Lockdown bedeutet Einschluss. Der Begriff stammt aus dem Strafvollzug. Ebenso wie das Wort von der Lockerung aus dem Strafvollzug stammt. Warum nennen wir die Dinge nicht beim Namen? Wahrscheinlich, weil es dann leichter fällt, sie zu verschleiern. Also: Der Einschluss wird verlängert. Die Kanzlerin wollte es so, die Ministerpräsidenten haben zugestimmt und – traut man den Umfragen – auch die Mehrheit des Volkes ist dafür.
Wir lassen uns von diesem Virus also weiterhin in Haft nehmen. Bewirken wir damit etwas Gutes? Oder ist unsere Mühe vergeblich? Die Frage ist unerlässlich: Es geht so viel kaputt und verloren, die Kosten sind so hoch, die seelischen, die sozialen, die ökonomischen, da müssen wir doch wissen, ob es das alles wert ist.
Nach einem Jahr Corona können wir sagen: Die Antwort lautet leider nein. Denn beim wichtigsten Ziel der Corona-Maßnahmen – dem Schutz der Schwachen – hat Merkels Corona-Regierung versagt. Beinahe 90 Prozent der Menschen, die in Deutschland an Covid-19 gestorben sind, waren älter als siebzig Jahre. Auch der jüngste Einschluss, der Anfang November begann und nun bis Mitte Februar verlängert wird – und dann? – hat nichts daran geändert, dass Corona eine schwerwiegende Bedrohung für die Ältesten ist. Im Gegenteil: In den besonders gefährdeten Altersgruppen der Über-85-Jährigen sind die Infektionszahlen sogar noch gestiegen. Bei den Über-90-Jährigen lag die Inzidenzzahl Ende 2020 bei über 700.
Der jüngste Einschluss war eine kolossale Fehlleistung. Merkels Corona-Politik hat die schlechteste aller Welten erzeugt: Die Jungen werden ihrer Freiheit beraubt und an der Gefahr für die Alten ändert sich nichts. Das ist widersinnig. Aber es liegt in der Konsequenz der bisherigen Maßnahmen.
Warum haben wir nicht die Altersheime geschützt, in denen sich die meisten Infektionen der besonders Gefährdeten abspielen? Warum haben wir den Fokus der ganzen gesellschaftlichen Sorge nicht auf jene gerichtet, für die das Virus eine lebensgefährliche Bedrohung ist? Weil sich Epidemiologen, Medien und Politik sehr früh der Illusion hingegeben haben, die Krankheit könne in einem großen, gemeinsamen Kraftakt besiegt werden. Um dieses Ziel zu erreichen, mussten sie der Öffentlichkeit eintrichtern, dass die Pandemie eine Bedrohung für jeden Einzelnen sei. Der Schutz besonders gefährdeter Gruppen hätte – das war die Befürchtung – das Netz der Solidarität geschwächt, auf dessen Festigkeit man sich zur Seuchenbekämpfung verlassen wollte. So wurden die Maßnahmen von einem fehlgeleiteten Ethos gelenkt, nicht von der Vernunft. Das rächt sich jetzt.
Politiker und Journalisten wunderten sich, dass die Menschen den zweiten Einschluss nicht mehr ganz so ernst nahmen wie den ersten. Dabei ist der Grund offenkundig: Die Menschen schätzen ihr Risiko, selbst zu erkranken und dann mit diesen oder jenen Folgen rechnen zu müssen, inzwischen realistisch ein. Sie verhalten sich nicht wie die Monaden, die in den Rechnerzentren der Universitäten durch die epidemiologischen Modelle gejagt werden – sondern wie Menschen.
Dieselben Politiker und Journalisten waren verblüfft, als die Meldungen die Runde machten, die Pflegerinnen in den Heimen verweigerten sich in großen Zahlen einer Impfung. Also ausgerechnet jene, die täglich in den Heimen die Alten sterben sehen. Die Verwunderten kamen gar nicht auf die Idee, das Argument umzukehren: Gerade weil die Pflegerinnen jeden Tag sehen, dass Covid-19 zuerst eine Krankheit der Alten ist, fühlen sie sich selbst davon weniger bedroht als von den unbekannten Risiken der Impfung. Sie schätzen ihr eigenes Risiko realistisch ein und nehmen in Kauf, weiterhin jene zu gefährden, in deren Dienst sie doch stehen sollten – die Alten. Man mag das selbstsüchtig nennen, unvernünftig ist es nicht.
Nach einem Jahr Corona kann man wissen: Einschluss funktioniert nicht. Zu immensen Kosten wird wenig Zeit erkauft. Das Virus ist in der Welt. Wer zur Normalität zurückkehrt, kehrt zum Virus zurück. Je deutlicher das wird, desto verzweifelter werden die Versuche, den Krieg gegen das Virus doch noch zu gewinnen: Die Initiative Zero Covid fordert, den Einschluss, der schon in Deutschland und den anderen europäischen Ländern nicht den gewünschten Erfolg brachte, auf den gesamten Kontinent auszudehnen, mit dem Ziel, das Virus de facto auszurotten.
