Freitag Salon 10: Beherrscht Euch! Macht und Gegenmacht.1

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Ihre Freitag-Redaktion

Liebe Leser,

am Donnerstag, 21. Januar findet unser nächster Freitag Salon statt.

Die Spielzeit 2010 soll unter einem Motto stehen: Beherrscht Euch! Macht und Gegenmacht.

Das Motto:
Wenn die Vernetzung wächst, nimmt die Gerechtigkeit nicht zu. Wenn die Kommunikation dichter wird, steigt nicht das Maß der Verständigung. Möglichkeiten zur Partizipation bedeuten nicht die Abwesenheit von Herrschaft. Globalisierung und Technik sind Ideologien, die mit neuen Mechanismen der Dominanz einhergehen. Welche Freiräume kritischen Denkens bleiben uns? Und welcher Kontrolle beugen wir uns – der eigenen, der fremden, der technischen? Der Freitag Salon will sich in der ersten Jahreshälfte mit Herrschaft, Unterwerfung und Auflehnung beschäftigen. "Beherrscht euch - Macht und Gegenmacht"

Der Termin
In der ersten Sitzung soll es um die Politik der Öffentlichkeit und die Stasi gehen. Unser Gast wird Kerstin Kaiser sein, Vorsitzende der Linksfraktion im Brandenburger Landtag. Kaiser hatte als Studentin selber Kontakte mit der Stasi und hat diesen Teil ihres Lebens auch nach dem Ende der DDR nicht verschwiegen. Als Fraktionschefin der Linken musste sie in den vergangenen Wochen erleben, wie eine ganze Reihe ihrer Parteigenossen noch zwanzig Jahre nach dem Fall der Mauer von der Vergangenheit eingeholt wurden. Die rot-rote-Koalition Matthias Platzecks leidet seitdem unter dem Gewicht unaufgearbeiteter Stasi-Verstrickungen. Das Gespräch soll der Frage nach unseren Begriffen von persönlicher und politischer Verantwortung nachgehen und die Freiräume ausloten, die dem Einzelnen in seiner inneren Haltung und seiner äußeren Handlung in herrschaftsbesetzten öffentlichen Räumen bleiben.

Vita Kerstin Kaiser
Kerstin Kaiser, geboren 1960 in Stralsund, studierte russische Sprache und Literatur und Leningrad. Sie arbeitete als Sprachlehrerin an der Parteischule des ZK der SED in Kleinmachnow bei Berlin. Kaiser ist seit 1990 Mitglieder PDS, dann Linkspartei. Sie war im Bundesvorstand ihrer Partei und führt seit 2005 die Linksfraktion im Brandenburger Landtag. Dort ist sie für Sozial- und Familienpolitik zuständig. Kerstin Kaiser hat in ihrer Studienzeit dem Ministerium für Staatssicherheit zugearbeitet. Sie ist mit diesem Teil ihrer Vergangenheit bemerkenswert offen und selbstkritisch umgegangen. Als sie 1994 in den Bundestag gewählt wurde, verzichtete sie nach hefitger öffentlicher Kritik an dieser Stasi-Vergangenheit auf ihr Mandat.

Ich freue mich, wenn möglichst viele von Ihnen kommen. Und ich freue mich auch, wenn Sie die Gelegenheit nutzen, mir vorher ein paar Hinweise zu geben: Was interessiert Sie an dem Thema?

Ihr JA

Dieser Beitrag gibt die Meinung des Autors wieder, nicht notwendigerweise die der Redaktion des Freitag.
Geschrieben von

Jakob Augstein

Journalist und Gärtner in Berlin

Jakob Augstein

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