Hamburg Media School – Zukunft der Zeitung 2 / 2

Bei diesem Beitrag handelt es sich um ein Blog aus der Freitag-Community.
Ihre Freitag-Redaktion

2. Teil

Jetzt stellen sich zwei Fragen: Und zwar die nach Qualität und Geld.

Grundsätzlich greifen wir nicht in die Texte der Blogger ein. Wir bewerten sie nur dadurch, dass wir sie besonders hervorheben.

Ich habe neulich eine Diskussion mit unserer Community zu diesem Thema geführt: Ich wollte wissen, ob ich das Recht habe, die Texte zu editieren. Ungeschickte oder falsche Formulierungen zu verbessern. Umstellungen vorzunehen, vielleicht sogar Streichungen. Ich habe als Redakteur argumentiert: Jeder muss redigiert werden! Es geht darum, dem Text und dem Leser zu dienen! So ´habe ich argumentiert. Das war ein kalkulierter Affront von mir. Weil die Blogger nichts so sehr schätzen, wie ihre Freiheit. Freiheit ist im Netz der höchste Wert von allen. Sie steht weit über dem Wert der Qualität. Leider. Also, die meisten Blogger haben es sich verbeten, dass ich in ihre Texte eingreife. Aber nicht alle. Und ich habe diese Debatte als Ausgangspunkt dafür genommen, solche Verbesserungen jetzt einfach vorzunehmen. Ich stelle dann einen Kommentar unter den Text, dass es sich um eine von mir redigierte Fassung handelt und dass der Autor sich beklagen möge, wenn er unzufrieden ist.

Wahrscheinlich kommt Ihnen das vollkommen absurd vor. aber Sie ahnen nicht, wie ehrpusslig die Leute sind und Sie ahnen nicht, wie kostbar im Netz Glaubwürdigkeit ist. Man muss das alles sehr, sehr ernst nehmen.

Ich ändere jetzt manchmal etwas. Nicht viel Nur ein bisschen. Und mache den Autor darauf aufmkersam. Das dient der Erziehung der Community. Die Leute sollen sich daran gewöhnen. Und sie sollen diesen Service schätzen lernen.


Es ist ein langwieriges Geschäft.


Über die Qualität des Inhalts habe ich damit nichts gesagt.

Wir haben sehr wenige Blogs, die sich mit der Darstellung äußerer Ereignisse befassen. Leider, muss ich sagen. Ich hätte gerne mehr. Das bedeutet, unsere Blogger befassen sich mit ihrer Innenwelt, mit Ereignissen aus ihrem Leben und Umfeld oder mit ihren Anschauung zu äußeren Ereignissen. Worauf ich hinauswill: Bei all diesen Themen geht es nicht um Faktentreue.

Abgesehen davon funktioniert natürlich das Wikipedia-Prinzip immer noch sehr gut: Die Nutzer korrigieren sich gegenseitig, wenn sie erkennbare Fehler feststellen.

So viel zur Qualität. Nun zum Geld.

Für Online Texte bekommen unsere Nutzer kein Geld. Punkt.

Ich erkläre das damit, dass wir Online auch nichts verdienen. Das stimmt. Und das ist ein Argument, das nicht zu kontern ist.

Hier haben wir wieder das Thema Glaubwürdigkeit: Alles, was man macht, muss man begründen können.

Wenn wir den Text richtig gut finden, übernehmen wir ihn in die Print-Ausgabe des Freitag. Dann redigieren wir ihn und dann bezahlen wir dafür auch. Eigentlich ganz einfach.

Sie sehen, dass wir uns bemühen, diese beiden Welten - die Welt der Blogger und die der Journalisten unter einen Hut zu bekommen. Und ich finde, das funktioniert ziemlich gut.

Mein Ziel ist es eigentlich, die Grenze zwischen Community und Redaktion aufzuheben. Ich will nur drei Hierarchieebenen in der redaktionellen Organisation: Community - Ressortleitung - Chefredaktion. Jedes User soll selber Artikel auf die Seite stellen können und jeder User soll selber Dossiers anlegen und verwalten können. Jeder User soll wie ein Redakteur arbeiten können.

