„Da entsteht eine Paralleljustiz“

Freitag-Salon Jakob Augstein im Gespräch mit Thilo Bode über TTIP, die Gefahren für die Demokratie und den wachsenden Widerstand gegen das geplante Abkommen
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 31/2015
„Seit der Finanzkrise sind die Leute sehr argwöhnisch geworden“, meint Thilo Bode
„Seit der Finanzkrise sind die Leute sehr argwöhnisch geworden“, meint Thilo Bode

Foto: Marc Beckmann für der Freitag

Jakob Augstein: Herr Bode, die Mehrheit der Europäer hat mit dem geplanten Freihandelsabkommen TTIP kein Problem – nur die Deutschen finden es ganz schlimm. Ist das die German Angst?

Thilo Bode: Nein, das glaube ich nicht. Eher Rationalität, die Leute informieren sich halt. Je mehr sie wissen, umso stärker sind sie gegen die Hinterzimmer-Absprachen zwischen den USA und Europa.

Dass ausgerechnet die deutschen Exportweltmeister einem Handelsabkommen so skeptisch gegenüberstehen, leuchtet mir trotzdem nicht ein.

Ein Handelsabkommen per se wäre nicht schlecht. Aber es geht nicht nur darum, die Farbe der Blinker zu vereinheitlichen oder deutsche und amerikanische Airbags aneinander anzugleichen. Dieses Abkommen reicht weit über solche Maßnahmen hinaus.

Man k