„Wir vertreten die Meinungen der Mehrheit“

Im Gespräch Kerstin Kaiser über die Olsen-Bande, das Erbe der DDR und ob Regieren die Linkspartei verändert
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Der Freitag: Warum wurde in Nordrhein-Westfalen nichts aus Rot-Rot-Grün?

Kerstin Kaiser: Die Linkspartei ist dort eine Neugründung. Sie hat sich nicht durch Arbeit in der Kommunalpolitik die Akzeptanz der Wähler erarbeiten können. Die Regierungsbeteiligung wäre also mit einigen Unwägbarkeiten verbunden gewesen.

Waren einige Genossen nicht ganz erleichtert, dass es in NRW nicht zu einer Regierungsbeteiligung kam?

Ja, das kann schon sein. Es ist ja auch nicht verwerflich, wenn man die eigenen Kräfte vorsichtig einschätzt. Ich jedenfalls hätte es begrüßt, wenn wir über eine solche Koalition mehr Einfluss auf den Bundesrat bekommen hätten.

Rechnerisch gäbe es in neun von sechzehn Bundesländern eine rot-rote oder rot-rot-gr