Was diese Leute vorschlagen – alles, wirklich alles dichtzumachen – läuft darauf hinaus, die Gesellschaft zu zerstören, um sie zu retten. Im besten Fall ist das Ausdruck „persönlicher Verzweiflung“, wie der Ökonom Rudolf Hickel seine Unterschrift begründete, im schlechtesten Fall ist es Zeichen einer gefährlichen Kreuzfahrermentalität, der im Krieg gegen die Krankheit jedes Mittel recht ist. Davon hatten andere Experten wohlweislich abgesehen. Und zwar weil es nicht funktioniert. Im Sommer hatte Mike Ryan, der bei der WHO für den Umgang mit Covid-19 zuständig ist, gesagt, dass die Menschheit in absehbarer Zukunft nicht in der Lage sein werde, dieses Virus zu beseitigen: „Wir müssen lernen, mit dem Virus zu leben.“ Jetzt wäre eine gute Zeit, damit anzufangen.
Kommentare 90
Interessant wäre es zu wissen was Rudolf Augstein, sagen wir mit etwa 76 zu dem Thema geschrieben hätte.
Genau meine Meinung, danke.
Jakob? Sicher.
Mit 16 weiß man dieses. Mit 30 dann jenes. Mit 40 wieder etwas anderes. Und wenn man sich bemüht hat und etwas Glück hatte, dann nähert man sich mit vielleicht 60 so langsam der Realität an. Da taucht dann unvermeidlich die Frage auf, was es mit dieser Realität denn so auf sich habe? Gibt ja doch viele immer wieder erstaunlich viele.
Hinkendes Beispiel: StVO. Da gibt es zumindest in D längst mehrere Millionen verschiedene. Täglich. Oft, sehr oft passen die nicht so recht zusammen. Die Folgen rütteln uns nicht wirklich zu konsequentem Handeln auf.
Nun sollen also Menschen, die offensichtlich völlig kenntnisfrei von epidemiologischen und virologischen Kenntnissen sind, in einem Akt der Selbstermächtigung eigene Entscheidungen dazu treffen. Viele, sehr viele (Jüngere) würden das ganz sicher sofort begrüßen. Und diese mutige Entscheidung möglicherweise nach eigener Erkrankung dann in der Intensivstation am Schlauch aufs Äußerste bedauern. Da liegen dann zwischen zwei sehr verschiedenen Erkenntnissen u.U. nur wenige Tage.
"...Sie schätzen ihr eigenes Risiko realistisch ein und nehmen in Kauf, weiterhin jene zu gefährden, in deren Dienst sie doch stehen sollten – die Alten. Man mag das selbstsüchtig nennen, unvernünftig ist es nicht..."
Und das würde die Gesellschaft also nicht zerreißen? Weil du arm bist, musst du früher sterben. Damit hat sich diese Gesellschaft bei ziemlich schwacher Gegenwehr doch längst abgefunden. Nun also u.U.:Weil du alt bist...
Das dürfte in einen Abgrund führen. Endgültig:Survival of the fittest. Selbstsüchtig, aber nicht unvernünftig? Na dann. Müssten dann nicht einige Gesetze neu geschrieben werden?
Wenn man fest vorhat, anhaltende Inkonsistenz als eigenen Markenkern zu etablieren, ist das ein gelungener Artikel.
Nichts Neues für mich. Ich habe schon immer gesagt, daß Merkel gerne Menschen quält.
Und verlogen ist sie sowieso, denn plötzlich sind Grenzschliessungen "das letzte Mittel". Merkel erzeugt kognitive Dissonanz und spaltet auf diese Art.
Ich werde nicht mehr meine Zeit damit verschwenden, die seit Monaten (bald Jahren!) bekannten immergleichen, dummen Argumente zu korrigieren. Auch nicht, wenn Jakob Augstein sie zum x-ten Male vorträgt.
Selbstverständlich ist die deutsche Corona-Politik ein Desaster. Aber angenommen, Sie wären schwer krank und fühlten sich von Ihrem Arzt schlecht behandelt? Was würden Sie machen - einen neuen Arzt suchen mit erfolgversprechenderen Behandlungsmethoden oder gar nicht mehr zu Ärzten gehen und alles abbrechen? Falls Sie zu Letzterem tendieren, ist das zwar menschlich vielleicht verständlich, intelligent ist es aber überhaupt nicht.
..."Und diese mutige Entscheidung möglicherweise nach eigener Erkrankung dann in der Intensivstation am Schlauch aufs Äußerste bedauern. Da liegen dann zwischen zwei sehr verschiedenen Erkenntnissen u.U. nur wenige Tage."...Als Vilosoph bist du mir noch nicht aufgefallen...UUPPS...Der Stil kommt mir irgendwie bekannt vor...Gugg mal, die wollen alle nur Pfandflaschen Umtauschen, ich weiß gar nicht warum es da so eine große Schlange gibt!
