Neulich wurde der Preis „Deutschlands Bürger des Jahres“ verliehen. Der Präsident des Bundesverbands Deutscher Zeitungsverleger, Mathias Döpfner, würdigte das Werk der Preisträger – ein Ehepaar aus Westdeutschland – als „echte Sammlungsbewegung freiheitlicher demokratischer Kräfte“. Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) sagte in seiner Laudatio, freiheitliche Gesellschaften brauchten „mehr als Konsumenten und Untertanen“ – nämlich Bürger, die bereit seien, sich zu engagieren. Einer der Preisträger sagte: „Alle vier Jahre wählen zu gehen, reicht nicht mehr.“
Die Preisträger waren nicht Sahra Wagenknecht und Oskar Lafontaine – obwohl die auch der Ansicht sind, dass Bürger mehr sein sollten als Konsumenten und Untertanen und gerade an einer neuen Sammlungsbewegung arbeiten. Aber Lafontaine und Wagenknecht reden von „Abrüstung“ und „Entspannung“, von einer „Umverteilung von Arbeit“, von einem „erneuerten starken Sozialstaat, der Armut verhindert“, von „gerechten Steuern“ und von einem Stopp von Privatisierungen. Dafür bekommt man in Deutschland keinen Preis. Man wird schief angeguckt. Und zwar von allen.
Braucht Deutschland eine linke Sammlungsbewegung? Ja. Unbedingt. Wenn es daran Zweifel gab, haben sie die Reaktionen ausgeräumt, die die Veröffentlichung der ersten Bruchstücke aus dem Programm dieser #fairLand getauften Bewegung hervorrief: Sie waren erbärmlich, die Reaktionen. Zweifel, Häme, Ablehnung. Sammlung tut immer dann not, wo Zerstreuung herrscht. Die deutsche Linke ist so was von zerstreut. Sie hat glatt vergessen, wo der Gegner steht. Sie ist schwach und kümmert sich in ihrer Schwäche vor allem um sich selbst. Der Zerfall der Linken in immer kleinere Spaltprodukte mit immer kürzeren Halbwertszeiten ist ein altes Phänomen der politischen Physik. Aber was wie ein Naturgesetz daherkommt, ist nur menschliches Versagen.
Reißt euch am Riemen, will man Leuten wie Kevin Kühnert zurufen. Der Juso-Chef hat die inhaltlichen Konturen, die sich da unter dem Namen #fairLand abzeichneten, sofort verwischen wollen: „In jedem Themenfeld die gesellschaftliche Applaus-Position zu vertreten, ist nicht links, sondern auf eine unpolitische Art populär. Links redet Menschen nicht nach dem Mund.“ Sein Fazit: „Nicht meine Sammlungsbewegung.“ Das kam so schnell, da merkte man gleich: Kühnert hat gar kein Interesse an einer Sammlungsbewegung, er will seine liebe alte SPD wiederbeleben.
Leute wie Kühnert sind das Problem der deutschen Linken: Sie glauben mehr an die Institutionen als an ihre Ideale. Um die Institutionen zu retten, beschädigen sie ihre Ideale. Am Ende verlieren sie beides. Das gilt für die SPD besonders. Aber nicht nur für sie. In der Linkspartei und bei den Grünen müsste langsam dämmern, dass ein Politikwechsel in den Gegebenheiten der deutschen Parteienlandschaft nicht möglich ist. Darum ja ist die Große Koalition eine solche Katastrophe. Diese Koalition tut so, als könne alles so weitergehen wie immer. Das ist eine Täuschung. Vieles spricht dafür, dass dies die letzte Koalition ist, die nach den Regeln der alten Bundesrepublik ausgehandelt wurde. Aber das alte Parteiensystem ist Geschichte. Das liegt an der SPD. Die Partei ist tot. Sie hat es nur noch nicht bemerkt. Sie hält ihre Regierungsbeteiligung für ein Lebenszeichen, obwohl diese nicht mehr ist als eine lebensverlängernde Maßnahme. Kühnert, Andrea Nahles, Olaf Scholz: Sie erkennen das nicht. Das ist die Blindheit der Funktionäre. Auch sie machen jetzt den Martin-Schulz-Fehler: wenn man ohnehin keine Chance mehr hat, muss man alles auf eine Karte setzen. Dafür fehlt der Mut.
Oskar Lafontaine und Sahra Wagenknecht haben diesen Mut. Sie sehen die begrenzten Chancen der deutschen Linken klarer: Es gibt einen Unmut im Land über Ungerechtigkeit, Ungleichheit und außenpolitisches Versagen. Vieles spricht dafür, dass Wagenknecht recht hatte, als sie sagte, eine Mehrheit der Deutschen sei für höhere Löhne, eine Vermögenssteuer, ein anständiges Rentensystem und gegen Waffenlieferungen in Spannungsgebiete und sinnlose Kriegseinsätze in Übersee. Das demokratische System spiegelt diese Mehrheiten aber nicht wider. Das ist nicht die Schuld der Wähler. Es ist die Schuld der Eliten in Parteien, Medien und Verbänden, die Politik immer weniger für die Menschen und immer mehr für ihresgleichen betreiben.
Es ist richtig, dass Wagenknecht und Lafontaine ihre Sammlungsbewegung nicht zur Partei machen wollen. Parteien gibt es genug in Deutschland. Um erfolgreich zu sein, bräuchte diese Bewegung auch keinen Zugang zu den Wahllisten der Linkspartei – was ohnehin eine abwegige Vorstellung ist. Es würde schon genügen, dass sich in einer solchen Bewegung ausreichend viele und ausreichend verschiedene Menschen in Deutschland zum Wunsch nach einem linken Politikwechsel bekennen würden.
Es darf aber nicht Lafontaines Telefonbuch sein, das sich da beim Roten Bock zum Rentnerbier trifft. Es muss eine bunte Truppe sein, die sich da sammelt – so bunt, wie das linke Leben in Deutschland ist, Alt und Jung, Frau und Mann, Kartoffeln und Migranten, Kosmopoliten und Kommunitaristen. Wenn es Wagenknecht und Lafontaine gelingt, eine solche Bewegung auf die Beine zu stellen, dann würden sie jeden Bürgerpreis verdienen. Dann könnte man da nicht nur mitmachen – dann müsste man es.
Kommentare 108
Unsere liebsten Lampenputzer
Aus aktuellem Anlass: Was für eine Partei ist „Die Linke“ und wie sollten wir uns zu ihr positionieren?
Lower Class Magazine
Ein Beitrag, der genau das leistet, was Augstein, aber auch Lafontaine und Wagenknecht kritisieren: Nabelschau einer elitären "linken" Gruppe, die alles besser machen will, als die anderen. Aber genau darum geht es: Zusammenhänge herzustellen, Verbindungen und vor allem Gemeinsamkeiten zu einer möglichst einheitlichen Politik zu gestalten, die a l l e umfasst, die den Primat der neoliberalen, wirtschaftskompatiblen bürgerlichen Demokratie bekämpft. Dazu ist es mir persönlich egal, ob das ein gottesfürchtiger Gläubiger, ein Vertreter der Sozialdemokratie oder sogar der FDP, der "Grünen", der "Linken" (egal, welchen Lagers), Autonomer oder sogar Anarcho ist. Das vordergründige Ziel muss die Überwindung des langfristig auf eine Rechtsdiktatur gerichteten Status Quo sein, die Überwindung des "Weiterso" und des Versuches, alle anderen Zukunftsperspektiven zu unterdrücken. Es geht nicht um die Revolution, es geht zunächst um die Verteidigung und möglichst den Ausbau der Demokratie. Erst, wenn das erreicht ist, können nächste Schritte geplant werden. Aber bevor die "Gaslaternen krachen" brauchen wir auch das Licht des Lampenputzers!
Dass es nicht so weit kommt, werden schon solche Leute wie z.B. Frau Lehmann von der taz sorgen, die da anscheinend eine Dreiviertelstelle alleine für Wagenknecht-Bashing hat.
Die Deutschen sind wohl das obrigkeitshörigste Volk auf diesem Planeten. Die Chinesen Europas. Der unsägliche Mix aus Politik und deren Medienclaqueuren, beide gelenkt von Kapitalismuseliten und deren Kapitalflüssen, haben es zu einer großen Meisterschaft gebracht, die Verblödungsmaschinerie wie geschmiert am Laufen zu halten. Ob Oskar L. und Sarah W. die deutsche Brot und Spiele Herrlichkeit nachhaltig aufbrechen können? Ich habe meine Zweifel, möchte mich dahin gehend sehr gerne irren.
Wo sind Linke in diesem Land überhaupt noch zu verorten? Man schaue auf solche Schreckensgebilde wie die taz, die Grünen oder die SPD. Institutionen, welche immer noch die Vernebelung vor sich hertragen etwas mit links gemein zu haben. Vom "bürgerlichen Lager" bekommen sie das Lügenetikett links natürlich gerne und laut bestätigt, um den Wählern zur allumfassenden Ruhigstellung weiterhin Pluralität und angebliche Alternativen vorzugaukeln. Das System darf schließlich nicht ins Wanken kommen. Oder "mein Lieblingslinker" Ralf Stegner, auch dieser peinliche wie dumme Funktionär gaukelt den Leuten in täglichen wie unsäglichen Wasserstandsmeldungen eine linke Absicht vor. Man könnte mit der Aufzählung solch angeblich linker Organisationen und Zeitgenossen viele Tage vergeuden und Bücher füllen.
Der Juso Kühnert durchwandert gerade öffentlich den Weg vom Hoffnungsträger zum künftigen SPD Apparatschik. Mit seinem Appell für Frau Nahles hat er deutlich gezeigt, wes Geistes Kind er ist. Aus dem linken Spielfeld muss man ihn streichen. Er passt gut zum SPD-Zerstörungskommando Heil-Scholz-Nahles und schwingt längst auf deren Abrissbirne mit. Sind die Sozis, wie es Augstein feststellt, wirklich nur mit Blindheit geschlagen oder muss man es längst drastischer formulieren? Sind diese SPD-Funktionärstypen am Ende einfach genauso blamabel, dumm und perfide, wie sie sich gebärden oder gar eine Art fünfter Kolonne mit dem Auftrag die SPD abzuräumen? Die mögliche Antwort mag man gar nicht zu Ende denken, da verhagelt es einem das gute Wetter.
Trotz alledem: Dem Ehepaar Wagenknecht/Lafontaine und ihren Gedanken einen guten politischen Weg.
gegen argumente setzt man: gegen-argumente.
wer gegen schlagende argumente nur schläge austeilt,
gehört als schläger/basher ausgestellt.
was sonst?
Danke für den Link und die Erinnerung an jemanden, dessen Bissigkeit manch einem «Linken» heute leider abgehen.
" ... dass sich in einer solchen Bewegung ausreichend viele und ausreichend verschiedene Menschen in Deutschland zum Wunsch nach einem linken Politikwechsel bekennen würden " ...
... setzte aber voraus, daß diese sich darin auch (wieder-) ER-kennen könnten, ...
... denn unter der gewünschten "bunte[n] Truppe" aus "linke[m] Leben in Deutschland ... Alt und Jung, Frau und Mann, Kartoffeln und Migranten, Kosmopoliten und Kommunitaristen" fehlen genau welche Leute?
Richtig, die Eliten. Und da haben OLaf/SW, die KiRis usw. seit langem klargemacht, wie der Hase zu laufen hat: Bloß keine unabhängige Expertise, allenfalls nachplappernde Bindung an m. o.w. bequeme Blender, die all das skandalisieren, wofür sie glauben (sich als) eine Lösung verkaufen zu können, den viel schlechteren Rest aber nur zu verdrängen helfen.
Leute wie die oben bez. SW/Lafo & Co. haben sich für rund 20.-30.000 Basislinke unmöglich gemacht, indem sie deren ca. 120.000 bis 200.000 Einträge mitsamt 5 Foren in Gänze in den Orkus geschickt und gezielt die OV'e von breiter Mitwirkung lokaler Funktionseliten freigehalten/gesäubert) haben.
Einfach irre von solchen "Eliten" a la Augstein zu glauben, da könne aus DIESEN HÄNDEN eine neue SB entstehen, dazu noch programmatisch im 60-jährigen "Weiter-So" zw. DKP u. SPD, bloß ergänzt um ökologische Aspekte.
Erinnerungskultur: wie das damals noch war.
