„Das ist keine unreife Ungeduld“

Klimakrise Der Journalist Bernd Ulrich fordert im Interview rasches Handeln. Aber geht das nicht auf Kosten der Demokratie?
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 44/2021
„Wie schafft es unsere Gesellschaft, die Krise so gründlich zu verdrängen?“
„Wie schafft es unsere Gesellschaft, die Krise so gründlich zu verdrängen?“

Foto: Philipp Plum für der Freitag

Einigen geht es nicht schnell genug voran mit der Bewältigung der Klimakrise. Sie haben in Bernd Ulrich ihren wohl wortmächtigsten Vertreter. Wir hätten da mal einige Rückfragen.

der Freitag: Herr Ulrich, lassen Sie uns über Freiheit sprechen. Würden Sie zustimmen, dass die Corona-Krise unsere Freiheit fundamental berührt hat?

Bernd Ulrich: Ganz ohne Zweifel. Wir konnten viele Dinge, die wir vorher gemacht haben, auf einmal nicht mehr machen. Die Frage ist aber auch: Warum sind wir in eine solche Lage gekommen? Nun, wir erzeugen mit unserer Art zu leben Zwänge, die später an anderer Stelle bei uns ankommen. Aus meiner Sicht sind die Nebenfolgen von Freiheitsanwendungen das große Thema des 21. Jahrhunderts.

Was meint das auf Corona bezogen?

Wir