„00:30
Der dritte Lockdown in England bremst nach Angaben von Wissenschaftlern kaum die Ausbreitung des Virus. Zehn Tage nach Verschärfung der Kontaktbeschränkungen gibt es demnach keinen Hinweis auf eine Abnahme der Fälle. "Die Zahl der Covid-19-Patienten in Krankenhäusern ist derzeit extrem hoch und wir können keine Verringerung erwarten, bis wir niedrigere Verbreitungswerte erreichen", warnt Steven Riley, einer Beteiligten an der Studie des Imperial College zur Verbreitung des Corona-Virus.“
Was genau soll eigentlich das langfristige Ziel der Coronapolitik sein? Bislang denkt man ja nur von Lockdown zu Lockdown zu Lockdown.
https://www.cash.ch/news/politik/coronavirus-update-corona-verschaerft-deutschland-die-grenzkontrollen-zur-schweiz-lockdown-england-1698830
Da kommt nur eine weisse Seite,
https://www.cash.ch/news/politik/coronavirus-update-corona-verschaerft-deutschland-die-grenzkontrollen-zur-schweiz-lockdown-england
Auch hier ohne -1698830
Verlinke den noch mal bitte, ich bin neugierig.
Merkel erinnert mich an die Maus in Robert Burns Gedicht:
But Mousie, thou art no thy-lane,
In proving foresight may be vain: The best laid schemes o’ Mice an’ Men
Gang aft agley,
An’ lea’e us nought but grief an’ pain,
For promis’d joy!
https://www.cash.ch/news/politik/coronavirus-update-corona-verschaerft-deutschland-die-grenzkontrollen-zur-schweiz-lockdown-england-1698830
Klappt hoffentlich
Pfandflaschenumtausch ist scheinbar eine Frage der ökonomischen Möglichkeiten, wie sachte Grigorij?
..."Survival of the fittest" - Pfandflasche...
:-D
Die Glosse ist – wie die meisten Augstein-Glossen – gut geschrieben und pointiert formuliert. Inhaltlich jedoch kehrt sie teils Ursache–Folge-Wirkungen diametral um, teils ordnet sie Dinge in Zusammenhänge, wo der Zusammenhang (so) fraglich ist.
+++ »Lockdown bedeutet Einschluss. (…)« +++
Ja. YT-Clips mit – selbstredend unbedenklich aufgenommenen – Lockdown-Freudentänzen sind mir nicht bekannt. Anders formuliert: Bestreitet das jemand ernsthaft?
Die weitere Argumentation zielt auf die deutlich höhere Sterblichkeit unter den Risikogruppen ab – speziell den Insass(inn)en von Pflegeheimen. Der Artikel fordert hier a) enerviert (irgendeinen, nicht näher ausgeführten) »Schutz«, b) äußert er wenige Abschnitte später Verständnis für impfverweigernde Vorbehalte im direkten pflegerischen Umfeld – eine Haltung, die dem wenige Sätze zuvor propagierten Schutz, gelinde gesagt, nicht gerade förderlich ist. Im Gesamten beantwortet der Argumentationsstrang gleich drei Fragen nicht:
- warum gerade Pflegeheime chronische Hot Spots sind. Mein Tipp: Nicht allzu schwer zu beantworten wäre sie nach einem Besuch in einem solchen. Die zwei Stichworte: Enge und Verwahrlosung.
- die Frage, wie das Virus von den dort »Gepflegten« ferngehalten werden soll – wo ja nicht nur schon jetzt anscheinend alles zum Besten steht, sondern auch impfverweigerndem Pflegepersonal argumentativ der Rücken gestärkt wird.
- die Frage, ob wir – gesetzt der Fall, ein optimaler, 99,98-prozentiger Altenschutz wäre umgesetzt und folglich Realität – die Pandemie so im Rückspiegel ließen. Mit der Ausnahme Risikogruppen folgt Augstein hier anscheinand weiterhin dem von den Coronaleugnern in die Welt gesetzten Topos »harmlose Grippe«. Der allergrößte Denkfehler: Mit keiner Zeile, keinem Wort ein bezieht er die vermutlich schnell durch die Decke gehenden Infizierten-, Krankheits- und Todes-Zahlen nach einer bedingungslosen Lockdown-Beendigung. Im Gegenteil: Von den nunmehr geschützten Alten abgesehen bleibt alles wie es ist, wenn die Leute sich endlich wieder frei ins Gesicht nießen können; kein Tröpflein und kein Segment wird mehr Infizierte à Day produzieren als es heute bereits der Fall ist – also betrübliche, andererseits jedoch nicht überzubewertende 20.000. Das alles hat schon grundlegend den Duktus: »Corona? Alles überbewertet, alles nicht so schlimm«. Das Ganze just am selben Tag, an dem die Medien vermelden, dass im derzeitigen Hot Spot der Pandemie, den USA, mittlerweile mehr Menschen pandemiebedingt zu Tode gekommen sind als US-Soldaten im Zweiten Weltkrieg.
Ihr glossarisches Fett bekommt am Ende auch die auf der linken Gesellschaftsseite Zulauf gewinnende Exit-Strategie eines harten, auch die Großwirtschaft mit einbeziehenden Runterfahrens (#Zero-Covid). In dem Punkt ist Jacob Augstein nicht nur bei den zu erwartenden Kritikern aus der Industrielobby, sondern auch bei Merkel, Spahn & Co.: Auch sie haben die Arbeitswelt aus dem Lockdown herausgehalten und tun dies mit Laufzeit bis zum 14. Februar nun explizit weiter. Auf der Achse konsequentes, zügiges Austreten der aktuellen Pestilenz – langsames Herunterdrücken derselben, damit man sie »handlen« kann – Verharmlosung positioniert sich Jakob Augstein auf ein weiteres ziemlich nah am dritten Pol.
