Der Korpsgeist geht um

Deutschland Rassismus und Gewalt bei der Polizei? Alles nur Einzelfälle, behaupten Saskia Eskens Kritiker. Aber viele Einzelfälle ergeben eine Reihe
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 24/2020
Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten und der Polizei bei einer „Black Lives Matter“-Demonstration im Juni in Hamburg
Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten und der Polizei bei einer „Black Lives Matter“-Demonstration im Juni in Hamburg

Foto: Imago Images/Jannis Große

Saskia Esken – zur Erinnerung, das ist die Vorsitzende der SPD – hat etwas Wichtiges gesagt. Das geschieht nicht so häufig. Sie hat gesagt, es gebe „latenten Rassismus in den Reihen der Sicherheitskräfte“. Das war natürlich eine Reaktion auf die grauenhaften Bilder von Polizeigewalt in den USA, die wieder einmal überall zu sehen sind. Dass es diese Gewalt gibt, ist bekannt, dass das Entsetzen darüber die ganze Welt erfasst, ist neu und bedeutend. Denn auf der ganzen Welt fragen sich Demonstranten und hin und wieder auch ein paar Politiker – siehe Esken –, was aus den amerikanischen Verhältnissen eigentlich zu lernen sei.

Die SPD-Vorsitzende hat ihrer Kritik sogleich hinzugefügt, „die große Mehrheit der Polizei