Nix gegen Lafo und SW - eher im Gegenteil.
Gleichwohl halten sie Linie und argumentieren dabei wie Oma hinterm Herd.
Das reicht aber nicht für eine Sammlungsbewegung der Linken, deren Jugend von FB nicht abkommen will: btw auch eine Sammlungsbewegung...
Common Babies light their Fire?
Wie den bei der verharmlosten Linken, die brav die Agenda der Konservativen abarbeitet?
Statt Themen zu besetzen kommt die Linke wie altbacken vor, dass es einen das Grausen kommen könnte.
Was wird unter "Eliten" heute verstanden? Bevor man also den Begriff in die Diskussion einführt, bzw. Personen zuordnet, sollte das klar sein. Hilfreich hier.
Zudem wäre es hilfreich, wenn Sie ihren Kommentaren ein Abkürzungsverzeichnis beilegen, das würde es dem geneigten Leser einfacher machen.
@nvmnd: Sie lieben Spagetti-Kommentare? Einfach etwas länger überlegen.
@ Pleifel
etwas länger überlegen?
Was hat uns Ihr längeres Überlegen mehr gebracht als Spagetti-Code?
Dass aber verstottert überhaupt noch jemand nach worten sucht - so glatt es sich lesen mag
Zack hat Recht, die Linke heute: Lampenputzer
heruntergekommen wie sie ist, behauptet man in der Linken,
sie wüßte wo es langgehen sollte.
Wohin denn?
...schon wieder Lampenputzer-Spaghetti...
sry
Eine schöne Zustandsbeschreibung unserer politischen und menschlichen Gartenlandschaften der ich in ihrem Ansinnen zustimme. Was ich für nicht kontrollierbar halte, ist alles mit einmal an Veränderungen zu versuchen.
Vielleicht sollten wir uns zunächst auf einem überparteilichen "Bundes Bürger Senat für Umwelt, Sozial, Arbeit, Kultur und Bildung" begegnen und allen uneigennützigen Initiativen der Bürgerinnen und Bürger Sitz, Stimme, Gehör und somit eine wirkliche Lobby geben.
Um anzufangen benötigen wir ein altes fahrbereites Binnen Fracht Schiff oder einen ausgedienten Passagier Dampfer, einen Briekasten im Humboldt Forum des Berliner Schloss und die Medien.
"Um anzufangen benötigen wir ein altes fahrbereites Binnen Fracht Schiff oder einen ausgedienten Passagier Dampfer, (...)".
Es fehlt doch noch: Das Blumental Syndikat.
Nein! Ein Augstein, an dem ich nix rumzumeckern habe. Den darf es nicht geben.
Drum teile ich mit, dass mir der Satz "Leute wie Kühnert sind das Problem der deutschen Linken" nicht gefallen will. Mit dem so eingeleiteten Absatz (über die "Blindheit der Funktionäre") bin ich zwar auch einverstanden. Aber mit seiner ablehnenden Haltung ist Kühnert, als Vorturner der Jusos, erst mal ein Problem für #fairLand. Falls die Jusos ihm das so einfach nachturnen. Was ich erst glaube wenn ich es sehe. Dieser (klein aussehende, große) gedankliche Zwischenschritt sollte ihm schon zugestanden werden, dem @kühnikev, finde ich.
Häh..? Das ist doch nicht mein Kommentar. Da fehlt was. So, ist es vielleicht ein Tippfehler und sollte nicht "Kühnert" heißen, sondern "Leute wie Koester"..??
Ja, das ist gut.
Der Aufruf von Oskar Lafontaine und Sahra Wagenknecht mag aus reinheitsideologischer Gartenzwergwarte zwar fehlintendiert sein. Immerhin enthält er jedoch etwas, was unter Linken mittlerweile so rar ist wie eine Blaue Mauritius im Briefmarkenalbum – eine verständliche Ansprache, ein punktgenaues Aufgreifen wirklicher Sorgen und eine Agenda, die auf nachvollziehbare nächste Schritte in Richtung »ein lebenswerteres Leben« fokussiert.
Darüber hinaus wäre positiv in Rechnung zu stellen, dass sie überhaupt ETWAS tun. Wer tut, der tut auch Fehler – so ist das nun mal. Ich persönlich befürchte allerdings, dass die linken/linksliberalen Restbestände in Deutschland erst dann (oder vielleicht: nicht mal dann) mit ihrer Lieblingsbeschäftigung des bedingungslosen Rechthabens und luxuriös-kommoden Besserwissens aufhören, wenn der gesellschaftlich-globalpolitische Hintern RICHTIG aufs Grundeis scheppert.
Eigentlich braucht man sich nur die Nachrichten-Auslese von heute zu geben, um zu wissen, wie der Stand der Weltuhr ist. Eigentlich kann jede(r) sehen, dass die Welt Schrittlein für Schrittlein auf einen neuen großen Krieg zuschippert. Ich stell’s mir einfach so vor: Auf dem Boden des atompulverisierten Berlins tragen Kipping-Gruppen und Wagenknecht-Gruppen ihren letzten Fight aus, während Notstands-Innenminister Scholz die Reichswehr in Gang setzt und AfD/Pegida zum »Marsch auf Berlin« aufrufen. Zu dem es aber nicht kommt, weil Trump noch ein paar Interkontinentalraketen übrig hat, mit denen er – America will be great again – die unliebsame Handelskonkurrenz vom alten Kontinent final ausschaltet.
Ein paar Kellerlöcher in Duisburg, Hamburg und Stuttgart sind allerdings noch bewohnt (sogar einen improvisierten Kneipenbetrieb soll es dort, hört man, geben). Dort diskutieren die letzten übriggebliebenen Linken, ob die SPD eine unreformierbare Partei ist oder ob doch eine Neuauflage der alten STAMOKAP-Strategie sinnführend wäre.
Ich denke, ungefähr so wirds laufen.
Wieso ist in Deutschland nicht möglich,
was mit Corbyn in GB oder Melechon oder Sanders in den USA klappte? Eines der Gründe aus meiner Sicht, sie kritisieren immer erst das Äußere also Nebensächlichkeiten, statt die Inhalte, welche von vielen wohl auch gar nicht gelesen werden. Weil die oft auf Vorurteile bestehen. Man sieht eben immer nur das was man sehen will.
Wenn führende Mitglieder einer Organisation eine neue Organisation, Bewegung o.ä. gründen, ist es erst einmal das Eingeständnis, dass sie es nicht geschafft haben, ihre bisherige Organisation in ihrem Sinne zu reformieren. Meistens endete es damit, dass sich die alte und die neue Organisation heftigst bekämpften und die früheren Gegner profitierten. Da waren die Apostel des Jesus von Nazareth nicht der erste und Lafontaine/Wagenknecht werden nicht die letzten sein.
Der große Fehler der Linkspartei ist es, sich gemütlich in der 5-10% Oppositionsnische eingerichtet zu haben. Gelegentliche Ministerämter in Ländern enden meistens in Katastrophen. Als ideologisches Ziel gibt man die Revolution aus und hat vergessen, ohne revolutionäre Situation keine Revolution. Trotz persönlicher Sympathie für Sarah Wagenknecht, es tut not, die Linkspartei von innen zu reformieren, auch wenn es mühselig ist und keinen schnellen Erfolg verspricht.
Danke Herr Augstein für das deutliche, JA, unbedingt! Die Pseudolinken wie Lederer oder Kipping sind keine Alternative zu Wagenknecht und Lafontaine. Frau Wagenknecht hat es deutlich gesagt das, das Linke Wählerpotential die Unter- und Mittelschicht keinerlei Verständnis dafür hat das man Millionen von Flüchtlingen nach Deutschland und Europa her holt mit Menscherechtsverletzenden Angriffskriegen um dann den Arbeitern Billiglohn konkurrenz zu machen. Es ist total Irre was Lederer,Kipping und auch Riexinger hier als "Links" definieren ist kompletter Schwachsinn und die Vernichtung der Linken in Deutschland und Europa. Das die Linken dies nicht sehen ist eine komplette Katastrophe die uns normal Bürgern wohl den Nationalsozialismus wieder bringt. Was macht bitte ihre Intellektuellen Marktschreier die den neuen Hitler wohl sehr gerne sehen wollen. Es ist IRRRE!!!!!!
Grundsätzlich finde ich eine solche Sammlungsbewegung wichtig. Wichtig, weil es genug Leute in der SPD, in der Linken, den Gewerkschaften und außerhalb gibt, die Interesse an einem grundsätzlichen Politikwandel haben und ein weiterso nicht mehr wollen.
Wichtig ist eine solche Sammlungsbewegungen auch, weil sie auch einen Kontrapunkt zu den diversen Single-Issue Kampagnen der letzten 20 Jahre, wie der Glyphosat-, der Grundeinkommens- oder der ProFlüchtlingskampagne setzen kann und so einen gesamtgesellschaftlichen Handlungshorizont für Reformen oder auch mehr aufmachen können.
Diese Perspektive wird davon abhängen, wie umfangreich der Konsens der Sammlungsbewegung ausfallen wird. Ein Minimalkonsens wird nicht ausreichen um Dinge in Bewegung zu setzen.
Wo ich aber aktuell etwas ratlos bin: Wie will die angedachte eine Sammlungsbewegung arbeiten? Was sind die Inhalte, wie entstehen diese und was sind die Formen, in denen sich die Sammlungsbewegung einmischen will?
Das sind für mich die eigentlich spannenden Fragen. Von ihrer Beantwortung wird mein potentielles Engagement in dieser Sammlungsbewegung abhängen.
Jakob Augstein spricht mir aus dem Herzen. Wir haben große Aufgaben vor uns (Dekarbonisierung der Wirtschaft) und dürfen uns nicht im Klein-Klein verlieren. Als ich die ersten Verlautbarungen der neuen GroKo hörte, dachte ich noch, es sei ein schlechter Scherz, aber die meinen das wirklich ernst. Nach dem ganzen Wahl-Debakel fällt Ihnen nichts weiter ein als "Weiter so". Ich hoffe wirklich auf einen Erfolg einer solchen Sammlungsbewegung. Ich denke, es könnte sogar den Nebeneffekt der Erneuerung in Linkspartei und SPD geben, wenn der richtige Drive erzeugt wird.
Die UNO Flüchtlingskonvention sagt deutlich das Flüchtlinge wieder in ihr Land zurück müssen damit dem Aggressor nicht ein Gewinn und Vorteil durch den Angriffskrieg entsteht.Dies gilt vorallem auch in Israel wo die jüdischen Besatzer Palästinenser systematisch Vertreiben und ermorden.Diesen Vorteil darf ein Aggressor nie haben um einen Vorteil durch Krieg und Ermordung zu erhalten. Das ausgerechnet die Linke diesen Rückkehrzwang nicht deutlich artikuliert ist ein schweres Foul gegen die eigene Klientel und markiert eben diesne Bruch der wohl die Linke auf kurz oder lang vernichtet. Wenn der Krieg (der meistens vom Westen vom Zaun gerissen wurde) zu ende ist müssen sie zurück, ohne wenn und aber. Dies entspricht dem Völkerrecht und der Genfer Flüchtlingskonvention. Nichts anderes sollte die Linke fordern sonst stempelt sie die Armen wieder zu verlierern und die eliten halten sich schadfrei von kosten und zwischenmenschlichen Konflikten.
Wir aus der Unter- und Mittelschicht brauchen endlich starke Lautsprecher die ohne rücksicht auf verlusten unsere Interessen durchdrücken zu Lasten der Reichen. Dies hat ausser Herrn Weselsky niemand in den letzten 50 Jahren für uns gemacht. Corbyn ist deshalb so erfolgreich weil er keine Kompromisse macht sondern die Forderungen stellt und ohne abstriche haben will und das macht ihn für die Eliten so gefährlich und deshalb wurde und wird er bekämpft. Die SPD begreift dies bis heute nicht. Keine kompromisse mehr! wir haben die Digitalisierung und dies heiußt ohne schnörgel das wir die Arbeitszeitverkürzen müssen mit vollem Lohnausgleich damit mehr Stellen übrig bleiben von denen man auch leben können muss.
wenn Ihre nachrichten-lese solche rappel-köpfigen folgen hat:
nur noch gut-abgehangene nachrichten sich zu gemüte führen:
vermeidet sausen + brausen im hirn-kastel. :-)
Bei "Bewegung" wird mir ganz generell ziemlich mulmig.