Ich sage Ihnen mal ein Beispiel aus der Wahlkampfzeit.

Da berichtete ein Insider aus der SPD-Wahlkampfmaschine darüber, wie die Sozialdemokraten den Online-Wahlkampf vergeigt haben. Wir haben das auf vier Seiten gemacht. Weil es nicht nur um Technik geht, sondern um Eindrücke aus dem Polit-Betrieb, um Hoffnungen und Enttäuschungen


Der Autor stammt aus unserer Community. Das war einfach ein Freitag-Blogger, den wir schon eine Weile kennen, der bei uns zu politischen Themen geschrieben hat aber auch über alles mögliche andere - und der hat mir irgendwann eine Mail geschrieben und gesagt: Ich bin im SPD Wahlkampfteam und hier läuft es echt übel. Ich habe mich dann mit dem getroffen, wir haben alles besprochen und die Geschichte vorbereitet und gemeinsam durchgezogen. Das entscheidende dabei ist: Wir kannten uns aus der Community. Wir hatten sozusagen vorher schon miteinander zu tun. Ich kannte seinen Namen natürlich nicht. Aber das spielt keine Rolle. Weil ich die Texte gelesen habe. Und er hat erlebt, wie ich in der Community agiere. Mit einem Wort: Wir konnten uns vertrauen. Und das ist wichtig.


Es geht bei diesem Journalismus 2.0 um Kommunikation. Um Vertrauen. Wenn Sie so wollen um Beziehung.


Und ich gebe Ihnen noch ein Drittes Beispiel: Einer unserer Blogger hat im Netz eine Rezension von Frank Schirrmachers Buch Payback geschrieben. Aber nur für die ersten 30 Seiten. Und dann hat er die Redaktion aufgefordert, den Rest zu rezensieren. Das hat zu einem gemeinschaftlichen Rezensionsprojekt von Community und Redaktion geführt, das auch noch nicht abgeschlossen ist. Eine sehr lustige Idee. Ich nehme an, wir werden am Ende die Texte zusammenfassen und abdrucken.


Sie sehen: Es gibt eine Fülle von Varianten und the Sky is the limit, wenn ich das mal so sagen darf.

Damit Sie nun nicht denken, ich hätte irgendwie die Bodenhaftung verloren, nenne ich Ihnen mal ein paar Zahlen:

Wir haben 720 000 PIs, 150 000 Unique Users, 5000 Community Mitglieder, 1800 Blogger, 30 Blogeinträge am Tag. Unsere Zeitung verkauft sich im Moment etwa 15000 mal in der Woche, der Anteil der Community-Artikel beträgt irgendwas zwischen 5 und 10 Prozent.

Also, damit da keine Missverständnisse aufkommen: Wir machen ein Nischenprojekt. Und wir verlieren im Moment noch Geld.

Aber das Prinzip funktioniert. Und das ist schon mal eine Menge. Sie müssen bedenken: Wir haben annähernd 30% User Generated Content. Das ist absolut einsame Spitze aller verlegerischen Informationsangebote im Netz.( Spiegel und Welt und SZ und taz haben alle zwischen 1 und 6 Prozent)

Wir haben das natürlich nicht erfunden. Was die Einbindung von Lesern angeht, ist die Bild-Zeitung schon lange Zeit sehr findig und mutig.

Neulich haben sich Mathias Döpfner und Ariana Huffington in Monaco über das Verhältnis von Netz und Print und die Frage unterhalten, wer das alles bezahlen soll. Und da hat Döpfner erzählt, dass die Bild-Zeitung die Insitution des Leserreporters im Jahr 2006 eingeführt hat. Seitdem seien über 500 000 Fotos eingesandt worden. 12000 davon seien veröffentlicht worden, 2000 auf der Titelseite, für Honorare in Höhe von insgesamt über zwei Millionen Euro. Und auch die Bild-Leserbeiräte sind ja legendär.


Ich weiß nicht, was Sie von der Bild-Zeitung halten. Man kann da verschiedene Standpunkte vertreten. Aber dieser Kurs - das Netz ernst zu nehmen, die Leser ernst zu nehmen - oder zumindest so zu tun - das ist sicher für die Bild-Zeitung eine sehr kluge Entscheidung gewesen.