Wie gesagt: eloquent geschrieben ist es. Aber über diese Brücke mitgehen wird sicher niemand wollen, der COVID-19 als das betrachtet, was es ist: die erste große, weltweite Pandemie im 21. Jahrhundert, die Spanische Grippe unserer Zeit.
https://www.cash.ch/
der geht hier, den bekomme ich auf, das liegt nicht an Dir, das ist bestimmt eine Landessperre.
Der Artikel geht nicht. Hat sicher nichts mit dir zu tun. Schweizer wollen nix mit Mexikanern zu tun haben, ausser im Urlaub, Belice schon gar nicht.
("Recherchieren Sie jetzt" (Belice)).
:-D
Aha, Landessperre. Ist manchmal schon interessant, das Netz aus dem Ausland zu nutzen. Sach mal, läuft Google bei dir in Mexiko manchmal auch so langsam? Als ob die uns hier auf den Philippinen für nicht so wichtig hielten und uns weniger Serverkapazitäten reservieren.
Um mal zu begründen, was ich so erklärungsbedürftig finde:
„Man muss es wohl wirklich so klar aussprechen: Jede Verlängerung der Pandemie, jeder zusätzliche Kranke, jedes verlorene Leben wiegt umso vieles schwerer als der schäbige Gewinn von ein paar lumpigen Milliarden im Impfstoffpoker.“ (Jakob Augstein, hier)
Das hat Augstein mit der Kanzlerin gemeinsam. Um Meinungspirouetten nicht verlegen, notfalls auch aus dem vollen Galopp, das nennt sich euphemistisch wohl Haltung, wenn man eine halbe Stunde erklärt bekommt, worin sie jetzt bestehen soll.
Denn diese Passage:
„Die Realität ist nüchtern. Nach allem, was wir wissen, handelt es sich bei Covid-19 um eine Krankheit, die eine Minderheit der Menschen ernsthaft bedroht. Die Politik hat beschlossen, zugunsten dieser Minderheit der Mehrheit sehr schwere Lasten aufzubürden.“ (Jakob Augstein, hier)
passt ja nun nicht ganz so gut zur obigen.
Wie sehr Augstein dieses Argument selbst ernst nimmt, hätte ich gerne getestet, nämlich, wenn man es mal auf einen beliebigen anderen Kontext überträgt. Es ist ja nicht so, dass er diese 'schweren aufgebürdeten Lasten' wohlwollend kommentiert hätte, nein, nein. So 'ne Woche, gut, vielleicht drei, ein Zeichen zu setzen (von sich selbst gerührt), okay, das kann man machen, aber so als ernst gemeintes Programm, vielleicht sogar als Akt der Solidarität? Über das Symbol hinaus?
Zwei Wochen kein Blockflötenunterricht. Über dieses Drama (wenn nicht Trauma) des Lebens, kann man später doch sogar ein Buch schreiben. Was ist der lächerliche etwas zu frühe Tod nutzloser Esser schon, wenn man ihn damit vergleicht?
Wie ist es eigentlich, wenn man die argumentative Struktur auf andere Minderheiten, Schwache, Marginalisierte überträgt? Migranten. Behinderte. Nicht Heterosexuelle. Sollen halt nicht rum janken, sondern lieber für sich selbst sorgen und wer es nicht schafft, ja gut, man kann halt nicht allen helfen, wo kämen wir denn da hin? Warum der Mehrheitsgesellschaft Lasten für andere aufbürden? Die sollen erst mal selbst sehen, wo sie bleiben. Für 'ne Unterschriftenaktion reicht es zumeist. Nette Symbole, aber verzichten oder sich einschränken, wenn es drauf ankommt, also mal für andere drauf ankommt? Och nee, komm. So doch nicht.
Oder, nächstes Beispiel: Am Ende des an sich schönen Interviews mit Alena Buyx (der Vorsitzenden des deutschen Ethikrates) resümiert Augstein (allein, es geht um Corona und wen man warum schützt), dass er die Argumente ja alle nachvollziehen kann, aber irgendwie doch ein schlechtes Gefühl bleibt.
Gut, kann man haben. Aber lässt man diesen Einwand auch bei anderen gelten? Was ist denn, wenn die Vorurteile des Fremdenfeindes durch Argumente widerlegt werden und dieser am Ende meint: 'Gut, Gegenargumente habe ich keine, aber ehrlich gesagt, die Sache mit dem Ausländern, da hab' ich echt kein gutes Gefühl.' Ist das nicht genau das, was man Populismus nennt, wenn man aufs Gefühl abzielt? Der Rekurs aufs Ressentiment als Gipfel des Arguments?
Was ist das denn bitte für eine Kombination wenn man der Mehrheit keine Lasten aufbürden sollte (zum Schutz irgendeiner Minderheit) und Argumente nicht einsehen will, weil die Bauchintelligenz doch was anderes sagt? Manchmal kommt aber auch aus dem Bauch nur heiße Luft und die riecht dann auch noch so komisch.
Es kann natürlich sein, dass man nur bestimmte, handverlesene Minderheiten schützen will, das ist dann Politik nach Gutsherren Art. Auch nicht gut, oder?
