„Das ist für viele noch ein Tabu“

Salon Jakob Augstein und Gesine Schwan über Macht, Reformen und den Wechsel zu Rot-Rot-Grün
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 42/2015
"Mit dem Agieren der Parteispitze bin ich nicht zufrieden"
"Mit dem Agieren der Parteispitze bin ich nicht zufrieden"

Foto: Marc Beckmann/Ostkreuz für der Freitag

Seit Monaten dümpelt die SPD im Umfragetief bei 25 Prozent der Stimmen. Dabei könnte der Parteivorsitzende Sigmar Gabriel längst Kanzler sein, meint die Politologin Gesine Schwan. Aber der SPD-Spitze fehle für diese Entscheidung der Mut.

Jakob Augstein: Sind Sie immer noch gerne Sozialdemokratin?

Gesine Schwan: Ja. Ich meine, es wäre ja langweilig, wenn man in einer Partei wäre, mit der man ganz und gar übereinstimmt.

Die meisten Gründe, die für eine SPD-Mitgliedschaft sprechen, liegen doch in der weit entfernten Vergangenheit.

Unter Rot-Grün hat es durchaus vernünftige innen- und sozialpolitische Entscheidungen gegeben. Aber es ist schon wahr, man holt sich noch mehr Ermutigungen aus der etwas ferner liegenden Vergangenheit. Das macht abe