Und: Wenn man bei "Bewegungen" angelangt sein sollte zeugt das imao von ziemlicher Fantasielosigkeit einer viril angelegt wirkenden Überlegtheit - siehe "Spaghetti-Code" qed
Nicht Geld macht bräsig: sondern deutsche Gemütlichkeit, wie die deutsche Linke sie nicht müde wird drauf zu beharren.
Ausm Sofa gedacht und drauf beharren...
Das ist nicht links.
Das ist gemütlich.
Eine Parteigründung mag eine arge Herausforderung sein, aber womöglich geboten? Diskurse zu beeinflussen, ohne eine dafür einstehende Macht aufzubauen, wird kaum genügen. Wenn die zig Millionen verlorenen Wähler der SPD, welche offenbar auch niemand sonst mehr erreicht (es geht wohl nicht nur um verprellte AfD Wähler?), an die Wahlurne gebracht werden sollen, erscheint die Notwendigkeit, der todkranken SPD, und den ebenfalls bereits scheintoten neoliberalen Grünen, sowie der im Status Quo behämmert ideologisierten Linkspartei, durch Neugründung zu entkommen, naheliegend. Dann ist was anderes anzubieten, als das, wovon sich so viele Wähler abgewendet haben. Was helfen letztlich gute Thesenpapiere, wenn man deren Inhalt nicht zur Wahl stellen kann?
Wie auch immer. Wer sich gegen eine Sammlungsbewegung stellt, versteht Parteien weniger als Mittel zum politischen Zweck, denn als Karrierevehikel, welches auch Hürde für die vorgebliche Politik sein kann. Entsprechend werden Karrieristen für den Status Quo und gegen die Sammlungsbewegung sein.
Es ist schon beachtlich, wie Wagenknecht und Lafontaine ihre Kraft und Popularität nutzen, um jede Chance auszuloten, für die Aktivierung und Verwertung der größmöglichsten Zustimmung zu ihrer Politik.
..."Wie auch immer. Wer sich gegen eine Sammlungsbewegung stellt, versteht Parteien weniger als Mittel zum politischen Zweck, denn als Karrierevehikel, welches auch Hürde für die vorgebliche Politik sein kann. Entsprechend werden Karrieristen für den Status Quo und gegen die Sammlungsbewegung sein."... Na, das klang fast schon wie ein politischer Kommentar...
Und wo wir schon dabei wirken: bei der korrekten weil deutschen Linken, siehe Afd:
Karrieristen agieren parteiunabhängig.
Beachtlicher noch fast das Geifern von Reaktionären und Philofaschisten - soll schon Rosa Luxenburg gemeint haben.
das ist ein schönes beispiel,
wie man durch konsequentes nach-denken darauf kommt,
warum lafo/w, und der vorstand der PdL
mehr als persönliche differenzen haben.
mögen die apostel erkennen,
daß es der geist ist, der sie wirksam macht.
und der kommt, anders als bei den aposteln:
nicht aus einer zentrale.
Das ist die Blindheit der Funktionäre / Auf die Dauer, lieber Schatz / Ist die SPD kein Ankerplatz / Es blüh'n in allen Parteien Rosen / Und für jede gibt es tausendfach Ersatz.
https://www.youtube.com/watch?v=MNR4QkqBZE
Norbert Lammert hat in seiner plagiatsverdächtigen Doktorarbeit "Lokale Organisationsstrukturen innerparteilicher Willensbildung" aus dem Jahr 1974 bereits festgestellt: "Parteien sind auf kommunaler Ebene nicht oder nur unzureichend in der Lage, konkrete Interessen und Bedürfnisse der Bürger zu artikulieren und zu organisieren." Was hier für die Kreisverbandsebene festgestellt und von Lammert in der DLF-Sendung "Konsens und Konflikt - Politik braucht Auseinandersetzung" kürzlich nochmals bekräftigt wurde, gilt ganz besonders für die SPD, die sich gezwungen sieht, diese konkreten Bedürfnisse der Bürger zwar ständig im Munde zu führen, sie auf Bundes- oder Landesebene aber ständig zu ignorieren. So wird die SPD wohl als erste dem Status Quo-Denken ihrer Funktionärselite und der hierdurch bedingten "Repräsentationskrise" zum Opfer fallen, weil es nicht gelingt, zwischen politischem Moralismus und Politik "wie sie ist" zu vermitteln.
Die Partei ist tot. Sie hat es nur noch nicht bemerkt. Sie hält ihre Regierungsbeteiligung für ein Lebenszeichen, obwohl diese nicht mehr ist als eine lebensverlängernde Maßnahme. Kühnert, Andrea Nahles, Olaf Scholz: Sie erkennen das nicht.
Das glaube ich eher nicht.Sie wissen es, sie wissen es alle, daß sie dem Untergang geweiht sind, sie wollen es, in ihrer unermesslichen Arroganz, einfach nur nicht wahr haben. Der eigentliche Grund warum die rotlackierten Neoliberalen erneut in eine "kleine Koalition" der Wahlverlierer gegangen sind, ist wohl der, daß sich, vor allem die Führungsebene, selber retten wollte !
Ihr war sehr wohl klar, daß wenn es zu Neuhwahlen gekommen wäre, die spd mit an Sicherheit grenzender Wahrscheilichkeit unter 20% gefallen wäre und einige ihren Hut hätten nehmen müssen !!
Ich hoffe inbrünstig, daß diese linke Sammlungsbewegung ein voller Erfolg wird und die jetzt herrschende neoliberale Phalanx aus cdu/csu/spd/afd früher oder später vom Hof gejagt wird.
Politik wie sie ist, aber nicht sein muss
Ja, die Überwindung der "Repräsentationskrise" durch Abkehr von ihrer neoliberalen Politik und Verteidigung des Sozialstaates gelingt der SPD erstaunlicherweise trotz anhaltendem immensen Verlust an Zuspruch nicht. Dabei ist es mitnichten so, als ob die Charakteristika oder die Umstände von Politik eine 180 Grad Wende nicht zulassen würden und entsprechende Forderungen populistische Moralisierungen sind. Niemand zwingt die SPD zu ihrer asozialen Politik. Es liegt an den Führungspersonen und der sich als Schafherde verhaltenen Parteibasis.
Wer die ökonomische Spaltung betreibt, erntet die politische. Kann das bisherige Parteienspektrum die bei der Spaltung verprellten Verlierer nicht mehr einbinden, kommt es zur Ausfransung rechts und links sowie zu ungenutzten Wählerpotential. "Linke" Mehrheiten sind vereitelt. Da ergibt eine linksliberale Sammlungsbewegung in mehrfacher Hinsicht Sinn? Ungeachtet dessen, ob da was, und wenn ja, was daraus werden wird. Wer stur dagegen ist, spielt das repressive neoliberale Blatt des vorgeblich politischen Gegners, den solche Ohnmacht freuen dürfte.
Warum tut sich gerade die einst etablierte riesengroße SPD heute so schwer damit, Führungskräfte hervorzubringen, welche als Repräsentanten akzeptiert werden? Man kommt freilich nicht umhin, die Schuldfrage zu stellen. Die verbliebenen Schröderianer in den Funktionärsetagen mit ihrem Status Quo Denken sind schuld? Dann muss die Basis angesichts der "Repräsentationskrise" diese Schrödiander unschädlich machen. Tut sie aber nicht. Warum? Weil zwischen ihnen und der Spitze wieder opportune Karrieristen vermitteln, die es sich mit der Spitze nicht wirklich versauen wollen? Jedenfalls versagen die Parteien erheblich bei der Aufgabe, die Interessen von Mehrheiten im Parlament Realpolitik werden zu lassen, was aber ginge. Satt dessen versucht man, die Willensbildung der Massen gegen ihre eigenen Interessen zu formen. Dies nicht gerade immer mit legitimen Mitteln. Das alles muss nicht sein!
Die Idee der linken Sammelbewegung vereinigt mE zwei fundamentale linke Gedanken, erstens die Repolitisierung der Entpolitisierten, dh heißt die Notwendigkeit, Politik nicht auf einen im vierjährigen Turnus stattfindenden Gang zum politischen Warenhaus zu reduzieren, sondern als eine ständig präsente Aufgabe der gesellschaftlichen Willensbildung und gemeinsamen Gestaltung zu begreifen, ein sich-Bewegen um das gesellschaftliche Zusammenleben verbessernd zu bewegen. Und zweitens die Resubstantialisierung dessen, was in der politischen Gestaltung als linke Alternative zu gelten hat.
Wenn Augstein sagt: <Lafontaine und Wagenknecht reden von „Abrüstung“ und „Entspannung“, von einer „Umverteilung von Arbeit“, von einem „erneuerten starken Sozialstaat, der Armut verhindert“, von „gerechten Steuern“ und von einem Stopp von Privatisierungen>, dann benennt er die Gegenposition „Aufrüstung, Konfrontation, Spaltung von Arbeits- und Müßiggängern, einem schwachen Staat, der den Schwachen nicht mehr helfen kann, einem Steuersystem, das die Reichen reicher werden läßt und die Armen ärmer“. In dieser Zuspitzung kann man nicht mehr lavieren, man muß sich entscheiden. Und wenn es gelingt, Politik auf diese Alternative zu konzentrieren, statt sie sich in fast beliebigen Details verzetteln zu lassen (was dann ein „teile und herrsche“ ermöglicht), wird eine prinzipielle Richtungsänderung möglich und sogar naheliegend, denn wer wollte in dieser Zuspitzung die rechte statt der linken Alternative bevorzugen?
Welcher Linke kann dieser Idee widersprechen? Denn es stimmt ja:
<… eine Mehrheit der Deutschen sei für höhere Löhne, eine Vermögenssteuer, ein anständiges Rentensystem und gegen Waffenlieferungen in Spannungsgebiete und sinnlose Kriegseinsätze in Übersee. Das demokratische System spiegelt diese Mehrheiten aber nicht wider.>
Leider muß man konstatieren, die Idee wird nicht einmal von „der Linken“ in kompromißloser und das Ganze in Blick nehmender Weise zur Wahl gestellt. Freilich muß auch unbeschönigend bekannt werden, auf welche Schwierigkeiten eine linke Politik in einem kapitalistischen weltpolitischen Umfeld stößt, welche komplizierten Kompromisse nötig sein werden, und hauptsächlich, daß wir alle in weit größerem Umfang Verantwortung übernehmen und unseren Leistungsträgern abverlangen müssen.
Es wird nicht leicht, aber nur so geht es.
»wenn Ihre nachrichten-lese solche rappel-köpfigen folgen hat:
nur noch gut-abgehangene nachrichten sich zu gemüte führen:
vermeidet sausen + brausen im hirn-kastel. :-)«
Hallo Denkzone 8,
ich sag’s Ihnen gerne nochmal, dass ich mit Ihren gedichtförmigen Kommentar-Impressarien nicht so viel anfangen kann. Ich bin sehr für die Freiheit von Kunst + Kritik. Dass Ihre Multizeiler zur Weltlage hier sehr ernst genommen werden, kann ich mir allerdings nur schwer vorstellen.
"Die Partei ist tot."
Muss nicht so sein. Leider.
Wir verfügen über eine territoriale Gliederung (Bundesstaat), die der PArtei immer wieder erlaubt, lokale Erfolge zu erzielen. Man verliert fünf oder sechs mal und dann kommt z.B. HH oder RP. Da kann es auf der Bundesebene den Sozialdemokraten noch so dreckig gehen - die Partei und die Medien pumpen dann in diese Leiche den aus dem Land blubbernden Sauerstoff hinein.
Zum anderen kann es auch sein, dass die Partei hierzulande wirklich über einen harten Kern verfügt (siehe "Funktionspartei" - A.Ypsilanti), der irgendwo zwischen 15 und 20% liegt. Damit hat sich die jetzige Führung wohl abgefunden und arrangiert und die etwaigen Rebellen (siehe Kühnert) werden schnell "domestiziert".
sorry, hab Ihren ignoranten widerstands-willen
gegen sentenzen-hafte text-formen unter-schätzt.
aber, es ist schon schwer, sich vorzustellen,
was bei Ihnen unter "gedicht-förmig"
alles erst garnicht auf den tisch kommt.
sich als libertin für kunst + kritik auszusprechen,
ist allerdings: billig,
wenn man allem un-gewohnten jegliche qualität abspricht,
damit im hirn-kastel ruh' is.
diesmal: ohne smiley.