Wörtlich sagt Augstein (am Ende des Podcasts): „Und irgendwie ist es komisch, mir leuchten die Antworten von Alena Buyx total ein und gleichzeitig stellen sie mich überhaupt nicht zufrieden. Das ist eine Beobachtung, die ich an mir, in diesem Corona Jahr die ganz Zeit schon gemacht habe. Ich bin mit den Antworten, die wir bekommen nicht zufrieden, aber ich hab' selber keine besseren.“
Danach folgen Ausführungen die reflexiv-selbstkritischer Art, die man als mehr oder weniger eitel ansehen kann. (Vielleicht bin ich ja x, y oder z, aber da ich es ja schon selbst ins Spiel bringe, natürlcih nicht ;-) ) Im besten Fall tritt Augstein hier wirklich auf der Stelle und da ist der einfache Ausweg eben der, dass man sich – im Grunde kantisch – fragt, ob man auch hier wollen kann, dass die Symmetrie gewahrt bleibt, d.h. konkret: 'Dürfen andere/Ist es okay, wenn andere so argumentieren wie ich?' Dürfen sie also sagen, wenn es um Migration geht, dass sie zwar die Argumente einsehen und auch selbst keine besseren haben, aber das einen eben so 'n mulmiges Gefühl beschleicht, wenn man mit 'denen' Kontakt hat?
Wenn Gefühle hier leiten dürfen, dann auch dort, sonst mischt man obendrein auch noch Willkür rein und kann die Kiste mit den Argumenten gleich wieder zu machen.
Womit ich bei der Frage nach der Gewalt wäre, die ja nach Augstein manchmal, aber nur manchmal (aber da haben Frauen ja auch ein kleines bisschen Haue gern; gez. Die Ärzte, gemeint: bitter-ironisch) wenn sie eben der guten Sache dient – man soll nach Möglichkeit keine bleibenden Schäden erzeugen, so die interne Agenda. Super, wenn man das immer so gut kontrollieren kann – durchaus auch gerechtfertigt sein kann. Okay, man kann auch hier geteilter Meinung sein, aber wie begründet man, was gerechte oder angemessene Gewalt ist? (Diskutiert im Podcast mit Julia von Heinz)
Also einen Platz im Kiez von Faschos zurück zu erobern, tolle Sache, aber darf man den Ladendieb, wenn man ihn erwischt, nicht auch mal 'n büschen zusammentreten, nicht so, dass er bleibende Schäden erleidet, aber so als Denkzettel, weil 5 Sozialstunden ja eh nichts bringen? Oder wenn Nazis auf die Idee kommen, ihre verloren geglaubte Räume zurück erobern zu müssen? Gebt uns unser Land zurück? Ist das nicht völlig gerechtfertigt, wenn man sich in deren Sichtweise versetzt? Oder was ist noch mal der prinzipielle Unterschied zwischen guter und schlechter Gewalt?
Vielleicht nur, dass ich meine – wieder dieses warme Bauchgefühl –, dass die, die ich gut finde, auch die Guten sind? Um es kurz zu machen, über Willkür (gut ist, wen und was ich gerade gut finde), Gutsherren Mentalität (was gut ist, bestimme ich) oder einen Abbau an Argumenten zugunsten der Option dickere Arme, größere Waffen, mehr Geld, List oder Einfluss, kurz das wahlweise sadistische oder faschistische Argument, dass der Stärkere Recht hat, weil er es kann, sehe ich da nichts. Sorry.
Neee, wenn ich Trump zwischen 2016 - 2020 im Google nutzte war es immer langsamer, mal schauen ob es Morgen wieder schneller geht.
:-)
P.S.
Ernsthaft, Landessperren hast du auch wenn du z.B. interessante Filme von ARTE oder so sehen willst, nicht immer, aber immer wieder mal.
:-(
P.P.S.
Duterte und AMLO liest immer mit.
:-D
Das Virus besiegen
Ich kann die Artikel des Millionärs einfach nicht mehr ertragen. Dieser Superreiche verachtet die Armen, und will die Alten einfach wegsterben lassen
Gute deutsche Tradition
..."Wie gesagt: eloquent geschrieben ist es"...
Also Zietz, ich weiss nicht wo du Sachen siehst die nicht mal ein Kanzlerschreiber 1995 gesehen hätte:
..."Warum nennen wir die Dinge nicht beim Namen? Wahrscheinlich, weil es dann leichter fällt, sie zu verschleiern. Also: Der Einschluss wird verlängert."...
Das kannst sogar du besser, du hättest Kanzlerschreiber werden sollen:
Ein Lockdown ist kein "Einschluss".
Ein Lockdown ist eine Ausgangssperre, klar, es kann unter anderem auch eine Antisprungvorrichtung sein, ein Einschluss ist, wie es J. Augstein meint, die "Schließung der Zellentüren", ich kann mich selbst bei härtesten Merkel und Bayern - Massnahmen nicht erinnern das jetzt die Polente vorbeikommt und mit einem Schlüsseldienst ein Vorhängeschloss in deine Tür kloppt...
"All dieser Fertigfraß" Peter Venkman, Ghostbusters.
Ein interessanter Artikel Herr Augstein, denn zwischen den Zeilen und auch im Wort deckt er die Schwachstellen unserer Zeit auf. Wir sind zu ungeduldig geworden, zu oberflächlich, zu egoistisch und vor allen Dingen ideenlos.