Sie wissen sicher, dass die Auflage der Bild-Zeitung beständig sinkt. Dass aber die Eträge, die Springer aus ihr erwirtschaftet - print und online - beständig steigen.


Das andere Medium, das zwischen Netz und Print sehr erfolgreich vermittelt ist natürlich der Spiegel.


Erstaunlicherweise ist es ausgerechnet dem Spiegel gelungen, das modernste aller Qualiätsmedien zu bleiben. Das ist die Summe aus lauter klugen einzelnen Entscheidungen und einer Menge Geduld und natürlich Glück.


Eine der Erfolgsbedingungen war - paradoxerweise - eine Chefredaktion, die sich für Online nicht sehr interessiert hat und eine Verlagsleitung, die sehr langfristig auf Online gesetzt hat. Eine ungewöhnliche Kombination.

Stefan Aust, den ich für den größten Chefredakteur des Spiegel halte, war Online schnurz. Darum konnten die Netz-Kollegen zehn Jahre lang vor sich hin basteln und wachsen und wachsen und wurden dabei nicht gestört.


Andererseits hat der Spiegel aber auch die Möglichkeiten des Netzes gar nicht voll ausgeschöpft, weder für Print noch für Online.


Die neue Chefredaktion hat begonnen, das zu ändern und der Prozess ist noch nicht abgeschlossen.


Im vergangenen Sommer haben Mascolo und Blumencron angekündigt, die Redaktion des Spiegel besser mit der von "Spiegel Online" zu verzahnen. Damit meinten sie vor allem: Die Print Redakteure sollen endlich mehr für Online machen.


Denn Sie müssen bedenken, Online wurde von den Printjournalisten erst ignoriert, dann verachtet und heute wird es gefürchtet!


Die Spiegel Chefs wollen diese unsinnigen Barrieren endlich wegräumen.

"Es gibt ein gewolltes Drängen von der Chefredaktion, das über die reine Freiwilligkeit hinausgeht", hat Blumencron dazu gesagt.

Es gab dann einen Leitfaden für die Zusammenarbeit von Print und Online, der im Grunde nichts anderes war als eine Dienstanweisung.

Ich zitiere mal daraus .

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

Unabhängigkeit und herausragende Recherche haben den SPIEGEL zur bedeutendsten journalistischen Marke Deutschlands und zum größten NachrichtenMagazin Europas werden lassen. Was der SPIEGEL in der Print-Welt erreicht hat, ist SPIEGEL ONLINE im weltweiten Netz gelungen: Seit seiner Gründung vor 15 Jahren ist SPIEGEL ONLINE zum Leitmedium im Internet avanciert. So besteht der Kern der Marke SPIEGEL heute aus dem führenden Wochenmagazin und der führenden Online-Plattform des Landes. Die verbesserte Kooperation der Redaktionen von SPIEGEL und SPIEGEL ONLINE führt dazu, dass weder Tageszeitungen noch andere Internetmedien der Marke SPIEGEL ihre Meinungsführerschaft streitig machen können. Die SPIEGEL-Chefredaktion bittet deshalb alle Redakteure des Hauses, SPIEGEL ONLINE von der Fülle ihrer Recherchen profitieren zu lassen und Texte anzubieten. Viele SPIEGEL-Redakteure haben erfahren, wie sie ihre Recherchen ohne großen Mehraufwand doppelt nutzen können. Ein Beispiel: Ein Auslandsreporter zitiert in einer SPIEGEL-Reportage über den Zuckerrohranbau in Brasilien einen Menschenrechtler – und verfasst für SPON ein Interview mit ihm. Der Menschenrechtler ist zufrieden, weil sein Anliegen in zwei Medien publik gemacht wird – und SPIEGEL ONLINE kann einen exklusiven Text veröffentlichen, in dem für die SPIEGEL-Story geworben wird.