Damit hat sich die jetzige Führung wohl abgefunden und arrangiert und die etwaigen Rebellen (siehe Kühnert) werden schnell "domestiziert".
Bis vor Kurzem hatte ich von Kühnert noch eine recht hohe Meinung, der allerdinges durch immer größerer Skepsis meinerseits bezgl.seiner Person gewichen ist.
Seit er sich wider erwarten bei der Wahl zur Fraktionsvorsitzenden für Nahles und gegen Simone Lange entschieden hat, trau ich ihm nicht mehr. In mir macht sich bedauerlicherweise ein latentes Gefühl des Misstrauens gegenüber seiner Person breit.Ich habe den leisen Verdacht, daß , wenn er jemals in höheren Positionen weilt genauso ein Falschspieler wird wie Nahles.
Lasse mich aber gern eines besseren belehren, obwohl ich die Sozen nie wieder wählen werde !
Zitat Augstein: ||Leute wie Kühnert sind das Problem der deutschen Linken: Sie glauben mehr an die Institutionen als an ihre Ideale. Um die Institutionen zu retten, beschädigen sie ihre Ideale.||
Davon abgesehen, daß ich opportunistisches Wischiwaschi einer SPD nur als links bezeichnen würde, wenn es darum ginge, herauszustellen, was rechts ist ... ist obiger Satz auf jeden Fall ganz ungemein treffend.
Dieses Glauben an Institutionen und Dogmen ohne Verstand von Unterbau und Prinzip stellt essentielles Problem in einer Gesellschaft dar, in der nicht realisiert ist, daß jede Thematik individuelle Beleuchtung erfordert, in deren Kongruenz je nach Problematik mal jene und mal solche Prinzipien zuvorderst oder nachrangig Geltung erfahren, um durchweg sinnige Priorität in einer Sache zu erhalten.
Aber das ist vielleicht zu akribisch und beschwerlich in einer Zeit überfliegender Kognition und kopfstehender Relevanz.
Jedenfalls ist bislang alles "sozial", "sozialistisch" und gar noch "kommunistisch" Genannte, neben Korruption und Sabotage an formalem statt inhaltlichem Hantieren mit Glaubenssätzen gescheitert. In paradoxem Beispiel der "Volksrepublik" China und deren Oligarchen gipfelnd.
Von daher möge es Frau Wagenknecht gelingen, einer linken Sammlung Kongruenz zu vermitteln.
"Dieses Glauben an Institutionen und Dogmen ohne Verstand von Unterbau und Prinzip..."
Vielleicht ist es weniger der Glaube an irgendetwas, schon gar nicht an hehre Prinzipien oder Ideale, sonder vielmehr persönliche Karriereoptimierung orientiert an dem einzigen gültigen Prinzip - dem der "marktgerechten Demokratie".
Ja. Wohl durchaus zutreffend auf parlamentarisch Ambitionierte.
Ich hatte in dem Kommentar eher an Parteien-Basis und Außerparlamentarische gedacht.
Ja, die Übungen aus dem Rhetorikseminar der Kaderschulung, "definieren Sie doch erstmal ..." usw., funktionieren vlt. noch gut im "älteren" und analogen Milieu, in der Eifel usw., besonders, wenn man so selbstverständlich zur Lehrer-Attitüde greift, wie Sie: da finden sich schon noch Einige, die drauf reinfallen. Pech nur, daß, wer 4 Akürzungen in 6 o. 7 Absätzen (ohne Parteinamen) "rot anstreicht" zwar ins allg. Lehrerbild passt, aber damit kaum den Willen und die Fähigkeit vermittelt, die viel größeren Lasten als dergleichen zu bewältigen/zu tragen.
Zum Elitenbegriff ist hier ja schon viel von mir und anderen geschrieben worden, siehe u. a. die Auseinandersetzungen mit Moorleiche u. a. hinsichtlich Habermas, Kohlberg & Co. hier in diesem Theater, und ich denke nicht daran, je seitenlange Prologe zu von mir sehr alltagsnah und doch wissenschaftskompatibel gebrauchten Begriffen wie "Eliten" voranzustellen.
Ihr Link ist nicht schlecht, aber auch nicht gut/umfassend, - halt recht einseitiges (wenn auch vermutlich teilberechtigtes) Geheule um Bologna-Reform usw. Wiki wär' vermutlich besser.
Besonders kritisch wird's, wenn's um "Eliten & Demokratie" geht, was ich vor kurzem als Frage/Anregung zum kommenden Vortrag O. Marchadts geposted habe (theorieblog.de):
dos 10. Mai 2018 um 02:31 Uhr
(Stärker) „Verwurzelte Demokratie“ ? Falls ein Bericht oder gar Buch-/Werkrezension geplant ist: – Wie löst O. M. die Überforderungsfrage hinsichtlich erweiterter Teilhabe usw. in einer Welt, in der schon jeder Toilettengang mehrere hundert Einzelvorschriften berührt, Steuer- oder Arbeitsrecht letztlich je einige einige 100.000 Seiten umfassen usw. ? Zwar könnte/konnte einst(?)/ das Repräsentativ-System unter nahezu 100%iger Dedizierung von Mandatsträgern (-> Professionalisierung) durch Verdichtung so Einiges erreichen, doch die Professionalisierung zum „Politiker“ nimmt zumindest seit ca. 40-50 Jahren gar nicht diesen Weg der expertisen Vertiefung, wozu der Ausgleich/die Berücksichtigung von Partikularinteressen durchaus zu den vollinhaltlichen, tief fachlichen Anforderungen an P’er/innen gehört (ohne Normen/Werte/Interessen keine ‚Sachlichkeit‘!) , aber die „Professionalität“ wird – heute zumindest – völlig als existenzieller Überlebens- und Machtkampf der personalen Politikinstanzen (pPI) absorbiert, MUSS jedwede Occasion zur „Karriere“ genutzt werden, ganz gleichgültig, ob man vom Fachgebiet Ahnung hat, sich dafür interessiert usw. Das Stühlesägen und die – finanziell aufwändige – Mandatssicherung (für ein BT-Mandat sind pro Wahlkampf mind. 50.000 Euro fällig) über Medien, Events usw. machen, erhalten und fördern den „Politiker“, aber seltenst nur seine/ihre Expertise.
Und wie soll auch ein Nichtexperte die Eignung anderer zum Experten beurteilen können? Das ist ja ein ubiquitäres Problem, vor allem in der „Wirtschaft“, siehe die IT-Katastrophen, zuletzt bei der Dt. Bank mit Kim Hammonds: lauter Blockchain-Flausen der allerteuersten Art, aber im Bereich des Kundenservice Uraltware und Falschüberweisung von 28 Milliarden auf einmal. Wie soll eine sogar ganz gut ausgebildete Unternehmensleitung beurteilen können, ob der/die CIO echte Zukunftsperspektiven verfolgt oder nur ein Blender/eine Blenderin ist? Das transponiert sich ja auf die Frage, wie sollen die „Zu-Leitenden“ ihre Leitung beurteilen können, die sie wählen/mitbestimmen soll(t)en?
dos 10. Mai 2018 um 02:46 Uhr
Zwar gibt es da die „natürliche Selektion“, die – unter dem oft qualvollen Vergehen des 90%-Restes – die „Besten 10%“ letztlich aussieben würde, die dann die „Bestenherrschaft“ durchaus auch im demokratischen Sinne zum allergrößten Teil übernähmen, doch setzt das „Bestensieben“ ein sehr großes Feld mit vielen, a priori nicht besonders privilegierten oder benachteiligten Elementen des Siebgutes voraus, was aber nun genau der Verbreiterung des Wirkungskreises/der Macht der 10%-Besten widerspricht: Läuft es so, gibt es kein neutral-vielelementiges Feld mehr, aus dem sich die je Neu-„Besten“ überhaupt heraussieben ließen.
"Marchart" heißt der.
Solange sich die Kritik der SPD von links anhört wie von rechts wird das nix mit der Bewegung. Ein wenig muss auch Herr Augstein das Türchen öffnen.
>>Solange sich die Kritik der SPD von links anhört wie von rechts wird das nix mit der Bewegung.<<
Geht es um Kritik am Kapitaldienstleister "S"PD oder um die Sorgen und die Lebenszufriedenheit von uns Untertanen?
Falls zweitens: Wie können wir mehr Wohlbefinden erreichen, ohne unsere Lebensgrundlage zu zerstören und ohne Anderen ihre Lebensgrundlage zu rauben?
Mein Gott, was für ein Text. Wäre es möglich 1 Satz nicht über 10 Zeilen zu ziehen? Das einflechten von Höchstzahlen an Nebensätzen verbessert nicht das Verständnis eines Textes. Kaum einer möchte einen einfachen Text erst sortieren und analysieren bist er die eigentliche Aussage entdeckt.
Zumindest schreckt dies ziemlich viele Leser ab da sie sich das Nachfragen ensparen möchten.
Zu den "Eliten". Diese sind eher Teil des Problems als deren Lösung. Sie haben versagt und ihre Position mißbraucht.
Zu "lokale Funktionseliten": Wer braucht diese? Sie haben den Laden lange genug aufgehalten.
“Funktionseliten“, das sind die mit Schimnasium, Silvestern und Diplom/Promotion.
zu solchen “Taxi-Driver“ sollte man sich imao nicht ins zusammenfabrizierte Boot setzen.
was glauben Sie?
Man könne die Kritik der reinen Vernunft nicht toppen?
but it works
Wirklich wirklich konstruktiv auch und gerade in der (Ver)Sammlung von Ideen, Projekten etc. jenseits der vielen, redundant erscheinenden "Zwiegespräche" ist doch
@W. Endemanns
Beitrag: "Die Idee der linken Sammlungsbewegung vereinigt mE zwei fundamentale linke Gedanken, ..."
Chapeau!
Der optische Aufmacher der Printausgabe "Die Hartz-IV-Betrüger" ergibt doch mit der letzten Monitor-Ausgabe das "Futter", um Nadelstiche nicht nur gegen die fraglichen SPD-Führer, sondern vor allem die Richtlinien-Kompetenz seit 2005 innehabende Kanzerin zu setzen:
25 Milliarden EUR/Jahr seit 2011 nachgewiesener Weise den von Endemann erwähnten Ausgegrenzten, wahrscheinlichen Nichtwählern vorzuenthalten, ist was?
Ein bundesweit mit konkreten Aktionen (!) zu skandalisierenden Verstoß gegen
a) die Rechtsprechung des BVerfG zur soziokulturellen Teilhabe der Mit-Bürger (Solidarität üben, wie konkret?) und
b) eine sich jährlich, ja täglich wiederholende Missachtung der staatlichen Pflicht aus Artikel 1 des Grundgesetzes.
Diese "Steilvorlage", das kanzerlische Nogo, das Ignorieren der Verpflichtung aller staatlichen Gewalt, die Würde der Menschen zu achten und zu schützen, gegenüber Aber-Millioen, warum ist das nicht das ERSTE GEMEINSAME der Versammlungsbewegung, um ganz konkret in die "Schlappen" zu kommen?
Die Fakten liegen auf dem Tisch. Es gibt keine Fakes dazu.
Woran es mangelt?
An ganz konkret ausgeübten, die Menschen in geübter Solidarität verbindenden Aktionen, die die betroffenen Bürger aktiviert und die Hoffnung nährt, dass sich nunmehr schrittweise etwas ändert, zu ihren Gunsten, ihrem Nutzen.
Beispiel aus Community Organizing (Saul Alinsky):
http://www.fo-co.info/downloads/pdf/literatur/Alinsky_Auf_den_Spuren_seines_Community_Organizing.pdf
Mehr dazu:
http://www.b-b-e.de/uploads/media/nl0703_penta_01.pdf
stimmt: die Fakten liegen auf Tisch.
Also nicht herumschwefeln bitte.
Geschätzte Community von "der Freitag",
soeben habe ich im Spiegel gelesen, dass Frau Wagenknecht auf die Überschrift ihrer Bewegung'#fair/land verzichtet. Wie wäre es denn mit einem "Bundes Bürger Senat" für Umwelt, Sozial, Arbeit, Kultur, Bildung? und ohne '#.......... besser einen Briefkasten im neuen Berliner "Alexander von Humboldt" Schloss, dass auch schon über zwei neue schöne Anliegeplätze für Passagier Dampfer verfügt, die selbstverständlich auch die Ausbildungs Flotten des "Bundes Bürger Senat" nutzen können.