Schnee, draußen sein - ja, gerne, aber bitte nicht irgendwo, sondern da wo viele sind, möglichst hinterm Strauch jemand steht der Glühwein anbietet. Die Kinder, der Schlitten - oder andersrum der Schlitten, die Kinder als Alibi, denn um geht es doch garnicht, es soll Selbstfindung sein, sportives Peleton, netflixen, Online-Shoppen, erhalten, zurücksenden, egal wie ausbeuterisch produziert wurde.
Endlich wieder innehalten, erkennen, Louis Amstrongs "wonderfull world" pfeiffend die Schönheit der Natur, den Wert guter Literatur erkennen, einsinken in den Klangkosmos spannender Musik, gerne auch mal als Oper .... .
Es gibt so vieles was den Coronavirus eindämmen konnte, besiegen geht nicht, ist er doch vorraussichtlich der Nachfolger der Grippe.
Erkennen müssen wir es eben.
Nicht in der Lounge, nicht dicht an dicht in irgend einem Club, bei stupidem Bumm-Bumm, nicht im Aufnehmen der unsäglichen Beleidigungen im Gangsta-Rap.
Aber auf jedem Fall auch durch Anknüpfung an Ihren Artikel Herr Augstein.
Sie erkennen wenigstens den Widerspruch gegenwärtige Tage.
„+++ »Lockdown bedeutet Einschluss. (…)« +++
„Ja. YT-Clips mit – selbstredend unbedenklich aufgenommenen – Lockdown-Freudentänzen sind mir nicht bekannt. Anders formuliert: Bestreitet das jemand ernsthaft?“
Noch anders formuliert: Das ist das „Argument“ aus der Wellness-Oase. Der Wohlstandsbürger, der sich mit Netflix und Fertigpizza inzwischen langweilt, ein Mensch, der seine (also: seine!!!) Komfortzone angekratzt sieht.
Denn wie viel ausgefallener Sachkunde-Unterricht wiegt denn wie viele Tote auf? Ich würde es gerne wissen. Wie viele Wirtschaftswachstum ist uns wie viele Tote wert?
Was bitte ist das für eine Aussage, wenn die neue Definition für Folter lauten soll, über Monate mit der Familie eingesperrt zu sein? Wobei das Einsperren so aussieht, dass man beliebig raus gehen kann, aber eben nicht über rein kommt, ist also eher ein Aussperren, wenn wir schon bei der Begriffszerfledderung populistischer Art sind.
Wie Du schon schreibst, niemand ist begeistert von dem Mist, aber auch die Prinzessin auf der Erbse hat ja echte Probleme. Drei Wochen unter Brücken pennen und ihre wäre geholfen, oder die Erbse zwischen den Ohren mal wieder zum Gehirn auftrainieren.
Es nehmen ja so viele beim Lockdown zu … mein Gott, was für Probleme.
..."Zwei Wochen kein Blockflötenunterricht. Über dieses Drama (wenn nicht Trauma) des Lebens, kann man später doch sogar ein Buch schreiben. Was ist der lächerliche etwas zu frühe Tod nutzloser Esser schon, wenn man ihn damit vergleicht?"...
Also ich finde Moorleiche sollte mit Zietz zusammen Kanzler(In) - Schreiber ab Oktober werden.
„Aber auf jedem Fall auch durch Anknüpfung an Ihren Artikel Herr Augstein.
Sie erkennen wenigstens den Widerspruch gegenwärtige Tage.“
Ach, die Widersprüche erkenne ich auch. Bei Augstein, bei der Regierung, das ist ja nicht der Punkt. Ich hatte sogar eigene Vorschläge (im Freitag dokumiert), wie man die Alten hätte schützen können, aber die Nummer ist Geschichte.
Ich hätte aber an Sie eine Frage: Wollte man die Alten wirklich konsequent schützen. Wie denn?
Wie hätte es in der Vorimpfära geschehen sollen, dass man das Leben einfach weiter laufen lässt und die Alten (und Kranken) konsequent schützt?
Würden Klimawandel, Umweltzerstörung und Abdriften der armen Welt (jetzt schon) so auf uns wirken wie Corona, wäre ein Lockdown nur mit aller Macht durchsetzbar. Dann müßten wir einsehen, dass das Gerede von einer stabilen Demokratie nur von einer Fettschicht getragen wird.
„Was genau soll eigentlich das langfristige Ziel der Coronapolitik sein? Bislang denkt man ja nur von Lockdown zu Lockdown zu Lockdown.“
Merkel! Es gibt keine langfristigen Ziele in der Regierung, man passt sich an, will es allen recht machen und fährt auf Sicht. Das ist Politik nach Meinungsumfrage, institutionalisierte Führungsschwäche, abwägend zwischen Stimmvieh und Wirtschaftslobbyisten. Alle bei Laune halten.
Die Improvisationsphase im Frühling wurde mit Bravour gemeistert, das kann man vielleicht sogar noch besser, wenn man keinen Plan (oder keine Ideale?) hat. Im Sommer wurden die Zahlen gignatisch gut und hier wurde die Sache versemmelt. Man hätte das Biest da ausbrennen können. Ich gestehe sofort, die Rasanz des Anstiegs der Fallzahlen im Herbst auch nicht so gesehen zu haben, ich dachte das geht moderater.