Ein weiteres Beispiel: Ein Wirtschaftsredakteur erfährt Mitte der Woche, dass die Exklusivität einer brisanten Recherche nicht bis zum SPIEGEL-Erscheinungstag zu halten ist. Er schreibt eine Fassung für ONLINE – die Nachrichtenagenturen nehmen den Stoff auf. Die Arbeit von SPIEGEL-Redakteuren befördert Qualität und Vielfalt der erichterstattung von SPIEGEL ONLINE. Allein 2008 veröffentlichte ONLINE rund 1000 Beiträge aus der SPIEGEL-Redaktion, die Texte werden bis zu 150 000 Mal angeklickt. Das Engagement beider Redaktionen trägt dazu bei, dass es noch nie so viele SPIEGEL-Leser gab wie heute: jede Printausgabe hat über sechs Millionen Leser. Rund fünf Millionen Nutzer greifen – mit steigender Tendenz – Monat für Monat auf SPIEGEL ONLINE zu. SPIEGEL und SPIEGEL ONLINE haben die große Chance, ihren Vorsprung auszubauen und gemeinsam ein noch größeres Publikum für ihren Qualitätsjournalismus einzunehmen. Die Chance sollten wir nutzen

unterzeichnet von Mathias Müller von Blumencron und Georg Mascolo

Übrigens ist das kein vertrauliches Dokument. Das habe ich bei Kress.de runtergeladen.

Ich finde, dieses kleine Papier sehr aussagekräftig. Sowohl was seinen Inhalt angeht. Als auch was den Grund seiner Existenz angeht - wenn es selbst beim Spiegel, der Online nun wirklich lange dabei ist und immer wegweisend war, notwendig scheint, solche Papiere zu schreiben - dann sagt das eine Menge über das Verhältnis von Print zu Online aus.

Ich weiß nicht, wie das hier bei Ihnen ist, wir können darüber gleich mal sprechen: Aber ich war vor ein paar Monaten mal in einer Klasse der Henri Nannen Schule und habe mit denen geredet. Die hatten alle Herbert Riehl Heyse als Role-Model. Das war ein toller Reporter. Aber er ist tot. Und seine Zeiten sind vorüber. Das klingt hart. Das ist hart.

Der Job des Journalisten ist ein anderer als früher. Ich glaube, dass wir darüber in einer anderen Veranstaltung noch ausführlicher sprechen werden.

Ich weiß nicht, ob Sie Gelegenheit hatten, im vergangenen Frühsommer das SZ Magazin zu lesen. Mit der Ausgabe, die sich der Zukunft des Journalismus gewidmet hat.

Das war sehr hübsch gemacht - es drehte sich in einer Fülle von kurzen Texten um den Kulturwandel in den Printmedien. In Amerika sterben die Zeitungen und man fragt sich hierzulande natürlich, sind wir die nächsten.

Als ich mir dieses SZ Magazin durchgelesen habe, habe ich mich gefreut, wie hübsch und professionell das gemacht war. Und ich war verblüfft, wie ängstlich es war. Wie wenig selbstbewusst. Wie unsouverän. Wie verschlossen. Wie regressiv.

Ich war plötzlich ganz erschrocken. Ich hielt dieses Magazin in den Händen wie das Zeugnis einer sterbenden Kultur.

Das Problem, das alle diese 1.0-Journalisten haben, ist, dass sie offenbar nur in Entweder-Oder-Kategorien denken können. Sie sehen das Netz als Bedrohung oder als minderwertig oder beides. Sie sehen es nicht als das, was es ist, ein wunderbares neues Mittel, mit dem man hervorragend das machen kann, was man vorher gemacht und noch ganz viele andere Dinge.

Der Community-Journalismus, den wir beim Freitag betreiben ist sicher eine großartige Möglichkeit, dem Leser eine neue Art von Angebot zu machen und ihn an das Prdoukt zu binden.


Eine gewisse Art von politischem Insider-Journalismus ist mit 2.0 nicht möglich. Dafür brauchen Sie Leute, die lange Erfahrung und enge Kontakte haben. Manchmal, wenn ich die Artikel solcher Leute lese, frage ich mich, ob ich solche Artikel überhaupt brauche - ob ich als normaler Leser eigentlich Adressat bin oder ob es da nicht vor allem um andere Journalisten, Parteien oder Verbände geht. Aber gut - ohne Profijournalisten bekommt man so etwas nicht - und die können sich bislang aus dem Netz allein nicht finanzieren.


