder, drohe ihm; Leute, mit denen Roehler jahrzehntelang nichts zu tun hatte. Es sieht so aus, als hole