Höchste Inflation seit 30 Jahren

Inflation Es gab bereits erste Schätzungen und mittlerweile liegt eine offizielle Bestätigung vor: Im März sind die Verbraucherpreise um 7,3 Prozent gestiegen und die Inflation hat den höchsten Stand seit 30 Jahren erreicht.

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In Deutschland ist die Inflation nach massiven Energiepreissprüngen nach der Wiedervereinigung im März 2022 auf den höchsten Stand gestiegen. Im Vergleich zum März 2021 stiegen die Verbraucherpreise um 7,3 Prozent. Das hat das Statistische Bundesamt mitgeteilt. Die Behörde in Wiesbaden hat hiermit eine erste Schätzung bestätigt. Die Jahresinflationsrate betrug im Februar 2022 noch 5,1 Prozent. Ende Februar griff Russland die Ukraine an, sodass die Gas- und Ölpreise stark anstiegen. Die Jahresinflationsrate im Herbst 1981 (alte Bundesländer) vor der Wiedervereinigung war fast ebenso hoch wie nun im März 2022. Damals schossen die Mineralölpreise wegen des Ersten Golfkriegs auch in die Höhe.

Kostspieliges Tanken und Heizen

Die gestiegene Inflation bemerken die Verbraucher vor allem beim Heizen sowie Tanken, doch ebenfalls beim Supermarkt. Die Preise für zum Beispiel leichtes Heizöl haben sich mit 144,0 Prozent verdoppelt. Im Vergleich zum Vorjahr 2021 kostet das Tanken 47,4 Prozent mehr und Erdgas wurde um 41,8 Prozent teurer. Im März würde die Inflationsrate ohne die Energie-Berücksichtigung 3,6 Prozent betragen. Die Verbraucher bezahlten außerdem im Vergleich zum Vorjahr für Nahrungsmittel 6,2 Prozent mehr. Insbesondere Speiseöle sowie Speisefette wurden teurer (17,2 Prozent). Die allgemeinen Verbraucherpreise stiegen im März verglichen mit Februar um 2,5 Prozent.

Aufgrund dieser Teuerungen wird es für zahlreiche Bürger schwierig, alle Kosten im Haushalt mit ihrem Einkommen abzudecken. Daher suchen sie nach Möglichkeiten, Geld zu sparen. Bei Einkäufen schauen sie genauer auf die Kosten und sie sind eher dazu geneigt, defekte Geräte wieder reparieren zu lassen. Hierbei ist es zum Beispiel bei defekten Smartphones sinnvoll, eine Reparatur in Erwägung zu ziehen, da vor allem teure Modelle in heutiger Zeit oftmals nur schwer ersetzt werden können.

Europäische Zentralbank wird kritisiert

In der größten Volkswirtschaft Europas rechnen die Ökonomen für das ganze Jahr mit über 6 Prozent Teuerung. Die Europäische Zentralbank (EZB) wird aufgrund dieser Prognosen laut kritisiert. Schließlich hätte die EZB die Möglichkeit, das Geld teurer zu machen, sodass die Umlaufgeschwindigkeit verlangsamt wird, indem sie den Leitzins anhebt. Auf diese Weise würde auch die Inflation sinken. Die EZB hingegen sträubt sich noch gegen eine Leitzinserhöhung und machte lediglich die Ankündigung, weniger Anleihenkäufe durchzuführen.

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Geschrieben von

Jasmine Behrends

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