Nah am Fluss

Kaffeefahrt Ohne den Drang zum Drama erzählt die Japanerin Nanae Aoyama von den existenziellen Fragen junger Menschen
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 17/2018

Nanae Aoyama, so sagt sie von sich selbst, ist 24 Stunden am Tag Schriftstellerin. Ihr sind aber auch noch die Zeiten sehr präsent, an denen es anders war. Als sie mit dem Schreiben begonnen hat, hatte sie einen Job in einem Reisebüro. Um zur Arbeit zu fahren, nahm sie die Keio-Linie – die Zugverbindung zwischen den Tokioter Vororten, wo sie lebte, und dem hektischen Stadtteil Shinjuku, wo sie arbeitete. Auf der Fahrt passierte der Zug einen Tunnel. In den fünf Minuten, die der Zug unterirdisch fuhr, wurde sie von der Autorin zur Angestellten. Und umgekehrt fuhr sie auf dem Rückweg als Angestellte in den Tunnel und kam als Schriftstellerin wieder heraus. So jedenfalls erzählt sie es auf ihrer Lesereise durch Deutschland, in Begleitung ihrer Verlegerin Katja C