Das gleich gilt natürlich für einen großen Teil der investigativen Recherche - die muss in Fachhand bleiben. Aber solche Recherche kann natürlich durch crowd-sourcing - also die Nutzbarmachung des Wissens der Vielen - sehr beschleunigt und vereinfacht werden.

Auch hier wieder: Sowohl als Auch.


Die entscheidende Grenze aber ist die Glaubwürdigkeit. Und das ist eine, die man überwinden kann oder an der man zerschellt. Je nach dem wie es läuft.


Es gibt Ausnahmeerscheinungen wie Markus Beckedahl, den wir heute nachmittag kennenlernen werden. Das ist ja ein Blogger, der es geschafft hat, sich aus eigener Kraft Glaubwürdigkeit zu erarbeiten und investigativen Journalismus im Netz zu betreiben. Da ist ihm ein großes Kunststück gelungen.


Das SZ Magazin hat sich mit dem alles im allem betrüblichen Zustand der deutschen Blogger-Szene befasst. Und ein US-Blogger schrieb da, der Deutsche glaubt einem Autor nur, wenn der einen entsprechenden amtlichen Vermerk über Zuverlässigkeit vorweisen kann. Beckedahl hat dieses Muster durchbrochen.


Aber er ist eine Ausnahme: Meine Haltung dazu sieht so aus:


Glaubwürdigkeit erwächst in und aus Institutionen. Ein einzelner Blogger muss immer irrelevant bleiben. Dass er allein viele Leute erreicht, nur aus sich heraus, ist im Netz zwar möglich - aber in Wahrheit unwahrscheinlich.


Wenn er sich einer Institution anschließt, die mit ihrem Namen und mit ihrem Know How einen verlässlichen Rahmen setzt, kann das ganz anders aussehen. Dann kann ein einzelner Blogger ebensoviel Reputation erlangen wie ein klassischer Journalist. Die Grenze zwischen Journalist und Blogger ist dann aber praktisch aufgehoben. Die Institution leiht die Glaubwürdigkeit - und dann kommt es nur auf den Text an auf den Text und noch mal auf den Text.


Das ist der Grund, warum viele Blogger ihre Texte bei uns einstellen - die sie vorher auf ihren eigenen Seite schon platziert hatten. Da kam bloß keiner hin.

Wenn Sie meine wahre Meinung wissen wollen: Ich selber glaube dass das Prinzip des Freitag über kurz oder lang in allen qualitätsorientierten Internet-Medien angewendet wird.

Aber in unterschiedlicher Gewichtung.

Sie sehen das bei den Relaunches von Spiegel und Zeit schon. Alle werden auf die Dauer Communities haben. Aber die Communities werden unterschiedliche Rollen spielen. Sie werden nicht die gleiche Bedeutung haben.

Das Netz bietet diese Möglichkeit. Es sind Leute da draußen, die das wollen. Also wird man es machen.

Vielleicht hätte ich das früher schon sagen sollen, aber ich sage es einfach jetzt: Sie können im Netz genau das machen, was Sie auf Papier machen können. Und noch viel mehr. Aber - Sie verdienen damit kein Geld. Ich glaube, dass wird sich ein bisschen ändern. Aber ich habe Mühe mir vorzustellen, dass die Verlage jemals wieder soviel Geld verdienen werden wie früher. Und ich glaube, wenn sie überhaupt am Leben bleiben wollen, müssen sie versuchen, ihre Papierprodukte so interessant wie möglich zu gestalten - denn damit verdient man Geld. Und das Netz braucht man obendrein. Auch wenn es kostet.

Das ist eine ganz wichtige Grundlage zum Verständnis des Verhältnisses von Netz und Print. Man braucht beides. Aber nur eines verdient.


Vielen Dank

Dieser Beitrag gibt die Meinung des Autors wieder, nicht notwendigerweise die der Redaktion des Freitag.
Geschrieben von

Jakob Augstein

Journalist und Gärtner in Berlin

Jakob Augstein

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