-- " Es würde schon genügen, dass sich in einer solchen Bewegung ausreichend viele und ausreichend verschiedene Menschen in Deutschland zum Wunsch nach einem linken Politikwechsel bekennen würden." --
WAHNSINN - das sind ja Pläne. Kann auch sein, dass die SPD tot ist, aber die Linke - sowohl die Partei als auch die linken Gruppen und Bewegungen - sind nicht tot. Bei denen tobt ein heftiger Meinungskampf um die Thesen zur Migrationspolitik. Oskar Lafontaine, der vor 25 Jahren den epochalen Asylkompromiss mit Änderung des Grundgesetzes mit befördert hat, will sich die gesamte Migrationsfrage vom Hals schaffen mit paar Floskeln und paar Beschimpfungen und mit der Fokussierung auf deutsche Arbeiter . Wer soll sich denn da versammeln?
Die Sammlungsbewegung heißt dann Team OS - Oskar und Sahra. Können sich gleich so nennen.
Als Deutschland dichtmachte
Hier ein Beitrag des ND zum Asylkompromiss.
WAHNSINN - als vor 25 Jahren Deutschland dichtmachte war Deutschland kurz zuvor sowas von nicht ganz dicht, dass gleich ein ganzes ehemaliges Staatsterritorium, samt seiner knapp 20 Millionen Einwohner und eigentumslosen Habenichtse eingemeindet wurden. Eine seinerzeitige Welle nationalistischer Sammlungen und Wallungen sorgte für die erwünschte Anschlussgesinnung.
Finde ich gut, dass Sie so offensiv für das Projekt werben, Herr Augstein. Allein, dass sich hier mutige und fähige Mitbürger aufmachen, sich für eine deutliche Verbesserung der allgemeinen Lebensbedingungen zu engagieren, wäre Grund genug so etwas als Bürger zu unterstützen oder zumindest gut zu heißen. Vollkommen unverständlich die Verzagtheit vieler, die sich Linke nennen.
Aus der Perspektive der Bürger ist so ein Projekt absolut begrüßenswert. Aber etwas mehr Transparenz braucht es schon, um konkrete Unterstützung auch in der Startphase zu generieren.
Einige (teilweise etwas zugespitzte) Anmerkungen und Anregungen von mir zu diesem Projekt kann man unter dem Beitrag von Sebastian Puschner lesen.
Vor 8 Jahren(!) hatte ich mal eine mögliche erfolgreiche und notwendige parteiübergreifende linke Offensive etwas ausführlicher skizziert. Auch heute immer noch anregend und aufbauend - und hat Ähnlichkeiten mit dem aktuellen Vorhaben von S.W.+O.L. - „Volk“ sollte man da nur durch „die Bürger“ ersetzen – ist differenzierter und seit dem Erstarken der Rechten ist „Volk“ ja out ...
„Die aufgeklärte Linke – Impulsgeber der politischen Erneuerung.“
Anschlussgesinnung? Stimmt, aber die gabs eher im Westen.
Fakt ist für mich, eine LINKE, die sich in der Weise wie es Sahra und Oskar tun mit der Migrationsfrage auseinander setzen, wirken auf mich wie kastriert um große, wichtige Potenzen. Das ist absolut Mist.
Die Linke ist einfach zu wenig praxistauglich. Streit um eine Endfassung der "Theorie", verschiedene Flügel die sich bekämpfen, mangelnde Kreativität bedingt durch zu viele Bürokratenseelen bzw Kleinkrämer. Wer soll da Vertrauen haben?
Manche Sprüche/Slogans sind bald 100 Jahre alt, wer will die noch hören? Bisherige Erfolge sind minimal, Katastrophen häufig.
Die Linke und linken sollten die Dogmatiker und notorischen Theoretiker zurückdrängen um überhaupt eine Chance zu haben die Bürger zu erreichen.
Steilvorlagen für die Linke gibt es zuhauf, aber man nutzt sie nicht.
sammlungsbewegung klingt schön, sammlung wäre wünschenswert. wie liefe das aber ganz konkret bei der nächsten wahl ab? die bekannten parteien plus die sammlungsbewegung ringen um prozente? wo wäre der unterschied zu einer weiteren zersplitterung?
über den rest kann ich nichts sagen, da nichts bekannt ist.
@magda
danke für die erinnerung an den "asylkompromiß" in den 90ern. was eine "sammlungsbewegung" ganz sicher nicht bräuchte, wäre ein solches lecken am nationalistischen arsch. wer darauf steht, hat auch jetzt schon keinen mangel an auswahl.
bsp. des tages:
https://www.zeit.de/politik/deutschland/2018-05/malu-dreyer-bund-abschiebungen-fluechtlinge-sammelfluege
Es gibt keine Programmatik, die allen Ansprüchen gerecht werden kann. Wäre es so, wäre es keine!
Ist es nicht sinnvoller (entspricht aber wohl nicht linker Tradition), die Gemeinsamkeiten zu betonen, anstatt ein Detail (wenn auch ein wichtiges) zum Anlass zu nehmen, die größeren Übereinstimmungen zu relativieren?
Keine neue Bewegung kann sich auf Dauer einer Programmatik unterwerfen und daher bestimmt die interne demokratische Auseinandersetzung das zukünftige Bild: also wie man miteinander umgeht und im politischen Geschäft nicht die Ideale der Gründung aus dem Auge verliert.
„Ist es nicht sinnvoller (entspricht aber wohl nicht linker Tradition), die Gemeinsamkeiten zu betonen ...“
Sehr richtig. Und mit den Gemeinsamkeiten wäre die Linke doch schon mal gut ausgelastet ...
Und sollte tatsächlich jemand aus der „Bewegung“ Ressentiments gegen ‚das Fremde‘ und/oder eigennütziges nationales Denken einiger Mitbürger bedienen wollen, dann wird es für einen aufgeklärten Linken wohl ein Leichtes sein, so unsinniges (unlinkes, unaufklärerisches) Vorhaben frühzeitig zu beenden.
Da ist richtig, aber in einer so wichtigen und absolut sinngebenden Frage wie der Migrationspolitik kann man nicht einfach der Oskar-Sahra-Linie folgen. Und schon garnicht, wenn die über die Medien andauernd erklären, was sie unter Migrationspolitik verstehen.
Die Medien suchen sich meistens die polarisierenden Positionen heraus, zumal wenn es sich um emotional aufgeladenen Themen handelt. (Ohne die Migrationshintergründe hätte die AfD deshalb kaum Land gewinnen können.) Und abhängig von der Positionierung der Medien, dient dieser Fokus nicht unbedingt einer "Anschubfinanzierung" der neuen Initiative.
Aber so berechtigt ihre Kritik auch ist, wenn "wir" nicht in den Zug einsteigen, fährt sie erst gar nicht vom Bahnhof ab. Auf der Fahrt selbst bietet sich doch hinreichend Zeit und Gelegenheit in der Migrationspolitik Einfluss auszuüben. Immerhin ist es eines der schwierigsten Themen überhaupt, denn die EU ist in der Sache ziemlich auseinander.
jeder/jede dessen herz (bewiesener maßen!) fürs gute schlägt,
darf seine position als "links" ver-orten. ist kein geschützter begriff
und in der mehrheit auch nicht besonders angesehen,
weil sich damit manch un-ausgegorenes, radikal-irreführendes
verbindet(wovon die historiografie zu erzählen weiß).
manch potentielle kraft, die aus der hoffnung,
dem glauben-schenken sich speiste, nährte die narretei und schlimmeres.
ein programm/eine bewegung, "links" genannt, hat ähnliche reputation
wie eines mit "christlichen absichten".
die leer-stellen sind mit realisierbaren konzepten zu füllen.
Linke sollten zuvorderst den Unterschied zwischen Moralismus und Ethik kennen. (Am besten gleich auch in langfristigem Bezug, statt Merkelschem, deren Klientel nahhaltig ganz andere Ziele im Sinn haben, als es bei der Migrationspolitik vordergründig den Anschein hat. -Was sich eigentlich auch grundsätzlich erahnen ließe.) Danach erschließt sich eventuell, was Frau Wagenknecht zur Einwanderung befunden hat.
Und konstruktiven Linken könnte es zu eigen sein, bei einer Betrachtung von Reihern Büffel nicht zu übersehen, auf denen die Vögel sitzen. Sonst besteht die Gefahr, Phrasen statt Sinn zu folgen.
In der Widersinnigkeit, betätigt man sich dann als Gehilfe dessen, das man vordergründig bekämpft. Wie gehabt mit jenen, die sich bei den Grünen einst zu "Realos" (statt "Opportunisten") erklärten, oder derzeit dünne Bretter bohrenden und ihre Realo-Karriere vorbereitenden Widersachern in Wagenknechts Partei.
Man muss nur irgendwie und im Zweifel links sein, um den Stand der Dinge klar zu erkennen. Danke Jakob Augstein.
>>Die Preisträger waren nicht Sahra Wagenknecht und Oskar Lafontaine – obwohl die auch der Ansicht sind, dass Bürger mehr sein sollten als Konsumenten und Untertanen und gerade an einer neuen Sammlungsbewegung arbeiten. Aber Lafontaine und Wagenknecht reden von „Abrüstung“ und „Entspannung“, von einer „Umverteilung von Arbeit“, von einem „erneuerten starken Sozialstaat, der Armut verhindert“, von „gerechten Steuern“ und von einem Stopp von Privatisierungen. Dafür bekommt man in Deutschland keinen Preis. Man wird schief angeguckt. Und zwar von allen.<<
Nur weiter
Christoph Leusch
Naja, Westdeutschlands Nationalwahn war schon eine obrigkeitlich/medial angeleierte, flächendeckende und never ending PR-Sause, um den mehrheitlich vorhandenen Nationalismus der West-Bürger bei der Stange zu halten. Deshalb, weil viele von den lohnarbeitenden Brüdern und Schwester im Westen ahnten, das sie es sein werden, die auf den Anschlusskosten der größer gewordenen Nation sitzen bleiben würden. Und die Leute im Osten? Weniger nationalistisch? Die tauschten Hammer und Zirkel durch eine Banane aus, und schwenkten die neue großdeutsche Fahne umso enthusiastischer.
Diese Größenwahnsinnigen wollten bedingungslos dabei sein und feierten das neue Recht auf Eigentum und seinen freiheitlichen Staat so, als ob sie die Subjekt dieser Geschichte gewesen wären und nicht die Staaten, die das alles verfügten. Und nun? Die Party scheint ja immer so weiter zu gehen, denn aus Schaden allein werden auch die Ossis nicht klüger.
Dies scheint nach aller Erfahrung wohl richtig zu sein.
Israel will auch im Meer eine Sperranlage zum Gazastreifen bauen. Verteidigungsminister Avigdor Lieberman teilte mit, der Bau eines «weltweit einzigartigen Hindernisses» habe begonnen."
Während die linken um die Deutungshoheit streiten dreht sich die Welt weiter.
"Die EU-Kommission will Einmalprodukte aus Plastik verbieten. Dazu zählen etwa Strohhalme, Luftballonhalter oder Rührstäbchen.und Plastik-Ohrstäbchen"
Und auch hier kümmert sich die EU um die wirklich wichtigen Dinge.
Dazu hatte ich vorgestern einen anderweitig nicht durchgelassenen Post:
"Die Menschen glaubten felsenfest an Kohls Prophezeiung. Wenn man sie als Farce einstufte, wurde man ungläubig aufgefaßt wie ein Philister.
Gerade vom SPIEGEL, der skandalöse Machenschaften jener Zeit aufdeckte wie niemand sonst, sollte man zum Hintergrund der kargen Landschaften einen bedeutsamen Hinweis erwarten können.
Die blühenden Landschaften waren nicht allein maroder Hinterlassenschaft der DDR wegen illusorisch. Sondern von daher, daß eine zynisch "Anstalt zur treuhänderischen Verwaltung des Volkseigentums" oder "Treuhandanstalt" betitelte Institution unter privaten Spezis verteilte und verschenkte. (Kauf´ einen 'heruntergewirtschafteten' Betrieb für eine Mark, dessen Firmenkasse allein schon 80 Millionen enthält. Kauf´ Staatsforste zu 7,- DM den Hektar, da die BRD sie nicht unterhalten kann, und bekomme gleich darauf Subventionen zur 'Arbeitsplatzerhaltung' zugesprochen, etc.)