Aber in der Risikoethik geht man nicht vom besten Fall aus, sondern vom schlimmsten. Den muss man auf dem Schirm haben und entsprechend einpreisen. Viel zu lange, hat man konsequente Tests in Krankenhäusern und Altenheimen nicht eingeführt. Man wusste von den vielen, die auf Partys im Sommerurlaub waren, in Ländern in denen schon zu der Zeit die Corona Fallzahlen explodierten. Was hat man gemacht? Nix. Warum nicht konsequent die Rückkehren testen und/oder in Quarantäne schicken? Überlegt hat man es als mehr als 2/3 der Urlauber schon wieder hier waren. Leider etwas spät. Gemacht hat man dann auch nichts. Man will ja keinem weh tun.
Wir sind mit 10.000 Toten, was es wirklich sehr guter Wert war, in die zweite Welle die Oktober startete rein gegangen, inzwischen liegen wir bei etwa 50.000 Toten. Mit wie vielen gehen wir da raus? 100.000 Tote? Mehr? Wird ein Wettlauf mit dem Impfem. Da läuft's ja auch super gerade. Im Land vom Armin Merkel hat man das Impfen bis zum Monatsende eingestellt, weil es gerade keinen Impfstoff gibt.
»Es nehmen ja so viele beim Lockdown zu … mein Gott, was für Probleme.«
Ich halte es NICHT für eine Bagatelle (oder auch »Luxusproblem«), dass der Lockdown mittlerweile so gut wie allen aus den Ohren rauskommt. Zu kritisieren sind allenfalls falsche Schlüsse, die daraus gezogen werden (--> siehe Jakob Augstein). Das Ziel kann nicht sein, den Ist-Zustand ad infinitum zu perpetuieren oder gar, wie J. A. vorschlägt, vor dem Virus zu kapitulieren. Vielmehr ist der richtige Weg der, die Pandemie auszutreten respektive auf Zero zu setzen – siehe #Zero-Covid.
(@Biene:)
Aks Kanzleramtsschreiber gäbe ich bereits aufgrund von Inkompatibilität eine schlechte Figur ab. Als allererstes würde ich Merkel & Co. die Hartz- und Rentengesetze krass umschreiben; schreiben würde ich zusätzlich eine kräftige Pandemiebekämpfungs-Abgabe für die Vermögenden (und vermutlich ein paar weitere Teile, die der Frau Kanzlerin das Rouge auf die Wangen treiben würden). Fazit: Glaube nicht, dass ich den Job bekäme – aber Danke, dass du dich nun auch als mein Arbeitsvermittler betätigst ;-).
"Vielmehr ist der richtige Weg der, die Pandemie auszutreten respektive auf Zero zu setzen – siehe #Zero-Covid."
Ja, habe ich auch gerade geschrieben. Im Sommer hätte man das auf dem Silbertablett haben können.
Hier begann das die Kette von Fehlern, die 10.000e Menschen das Leben gekostet hat und kosten wird.
Mal so am Rande:Und wie bekommen Sie die umgeschriebenen Hartz...-Gesetze dann durch den Bundestag? Könnte es sein, dass Sie Merkel mit jemandem verwechseln?
Allmachtsfantasien hat wohl jeder hin und wieder. Aber ich denke, man sollte sich vor deren Realisierung doch eher fürchten. So ein richtiger König hats nämlich auch verdammt schwer.
Und im Übrigen wollte ich nochmal darauf hinweisen, dass all diese aktuellen Härten (inklusive der Fehler) ein Vorgeschmack auf die kommenden Folgen des Klimawandels sein dürften, die noch gänzlich andere Maßnahmen erfordern dürften. Mit der auch nur landesweiten Eigenverantwortung der mündigen Bürger wird da wohl nicht soviel auszurichten sein.
"Im Sommer hätte man das auf dem Silbertablett haben können."
Bisschen gewagte Aussage. So im Nachhinein. Die Chinesen schienen die Pandemie ja "ausgetreten" zu haben, aber dann...
Und wenn Sie JETZT mal ein reale Prophezeiung lesen ließen? Wie sollte es laufen? Jenseits der Maßnahmen von Merkel & Co?
Moorleiche, auf Sicht sind alle gefahren, von Israel, Indien, Mexiko, sogar in Russland und den Malediven, mehr ging nicht, der Druck auf der Strasse war zu gross, sei es der Friseurladen, Fressbude oder Fitnesstudio. Ausnahmen waren USA und Brasilien, die sind mit abgehaktem Huehnerkopp rumgelaufen.
Von da her fande und finde ich, trotz der zuvielen Toten den Job der Bundesregierung nicht sooo schlecht, das Bundeslaender - rumgeeiere was Kitas und Schulen anging und geht ist nicht soo toll, aber glaube mir, zentralistisch gestaltete Laender haben ungleich schlechtere Karten. Siehe Crexit. Mir faellt da jetzt noch viel ein, aber das wird zu lange...
In einigen Regionen Sued- und Mittelamerikas, und ich vermute auch in anderen Teilen der Welt wird das Problem mit der "Spanischen Grippe" des 21. Jahrhunderts geringfuegig als Problem betrachtet, wenn man nicht weiss wie man Morgen den Bauch satt bekommt.
