Deutschland erwacht

Köln Wir sind wieder das Land der Pogrome und des Hasses. Die Täter: Deutsche. Die Opfer: Migranten. Die Rassisten sehen das anders
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 02/2016
„Schärfer die Kinne, verbissener die Lippen, brutaler die Unterkiefer“
„Schärfer die Kinne, verbissener die Lippen, brutaler die Unterkiefer“

Foto: Zuma Press/Imago

Wollen wir über Köln reden? In Köln jagt jetzt der rechte Mob die Ausländer durch die Straßen. Oder über Deutschland? In Leipzig verwüsten die Rechten eine ganze Straße. In Hessen wird ein Asylheim beschossen. Und überall im Land brennen solche Heime. Wir können auch über muslimische Männer reden. Über ihr Verhältnis zu Frauen. Ihr Verhältnis zum Recht. Ihr Verhältnis zur Freiheit. Die Diskussion nach der Silvesternacht von Köln ist vor allem deshalb so schwierig, weil wir entscheiden müssen, worüber wir reden: über uns oder über die Fremden? Beides zugleich, das hat die vergangene Woche gezeigt, geht nicht. Es ist also eine Frage der Priorität. Was ist uns wichtiger?

Die Demagogin