Nach dem alles von Wert geplündert war, wurde das Sanieren abgeräumter Landschaft den öffentlichen Kassen überlassen.
Was also auch immer materielles Erbe des Ostens war, konnte auf diese Weise unmöglich modernisiert, aufgebaut und rentabel gemacht werden und hatte für öffentlichen Haushalt zu einem Faß ohne Boden zu werden.
Derweil will es die Ironie der Geschichte, daß zum Ende einer offenen Diktatur und angeblichem Einzug der Demokratie hin, ausgerechnet Häscher vorausgegangenen Systems dem nachfolgenden der Verbrüderung würdig scheinen und u.a. am Filetieren des Kuchens beteiligt werden. Und so wurden so manche Stasi-Offiziere nicht etwa zur Rechenschaft gezogen, sondern zu Fabrik- und Villenbesitzern, die seit den frühen Neunzigern mit ihren Porsches um Berlin herumfahren.
Die heutige SPIEGEL-Redaktion indessen weiß nicht nur nicht mehr, sondern möchte von Morast auch nicht wissen, denn sie hat -überaus bedauerlicher Weise für Republik und deren Menschen- mit angestammter Reputation ihres Hauses so gut wie nichts mehr gemein."
Wie möchten Sie sich denn mit einer so "absolut sinngebenden Frage wie der Migrationspolitik" auseinadersetzen, angesichts der Tatsache z.B., dass Afrika in den nächsten 60-70 Jahren ihre Bevölkerung ganz sicher verdreifachen (3,7 Milliarden) und wahrscheinlich sogar vervierfachen (ca. 5 Milliarden) wird?
Europa brauchte für eine Verdoppelung in der stärksten Wachstumsphase (19 Jh.) ca. 100 Jahre und dies hatte einen enormen Migrationsdruck zur Folge - in den 100 Jahren (1820-1920) sind ca. 60 Millionen Europäer emmigriert, was eine durchschnittliche Migrationsquote (außerhalb des Kontinents) von ca. 2 Prommile p.a. bedeutet. Nicht viel? Umgesetzt auf afrikanische Verhältnisse würde es ca. 6-8 Millionen jährlich bedeuten. Die meisten wohl nach Europa.
Das stimmt wohl. Ich glaube auch, daß die wirklichen Zahlen an Migranten erst noch kommen. Man hat alles dafür getan. Wollte man die EU als Konkurrent loswerden sind Kriege im nahen Osten oder Afrika bestens geeignet. Man fühlt sich darin bestätigt wenn man sieht, wer dort besonders am rühren ist.
Es wäre schon mal ein guter Anfang, wenn sich Europa wenigstens in den kommenden Jahren auf eine gemeinsame Flüchtlingspolitik verständigen würde. Nehmen wir mal die Bevölkerungszahl der 28 Mitgliedsstaten von über 500 Millionen, dann bliebe die jährliche Migration deutlich unter 2%.
Nehmen wir die 51 europäischen Staaten, dann sprechen wir von einer Bevölkerung von über 800 Millionen. Zudem wird eine Schrumpfung der europäischen Bevölkerung erwartet, sodass diese Migration den Trend umkehren könnte. Das wäre alles machbar (wenn auch schwierig), solange es in diesen Dimensionen bleibt. Aber nicht, falls die Klimaentwicklung alles über den Haufen wirft.
Sicherlich ist die *Aufnahme* von paar Millionen "Externen" p.a. möglich. zum einen werden die Zahlen aber schnell zweistellig (zig. Millionen in 10-15 Jahren), zum anderen hat solche Aufnahme auch Folgen. Sehen wir erst von dem Kulturkampf (oder eher Kampf der Kulturen?) der AfD ab und verbleiben wir eher im ökonomischen Bereich. Und da setzt gerade Frau Wagenknecht an. Mit wenigen Ausnahmen werden die meisten dieser Menschen und auch deren Kinder und unter Umständen deren Enkelkinder eher im unteren Bereich die Konkurrenz für die einheimische Bevölkerung. Aus vielfältigen Gründen, die oft mit einer gewissen Neigung zur Reproduktion der Stellenträger aus ähnlichen sozialen Millieaus zu tun haben.
Die fehlenden Aufstiegsmöglichkeiten, oft sogar Arbeitslosigkeit und mangelnder Anschluss an die Gesellschaft haben dann möglicherweise Frust zur Folge. Gut Frust hätte dann wohl jeder, aber es ist wohl leichter sich gegen eine Gesellschaft zu wenden, die einen als Externen betrachtet und die den Aufstiegstraum irgendwie vereitelt, nicht erfüllt hatte.
Wir würde uns sozusagen zu einer disruptiven Entwicklung (Digitalisierung), eine andere ins Haus holen, wobei ich da eher wieder ans Ökonomische denke.
Vergiss den Spiegel.
Never no turning back...
ja richtig! aber zahlen sind was für den kopf.
und wer so be-herzt handelt, daß zahlen ihm kalt erscheinen,
verzichtet auf kalküle. im zweifel: kopf-los.
"Leute wie Kühnert sind das Problem der deutschen Linken: Sie glauben mehr an die Institutionen als an ihre Ideale."
Und das ist schon uralt:
»es is alles so scheen einjeschaukelt«, sacht er. Wat brauchst du Jrundsätze«, sacht er, »wenn dun Apparat hast!«
Kaspar Hauser, Die Weltbühne 09.09.1930
|| Bei denen tobt ein heftiger Meinungskampf um die Thesen zur Migrationspolitik. ||
Und zwar zurecht. Den Ausgang kennen wir noch nicht. Aber dass die Dilemmata und Zielkonflikte aus linker Sicht nach 3 Jahren sogenannter Flüchtlingskrise endlich offen diskutiert werden dürfen, ohne dass sofort jemand "Nazi!" schreit und damit das Nachdenken über das endet, was ich fortdauernd als "gesamtgesellschaftsfreundliche Migrationspolitik" bezeichne, ist Gold wert.
|| Oskar Lafontaine (...) will sich die gesamte Migrationsfrage vom Hals schaffen mit paar Floskeln und paar Beschimpfungen und mit der Fokussierung auf deutsche Arbeiter . ||
Ein echter Magda.
Mit der Aufnahme von round about 500.000 Zuflüchtenden/Jahr bis 2020 rechnet die Bundesregierung angeblich intern. Nix Genaueres weiß man nicht, weil irgendwie unvorhersagbar alles. Die kann sich nicht "vom Hals schaffen", selbst wer das will. Die nehmen wir auf - und gut. Und dann weiter.
792.131 Kinder wurden 2016 laut Statistischem Bundesamt in D geboren. Wobei in den letzten Jahren ein Anstieg zu verzeichnen war. Das 10 Jahre lang, dann klingt das böse U-Wort der AfD gar nicht mehr so... nein, das habe ich nicht geschrieben. Nur gedacht, ich unverbesserlicher Schlechtmensch, ich.
Aber lasse ich das. Sinn und Zweck von Politik ist es jedenfalls, eigentlich, Dinge in die Hand nehmen, bestimmen, steuern, lenken zu können - als Souverän. Und das geht in dem Punkt verloren, trotz "Türkei-Deal, trotz "Fluchtursachen bekämpfen" (Frontex etc.). Is halt so.
Worum es vor allem anderen geht, wenn die Situation ist und bleibt wie sie ist, ist deshalb Kommunikation. Der Begriff "Flüchtlingskrise" beinhaltet z.B. auch einfach mal, dass die ganze Sache eben nicht gut ist, sondern mindestens suboptimal. Und dass das, über das wir in dem Punkt so reden, weder ein Witz noch ein Klacks ist, sondern u.a. europäische Geschichte live, im Zeitraffer. Es kleiner zu reden ist möglich, aber zwecklos. Und kontraproduktiv.
|| Wer soll sich denn da versammeln? ||
Alle, die die Antwort nicht kennen, aber das Problem bewundern. Selbst und gerade Leute, die zuerst an frisch Zugeflüchtete denken - und danach erst an alle anderen. Denn was passiert denn hier, im Vollbeschäftigungs-Wunderland mit den leeren Renten- und Pensionskassen, aber den Vielen Alten, wenn die Wirtschaft mal so richtig abschmiert - und nicht nur halb, wie 2008/2009..? Die Zeit kommt doch. Siehe Stahl-, siehe Automobil-Branche. Und was ist dann wohl..? Das Vorgeschmäckle sitzt schon im Bundestag. Ich will das nicht erleben, Magda. Da hab' ich Angst vor. Wirklich Angst, wenn ich so drüber nachdenke. Womit ich deshalb sofort wieder aufhöre. Nachdenken schadet der Seele. Und der Reputation, falls vorhanden. Heißt, dass ich, zumindest was das angeht, außer Gefahr bin.
@Zack
YT ist von hier aus gesperrt, und wie ich gerade feststellte, meine VPN auch mal wieder schachmatt.
Es würde mich aber interessieren (war schließlich sehr lange Zeit meine Leib & Seelen-Magazin, bevor es vom Boulevard gekapert wurde). Vielleicht ein paar Stichworte?
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Zu Schimäre der Demographie, respektive 'Wachstumsnöten'
Was sich die Menschen mit jeder aufgehängten Möhre ins Bockshorn jagen lassen.
Bindet man ihnen Katalysatoren statt Aufwands emissionsreduzierter Verbrennung / Motorentechnik auf die Nase: Übernehmen sie das Szenario.
Bindet man ihnen vehementes Unterlaufen Runden Tisches ehemaliger DDR und des Aufbruchs zu neuen Ufern als Volkswillen auf die Nase: Übernehmen sie das Szenario bananengeiler Neubürger.
Bindet man ihnen nach dem Abräumen auf die Nase, in der DDR sei nichts als Schrott & Pleite vorgefunden worden: Übernehmen sie das Szenario.
Bindet man ihnen Privatisierung als wirtschaftlich und gemeinnützig auf die Nase: Übernehmen sie das Szenario.
Bindet man ihnen Firmenflucht zwecks Durchsetzung sozialen Abbaus auf die Nase: Übernehmen sie das Szenario.
Bindet man ihnen für Initiatoren und Spezis ungemein lukrative EU-Erweiterung als Humanismus auf die Nase: Übernehmen sie das Szenario.
Bindet man ihnen gleich auch noch grundlegend inkompatible Türkei als sinnvolles Europa auf die Nase: Übernehmen sie das Szenario.
Und dann der Schmarrn von der demographischen Katastrophe. Den Artikel eines einzigen Auftragssöldners bedurfte es, um die Kampagne rollen zu lassen. (Merke: Pharmakonzerne brauchten für ihre jeweils 'neuen Volkskrankheiten' immerhin noch die PR von mindestens sechs 'Koryphäen'.) Und schon war die Mär Binsenwahrheit.
Wieviel Realitätssinn und kognitiver Säkularisierung bedarf es, um grundsätzlich zu verstehen, daß ein "Überbevölkerung" genanntes Phänomen vorherrscht?
Wieviel ökologische Übersicht, um zu ahnen, daß geringere Bevölkerungsdichte ein DeutschLand nur aufatmen lassen kann?
"Ja; aber wer soll denn dann die Renten bezahlen?"
Gegenfrage: Soviel Nachgeplapper, assoziative Dürftigkeit und intellektuelle Unselbständigkeit von Menschen, die sich doch beim Abendbrot über mehr als Bundesliga zu unterhalten wissen?
Man vollziehe das Ungeahnte und stelle sich einmal tollkühn vor, wie sich verfügbare, pekuniäre Mittel wohl gestalteten, wenn Aneignung des Mehrwerts an Arbeit wegfiele / Wertschöpfung am Produkt herstellenden Werktätigen erhalten bliebe. Und schon haben sie mehr als ausreichend Budget, um Alte Menschen bestens versorgt zu wissen.
Und wenn es besonders gediegen sein soll, stellen Sie sich vor, der Wucher monopolisierender Distribution, überzähliger Instanzen im Vertrieb und übermäßige Margen im Handel und Versicherungs- und Bankenwesen, kurzum Wasserkopf und Preistreiberei wären eingedämmt. Kaum zu glauben, was über Selbstverständlichkeit wie Altersversorgung hinaus alles möglich würde.
"Ja; aber diese Bedingungen haben wir nicht."
Wenn man über vorgesetzten Rahmen nicht hinausdenkt, steht auch schon die Sinnigkeit des Denkens in Frage.
