„Und ich lebe noch immer“

Interview Ármin Langer ist als Jude in den Berliner Bezirk Neukölln gezogen, wo viele Muslime wohnen. Und er fühlt sich dort wohl
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 45/2016

Jakob Augstein: Herr Langer, Sie sind Jude, Sie sind schwul, Sie haben nichts gegen Muslime. Wenn wir in New York wären, würde jetzt wahrscheinlich irgendein total lustiger Witz kommen. Den bringe ich aber nicht, denn wir sind nur in Berlin. Ich rede einfach weiter: Sie wurden 1990 in München geboren, sind in Wien und Sopron aufgewachsen. Sopron, wo ist das?

Ármin Langer: Diese Stadt liegt in Nordwest-Ungarn. Eine sehr hübsche Stadt, also wenn Sie mal in Ungarn sind und nicht nur Budapest sehen wollen: Sopron ist echt einen Besuch wert. Ist aber saulangweilig.

Sie haben irgendwas studiert, darüber reden wir gleich. Dann wollten Sie Rabbiner werden am Abraham-Geiger-Kolleg in Berlin, sind da rausgeflogen. Wie das passiert ist, darüber werden wir auch noch re