In der Zwickmühle

Coronavirus Wir wollen Menschen retten. Und die Wirtschaft. Beides zusammen wird aber schwierig. Uns droht eine moralische Überforderung
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 13/2020
In der Zwickmühle

Illustration: der Freitag

Unser Ausnahmezustand hat erst begonnen. Noch sind wir betäubt von der Geschwindigkeit, mit der uns die Krise erfasst hat. Daher die Ruhe und die Einigkeit. Aber die Zweifel werden kommen und die Erkenntnis, dass auch in der Krise – wie schon in der Normalität – die Menschen keineswegs gleich sind. Und dann wird das Abwägen von Interessen wieder beginnen, das mit der Feststellung des Notfalls ausgesetzt wurde.

Im Moment ruht das Schicksal des Landes in den Händen der Epidemiologen und natürlich in den Händen der Ordnungskräfte. Beiden Denksystemen ist zwangsläufig eine totalitäre Logik eingeschrieben: Die Ausbreitung der Seuche muss eingedämmt werden; den Anordnungen der Obrigkeit ist Folge zu leisten. Ein Polizist handelt als Po