Diese Epoche krankt am Aberwitz debattierter Rezepte, währen der Braten zur Hintertür hinausgetragen wird.
"trotz "Fluchtursachen bekämpfen" (Frontex etc.)"
ich glaube im linken kontext meint fluchtursachen bekämpfen nicht frontex, und ich hoffe ich habe sie hier nur mißverstanden. türkeideal, zäune, mauern, flüchtlinge ertrinken lassen, das ist doch stillstands- oder, freundlichstmöglich, tagespolitik a la groko angesichts der kommenden herausforderungen.
wenn sie zwischen ihren angstattacken um das u-wort zeit finden, suchen sie mal nur zum beispiel nach "gadaffi afrikanische bank". sie finden eine verhinderte idee, was "fluchtursachen bekämpfen" vielleicht hätte bedeuten können. ja sicher, auch das hätte an "unserem" wohlstand etwas verändert. aber wenn zum jetzigen globalen wohlstandsgefälle, den geführten verteilungskriegen vielleicht noch schwer planbare, aber erwartbare katastrophen infolge des klimawandels hinzukommen, dann wird festungspolitik etwas so schreckliches sein, wie es nur überzeugte rassisten wünschenswert finden können.
Der YT-Link führt ausschließlich auf ein über 40 Jahre altes Musikvideo von David Bowie. Ich empfands einfach als angemessen, passend und ein wenig tröstlich, bei all diesen immer gleichen affirmativ- beknackten, hirnverbrannten und zum Haare raufenden Moraldebatten hier im Forum, nicht nur in diesem Thread. Weil ich zurzeit zu müde, eingespannt und genervt bin, dir aber keine Antwort schuldig bleiben wollte, postete ich halt diese alte Perle. Und was deinen letzten Kommentar angeht, der beschreibt eben halt auch nur den für Kapital und Staat erfolgreich hergestellten Istzustand funktionaler Dummheit, eines für Demokratie und kapitalistische Freiheit überreifen und nützlichen Völkchens. Da steht man dann da, immer öfter, mit offenen Mund – und schweigt.
|| ... im linken kontext meint fluchtursachen bekämpfen nicht frontex, und ich hoffe ich habe sie hier nur mißverstanden ... ||
Das "Fluchtursachen bekämpfen" vor "(Frontex etc.)" steht in meinem Kommentar nicht bloß zufällig in Anführungsstrichen. Das war schon als Brainfuck angelegt, sagen wir mal so. Denn ich habe, wie wahrscheinlich viele andere, keine Ahnung, was die eigentlich genau meinen, wenn sie "Fluchtursachen bekämpfen" sagen. Oder was sie glauben, was wir denken, was sie meinen, wenn sie das sagen.
Ich muss dann zuerst an Frotex denken. Was daran liegen könnte, dass ich mich beim ganzen Thema hauptsächlich in der Beschreibung und Einordnung vorfindbarer Realität(en) versuche, wie ich mir einrede. Mich mit Anschuldigungen und Forderungen dagegen eher zurückhalte. Natürlich werte ich auch. Da mache ich mir nichts vor. Geht ja gar nicht ohne.
|| wenn zum jetzigen globalen wohlstandsgefälle, den geführten verteilungskriegen vielleicht noch schwer planbare, aber erwartbare katastrophen infolge des klimawandels hinzukommen, dann wird festungspolitik etwas so schreckliches sein, wie es nur überzeugte rassisten wünschenswert finden können. ||
Klingt spontan richtig. Ich halte die Aussage aber für falsch. "Festungspolitik" ist heute (und war gestern) schon etwas Schreckliches. Jeder nur halbwegs anständige Mensch, der darüber nachdenkt, was wir da machen und warum wir das tun, als Staat(enbund)/ als "Wohlstandswunderland-Region" /whatever, muss daran kaputt gehen. "Notwendiges Übel" ist das eiskalte Fachwort dafür, glaube ich.
Das Wörtchen "wünschenswert" führt m.M.n. in die Irre. Hört sich an, als beschrieb es Subjekte, die jedes erloschene Menschenleben einzeln feiern. Die mag es wohl geben. Sowas gibt's immer. Viel interessanter ist aber doch, was die Mehrheit denkt bzw. dächte, wenn man ihr mal in ungeschöntem Klartext erklärte, was es heute schon hieße, wenn die "Fluchtursachenbekämpfung" Frontex'scher Art ("Lybische Küstenwache" etc.) einfach mal komplett eigestellt würde - ohne dass sich politisch ansonsten etwas änderte, hier wie dort. Was wäre, wenn wir einfach mal für ein Jahr lang alle Grenzen wirklich aufmachten, nur so zum Spaß.
Ich weiß nicht, wie ich ausdrücken soll, was ich eigentlich sagen will. Es ist im Spätsommer 2015 etwas passiert. Das war aber nicht, dass ein paar hunderttausend Leutchen aus Syrien (und anderswo her) gekommen sind. Das Eigentliche war, dass der Vorhang gerissen ist und dem gesamten (!) Publikum einen unverstellten Blick hinter die Kulissen der schönen Scheinwelt gewährt (= zugemutet) hat, die wir unsere Lebenswirklichkeit (Friede, Freude, drei Urlaubsflüge pro Jahr) nennen.
Es ist und bleibt schrecklich, dieses ganze Thema. Die totale Kollision von Vorstellungen und Interessen. In Personalunion, in mir.
|| wenn sie zwischen ihren angstattacken um das u-wort zeit finden ||
Sicher doch. Die nehm' ich mir einfach.
ja, propaganda ist heute das abstecken des rahmens, indem dann gelittene diskurse stattfinden, die die alternativlosigkeit in keinem fall gefährden. die pflöcke werden durch dauerwiederholung eingeschlagen, bis völlig egal ist, wie sinnvoll oder unsinnig ihre positionen sind.
lediglich kriegspropaganda fällt noch in die brutale grobmotorik des kalten krieges zurück, was dann prompt, besonders im diesbezüglich unvorgewaschenen osten, zu problemen mit der akzeptanz geführt hat.
"Das "Fluchtursachen bekämpfen" vor "(Frontex etc.)" steht in meinem Kommentar nicht bloß zufällig in Anführungsstrichen."
ok, dann hatte ich sie mißverstanden. freut mich :)
""Festungspolitik" ist heute (und war gestern) schon etwas Schreckliches. Jeder nur halbwegs anständige Mensch, der darüber nachdenkt, was wir da machen und warum wir das tun, als Staat(enbund)/ als "Wohlstandswunderland-Region" /whatever, muss daran kaputt gehen. "Notwendiges Übel" ist das eiskalte Fachwort dafür, glaube ich."
ja, es ist schon heute und seit jahren schrecklich. es gelingt nur heute noch, das aus der wahrnehmung einer mehrheit weitgehend auszublenden. angetriebene leichen sind selten geworden in der berichterstattung, selbst nach der wahl. und der gerissene vorhang wurde erstmal geflickt, um in ihrem bild zu bleiben. nur meine ich sollte jeder, der mit einer irgendwie nationalistischen "lösung" liebäugelt (selbst ein mehrstaatennationalismus, stichwort außengrenzen der eu ist gemeint) wissen, dass er damit unweigerlich der idee der festung nachläuft, mit allem, was wir je von den grenzen mitgekriegt haben in potenz! um das auf dauer innenpolitisch zu legitimieren, wird rassismus staatsdoktrin werden müssen, fürchte ich.
die einzige fluchtursachen bekämpfende lösung die mir einleuchtete wäre die abflachung des wohlstandsgefälles zwischen den weltregionen. eine geänderte handels- und schuldenpolitik. und etwas wie eine uno müßte in der lage sein, die folgen von naturkatastrophen so zu mildern, dass den betroffenen ein bleiben ermöglicht wird. das wäre teuer, sicher. aber der ununterbrochene krieg für den status quo kostet auch viel geld.
>>…die einzige fluchtursachen bekämpfende lösung die mir einleuchtete wäre die abflachung des wohlstandsgefälles zwischen den weltregionen.<<
Ja. Und dafür müssen wir mal diese (tot-)Schlagworte „Wohlstand“, „Lebensqualität“, "Wirtschaftswachstum" etc. hinterfragen: Wieviel hat das wirklich mit Wohlbefinden, Lebensfreude, Gesundheit, Genussfähigkeit zu tun?
Diese Abflachung ist schwierig zu erreichen. Kaum mit Verzicht oder ähnlichem.
>>Fakt ist für mich, eine LINKE, die sich in der Weise wie es Sahra und Oskar tun mit der Migrationsfrage auseinander setzen, wirken auf mich wie kastriert um große, wichtige Potenzen. Das ist absolut Mist<<
Mal abgesehen von ihrer Antipathie ggü. den beiden linken ProtagostInnen, wäre es interessant zu erfahren, was denn IM nach ´Mist`in der Auseinandersetzung mit der `Migrationsfrage‘, die auch eine Flüchtlingsbewegung beinhaltet, die wiederum durch Kriege entstanden, an denen nicht zuletzt auch dieser Staat beteiligt war. Vor ca. 2,5 Jahren schrieb ich in einem Thread, dass alle Länder, die sich an Kriegen aktiv wie passiv beteiligen, auch die Flüchtenden dieser Kriege aufnehmen müssen. Sie haben mir seinerzeit widersprochen.
Ihre Argumente gegen eine linke Sammlung erschließen sich nicht, weil der Horizont nicht erkennbar ist. So wenig wie ein Vorschlag einer Einigung.
Ich greife immer wieder zurück zu einer Erkenntnis & Lehre, dass Vorsicht geboten ist ggü. denjenigen, die meinen, dass alles so sein muss wie es ist.
Meinen Sie nicht, dass die Linke diesen schwierigen Diskurs eher aushalten kann als zerrieben zu werden?
hallo gelse,
"Und dafür müssen wir mal diese (tot-)Schlagworte „Wohlstand“, „Lebensqualität“, "Wirtschaftswachstum" etc. hinterfragen."
ja, die sprache insgesamt ist korrumpiert.
eine anektdote, die mir nachhaltig im kopf hängt, stammt aus der serie "the wire". ein obdachloser junkie auf entzug hat eine geschäftsidee in den slums von baltimore. viele leute da kaufen sich t-shirts, die sie, wenn sie dreckig sind, wegschmeißen, weil sie als obdachlose natürlich keine waschmaschinen haben. er sammelt diese t-shirts ein, wäscht sie in einem waschsalon und verkauft sie mit etwas gewinn auf den straßen der slums.
ich sah das, als ich eine waschmaschine und wohnung und nicht viel mehr hatte, aber nie im leben auf die idee gekommen wäre, ein t-shirt wegzuschmeißen, weil es schmutzig war. es gab schlicht keine rechnung mit annähernd sinn, die das gerechtfertigt hätte. ich mußte viel darüber nachdenken!
woanders nähen die ärmsten diese t-shirts, die die ärmsten wieder woanders nach dem ersten tragen wegschmeißen, weil es die praktikabelste lösung zu sein scheint.
von da aus, wo die ärmsten die t-shirts nähen, müssen die slums von baltimore wie eine art gelobtes land aussehen. inzwischen haben wir auch hier diese stufe im "wohlstandsgefälle" erreicht, können t-shirts oder was auch immer für zunehmend lächerliche preise kaufen, die sich kein hiesige löhne zahlender mitbewerber leisten könnte. die externalisierung der kosten auf kosten der weltärmsten und natürlich deren umwelt ist soweit fortgeschritten. t-shirts sind das kleinste beispiel. und in den slums von baltimore ist man natürlich arm. das meinte ich, als ich von "wohlstand"sgefälle sprach.
Sind wir fähig aus der Geschichte zu lernen?
Ich bin heute auf einen älteren Beitrag aus der FC gestoßen, den ich gerne allen (keine 200) LeserInnen empfehlen möchte und all jenen, die noch kommen werden, solange dieser Beitrag oben auf der Homepage bleibt, was ich hiermit anrege.
Das Merkel´sche Weiter-so in D. bzw. die Versuche, dieses zu beenden und einen inhaltlichen Politikwechsel (--> "Terrestrische Manifest" und seine daraus abzuleitenden politischen und gesellschaftlichen Handlungsanforderungen) mit Macht gemeinsam anzusteuern, führt zu einem geschichtlichen Rückblick und zur Frage:
Welche Erkenntnisse aus dem Vergangenen sind hilfreich, um einen anderen Ent-wicklungs-pfad einzuschlagen?
https://www.freitag.de/autoren/kenua/geschichte-das-konzept-der-achsenzeit-von-800-v-chr-bis-200-v-chr
Kenuas Satz:
"Die Predigten und Vorträge fanden Gehör, aber die höchsten Möglichkeiten des Gedankens und der Praxis wurden nicht Gemeingut. Es fehlten materielle und politische Voraussetzungen dazu, die Menschen waren überfordert. Aus Freiheit wurde Anarchie. Der Drang nach stabilen Zuständen überwog, ...."
erinnert er nicht an das Heute? An den Populismus des Westens, hierzulande an die AfD, an die PAG-Gesetzgebung der CSU und die Frage:
Hatten wir je ein wirkliches Bewusstsein für die Bedeutung von Demokratie und Rechtsstaat, deren Ziel die Freiheit des Menschen war, für deren und unsere eigene Verletzlich- und Vergänglichkeit?
Selbst in D. erscheint der Weg in autoritäre Verhältnisse ob der Unfähig- und Unwilligkeit der gewählten Repräsentanten in Bund, Ländern und Gemeinden, die wirklichen (!) Probleme abzuarbeiten, vorgezeichnet.
Rüstet man deshalb GEGEN die Bürger auf, weil MAN weiß, dass die Zeit nach dem Anthropozän längst begonnen hat (--> Chthuluzän) ? Und Millionen, meist konservative Bürger dieses Aufrüsten mit der Beschränkung ihrer Freiheit auch noch gutheißen?
Und die Gewählten sich mit dem 1% gemein und "schnell" noch einen schlanken Fuß machen (wollen, wenn wir das zulassen), ehe in kürzester Zeit die Verhältnisse dank gut 100 Jahren Verbrennungsmotor zu tanzen beginnen und der Ozean uns unser Plastik zurück auf den Teller speien wird?
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"Zwischen Opferdasein und Verletzlichkeit gibt es aber einen großen Unterschied.
Das Opfer belügt sich selbst, nörgelt, will Mitleid und hat nicht vor, etwas zu ändern. Ein Mensch, der sich verletzlich macht, ist sich seinen Schwächen bewusst, akzeptiert diese und übernimmt dafür Verantwortung.
A. Kögl
@ luddisback
|| ja, propaganda ist heute das abstecken des rahmens, indem dann gelittene diskurse stattfinden, die die alternativlosigkeit in keinem fall gefährden. die pflöcke werden durch dauerwiederholung eingeschlagen, bis völlig egal ist, wie sinnvoll oder unsinnig ihre positionen sind.
lediglich kriegspropaganda fällt noch in die brutale grobmotorik des kalten krieges zurück, was dann prompt, besonders im diesbezüglich unvorgewaschenen osten, zu problemen mit der akzeptanz geführt hat.||
Das Desperate dabei ist der deliriöse Grad fachspezifisch denkfähigen und ganzheitlich dennoch begriffslosen Geistes. (Habe bezüglich entsprechend aufbereitender Didaktik einmal einen Brief an einen Lehrer zu dessen Disziplinierung kohärenter Klausur ["Thema verfehlt"] verfaßt. Was hat es den Mann aufgebracht, als ich darauf verwies, daß Professoren wie der Erfinder des E-Mikroskops ob in solcher Unselbständigkeit und Stupidität abgerichteter Studentenschaft ihre Lehrstühle hinwarfen!)
Also z.B. Ärzten, die doch ein Maß abstrahierenden Schmalzes aufweisen sollten und dennoch als Lemminge brav den Wald vor Bäumen -also pharmazeutischen Wucher- nicht sehen, während sie gegen ihre Arbeitsbedingungen und Finanzen protestieren.
Da muß es nicht wundern, daß auch Linke orientierungslos sind, während ihr Kahn schon wieder von Bütteln am hoffähigen Floskelkompass in Schleusen gesteuert wird, wo Lehnsherren mit dem Diktat der Spielregeln warten.
Nie waren wir so blöd wie heute.
Als nach-tragende Feiertagslektüre übermittle ich, auch um die Größe der AUFGABE einer linken (global heranwachsenden) Sammlungsbewegung zu umschreiben, verbunden mit einer IST-Analyse des Status quo diesen wissenschaftlichen Essay
von Eva Horn
https://www.merkur-zeitschrift.de/2017/02/23/jenseits-der-kindeskinder-nachhaltigkeit-im-anthropozaen/
und ein Video mit Frau Prof. Horn zum Thema Anthropozän
https://www.youtube.com/watch?v=dd0rGo8k0hE
Frisch aus dem Inneren der FAZ
"Sammeln oder spalten?"
"Wagenknecht und Lafontaine dagegen beteuern jetzt, dass es ihnen keineswegs darum gehe, eine neue Partei zu gründen. Man wolle auch nicht bei Wahlen antreten. Die Sammlungsbewegung solle überparteilich sein. Lafontaine sagt, es gehe ihm um eine Stärkung linker Politik – „denn die kann zur Zeit im Bundestag nicht verwirklicht werden“. Die Kritik von Parteimitgliedern an seinem Projekt hält er vor allem für persönlich motiviert: „Hier werden Grabenkämpfe innerhalb der Partei ausgetragen.“ "
http://www.faz.net/aktuell/politik/inland/sammlungsbewegung-neugruendung-linker-bewegung-in-deutschland-15609050.html
danke dafür!
das sagt schon etwas mehr.
strategisch geschickter hätte ich persönlich es gefunden, wenn diese beschreibung des plans vor dem durchstechen des papiers erfolgt wäre. vor den 100 kommentaren hier und vielleicht nicht ausgerechnet in der faz. aber daran soll es nicht scheitern.
Weder noch. Es ging im Artikel um die Chancen einer linken Sammlungsbewegung. Ich sehe größere Chancen zum Gelingen einer solchen Bewegung, wenn die Kritik von links an der SPD sich substanziell unterscheidet von der Kritik von rechts an der Partei. Derzeit aber finde ich, dass es sehr gleich tönt. Auch hier. Rechthaben wollen mündet leider nicht in einer Regierungsmehrheit. Dann bleibt es eben bei 18-20% SPD, 10 % Die Linke und die Grünen ... naja. Eine Bewegung sollte mehr Widerspruch aushalten als eine Partei, oder siehst du das anders? Oder sollte eine Partei ein breiteres Meinungssprektrum abbilden? Der politische Behälter sollte aber schon ein wenig Druck aushalten können.
Also zweitens:
"Wie können wir mehr Wohlbefinden erreichen, ohne unsere Lebensgrundlage zu zerstören und ohne Anderen ihre Lebensgrundlage zu rauben?"
Da sind "S"PD/CDU/CSU/FDP/Grün/"A"fD und ein Teil der Partei die Linke extern. Und ja, eine linke Bewegung muss Widerspuch aushalten und auch interne Auseinandersetzung nicht scheuen. Und wer Argumente hat braucht keine Intrigen.
In den letzten `Freitag`sausgaben finde ich wieder mehr Lesenswertes, so die letzten Artikel von Sebastian Puschner und den obigen Artikel von Jakob Augstein. V. a. die Kritik an den schnellen ablehnenden und abwertenden Reaktionen auf die Idee der Sammlungsbewegung finde ich voll berechtigt. Beim letzten Absatz sehe ich jedoch ein Problem. Was allein schon in der LINKEN (Partei) versammelt ist, ist mir manchmal etwas zu `bunt`. Die verschiedenen Ziele werden häufig nicht miteinander, sondern gegeneinander angestrebt. Es kann einen zur Verzweiflung treiben, wie partikulare Interessen - v. a. nach Selbstdarstellung und Selbstbehauptung - im Vordergrund stehen, statt reale Probleme anzugehen.
Ein Beispiel (von vielen): Sahra Wagenknecht beschreibt die schlimme Situation in der Pflege und kritisiert, dass private Investoren aus schlechter Pflege noch Profit schlagen können. Das entspricht der Erfahrung vieler Betroffener und Angehöriger wie vieler Pflegekräfte, und wird auch von Wohlfahrtsverbänden u a m vertreten. Die `Linksjugend Leipzig` dagegen geht mit einem anderen Interesse an die Öffentlichkeit : sie will Sahra Wagenknecht "Antisemitismus" unterstellen. Dass Kritik an schlechter Pflege "antisemitisch" sein soll, darauf muss man erst mal kommen! Die `Linksjugend Leipzig` hängt ihre Unterstellung daran auf, dass die Investoren, die aus schlechter Pflege (Extra-) Profit schlagen, als "Heuschrecken" bezeichnet werden - und damit meinen sie offensichtlich, sich als tapfere Entlarver von "Antisemitismus" profilieren zu können. Die Situation von Pflegebedürftigen ist dabei völlig egal. Da wird es mir etwas zu bunt (das neoliberale Denken ist wohl noch viel tiefer in die Menschen, v. a. in die Jugend eingedrungen, als man es sich so vorstellt). Da wären mir Sammlungsteilnehmer aus "Lafontaines Telefonbuch" schon lieber.
Da, wo ich `Investoren` geschrieben habe, muss es natürlich `Finanzinvestoren` heißen. Es geht um die Verwertung von Kapital statt um eine Dienstleistung wie bei den gemeinnützigen Heimbetreibern.
Bemerkenswertt, wie sie alle gemeinsam und einmütig auf den Eliten herumhacken. Wobei es äußerst fraglich ist, ob alle Beteiligten die gleichen Personen meinen, die sie unter den Eliten verorten. Aber wer will das schon so genau wissen, das könnte ja den Spaß am Herumhacken schmälern. Und am Ende stellt man fest, dass man auf sich selbst herumhackt. Trump als Mitglied der Geld-Elite macht das schon lange, und Herr Augstein als Mitglied der Medien-Elite teilt jetzt auch kräftig gegen sich selbst aus. Vielleicht wäre es ja doch glaubwürdiger und ernst zu nehmen, wenn bei der Feindverortung auf derartige Schubladen und Etiketten verzichtet würde.
>>Die `Linksjugend Leipzig` hängt ihre Unterstellung daran auf, dass die Investoren, die aus schlechter Pflege (Extra-) Profit schlagen, als "Heuschrecken" bezeichnet werden - und damit meinen sie offensichtlich, sich als tapfere Entlarver von "Antisemitismus" profilieren zu können.<<
Das gab es schon mal als Propaganda gegen die "occupy"-Bewegung: "Alle Bankster, Reichtumsinvestoren und Spekulanten sind bekanntlich Juden, das muss man gar nicht mehr betonen. Deswegen ist Kritik an ihnen antisemitisch."
Die Linke-Unterwanderer reiten das gleiche Schaukelpferd: "Alle Ausbeuter sind... Folglich ist Kritik an ihnen ..."
Dümmer gehts nimmer.
die linke versucht "sich zu konstutieren" und dabei wird sie extrem sabotiert. in den massengesellschaftzen ist dsa herauskridstallisieren der untetanenKLASSE nur übre öffentlichket odr dren auspizien, wzedenm staatlichen "idelogischen" appoarartwen.schule, univesitäten,medizin,. sozialbetriebe, selöbst kunst & kirche.
die spd hattew schon 1968,erste großr koalition, mehr "rübergemacht" ins"arbeitgeber"politiklager, dz grünen unte fischdr7schröde regierung mit juguslawuiernkrteh und hartz iv zustimmung "hochverrat" an den lohnsabhänguen klassen (die s schüler,studenten,renter, hausfrauen inbegreift).
obweohlspd unfgrüne imme wiedER selbst bei laFONTAIMNSELBST, WO EINLinke - Grüne MINISTERPRÄSIDEHTSCHAFT VONDENGrüne MIT EUN cdu-grünr REGIRETUNGHSAZSGESCVGHLSAGENWURDE,
ALLE "LINKEN" REGERUNGE spd-grüne-linke AUSGSCHLAGENHAT, imbundüb mehte wahlperioden mit mehrheit, spieler grünre & spd anhänge in "§linken" "politursuppen"szenen ein große rolle, duze ähnlich wirion cxre lkirche, ampffiziellen tregierungschen vorbei iher privatmeinung über grüne & spd haben.
in so großem msasse ins politsch irrale phamsitsche "zu tode amüsiertt" abgedrängt, nichtdaertste mal indsr deutsvch gescvhichte, macht dir konstuietungde wirklichenlNMKEn recht schwierig. frtau
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