JA?
Von daher hatte Bolsonaro in Brasilien leichtes Spiel gehabt...
»Aber ich denke, man sollte sich vor deren Realisierung doch eher fürchten.«
Rein persönlich würde ich mich – ebenso wie sehr viele andere in diesem Land – vor einigen Korrekturen im Bereich Sozialgesetzgebung eher wenig fürchten.
Zum Klimawandel bzw. den Aussichten darauf gebe ich Ihnen soweit Recht – obwohl die weltweiten Lockdowns mit Flugverboten usw. fürs Klima eine, wenn auch temporäre, Frühlingsfrische waren.
..."Kanzleramtsschreiber"..."Inkompatibilität"...
Redenschreiber von Gerhard Schroeder war unter anderem Reinhard Hesse, der war lange bei der TAZ, so ist das im Leben. Man trifft sich ideologisch 2 X
:-D
„Bisschen gewagte Aussage. So im Nachhinein. Die Chinesen schienen die Pandemie ja "ausgetreten" zu haben, aber dann...“
Habe ich auch vorher schon gedacht vermutlich auch geschrieben, neben anderen hier. Ist aber Geschichte.
„Und wenn Sie JETZT mal ein reale Prophezeiung lesen ließen? Wie sollte es laufen? Jenseits der Maßnahmen von Merkel & Co?“
Jetzt ist das Dingen außer Kontrolle, schon seit Wochen. Konsequente Lockdowns sind nun die einzige Möglichkeit, um im Wettlauf mit dem Virus schnell genug die zu impfen, die es wollen.
Wenn die diversen Mutanten, die schneller sind, sich hier ausbreiten, haben wir schnell die dritte Welle mit rasend schneller Ausbreitung.
„Von da her fande und finde ich, trotz der zuvielen Toten den Job der Bundesregierung nicht sooo schlecht, das Bundeslaender - rumgeeiere was Kitas und Schulen anging und geht ist nicht soo toll, aber glaube mir, zentralistisch gestaltete Laender haben ungleich schlechtere Karten.“
Ich habe nie was anderes gesagt und wurde ja beharrlich dafür kritisiert, dass ich so ein angepasster und kritikunfähiger Mensch bin.
Im Frühjahr, in der Phase wo keiner was wusste, würde ich annähernd Bestnoten verteilen, seit man im Sommer auf einem sehr guten Weg war, was die Fallzahlen anging, ist jedoch mehr und mehr falsch gemacht worden.
Dass es anderswo noch immer schlimmer ist, darauf kann ich mir keinen runter holen.
„In einigen Regionen Sued- und Mittelamerikas, und ich vermute auch in anderen Teilen der Welt wird das Problem mit der "Spanischen Grippe" des 21. Jahrhunderts geringfuegig als Problem betrachtet, wenn man nicht weiss wie man Morgen den Bauch satt bekommt.“
Und bei uns bekommt man den Corona-Rettungsring (um die Hüfte). Ganz andere Voraussetzungen, daher auch nicht übertragbar.
..."Corona-Rettungsring (um die Hüfte)"...
Da werde ich noch mal boese :-)
Warum sind in Manaus (Brasilien) so viele Indigene abgekratzt? Waren die alle Unterernaehrt? Die Leben doch so Gesund, fast noch Sammler und Jaeger.
Das wiederum der Englaender nicht so mit dem Radel zur Arbeit faehrt ist ja auch bekannt, im Gegensatz zu Deutschland.
Das wiederum so viele Pfleger und Aerzte draufgegangen sind vermute ich wiederum mit nicht nur hoeherer Kronenkriechtierausgesetzt sein, sondern eher mit dem absolut neuem Stress dem Sie ausgesetzt waren. Klar, Blutgruppe und sonstige genetische Risikoerhoehung die noch nicht mal im Ansatz erforscht sind werden auch sicher ein Faktor spielen.
Aber es ist hier auffaellig wie viele Aerzte hier dran glauben muessen und mussten, aber die haben weder in der Studienzeit noch danach besonders Gesund gelebt. Ein Zuckerwassergetraenk mit Kohlensaeure erfrischt den Geist, und spaeter hilft es auch im Arbeitsstress.
(Was ich damit sagen will, hier wird trotz grosser Hitze viel zu wenig Wasser gesoffen, auch in den Kreisen die es eigentlich besser wissen muessten)
:-(
Ich teile ganz und gar nicht die Meinung von J.A., aber sein Bauchgefühl könnte ja richtig sein. Was mich etwas entsetzt, ist, wie man sich so bedenkenlos in seiner Argumentation Inkonsistenzen erlauben kann – sind wir inzwischen im postlogischen Zeitalter angekommen, wo anything goes?
Es ist richtig, daß wir endlich begreifen müssen, daß wir nicht nur mit diesem, sondern mit immer wieder neuen Viren, also mit dem potentiellen Tod leben müssen, aber genau so unverrücklich ist die primäre Notwendigkeit, gegen den möglichen Tod zu kämpfen, so gut man es weiß. Daß die verhaltensbegründenden Argumente in Trumpscher Manier nicht mehr schlüssig sein müssen, verweist auf eine tiefe geistige/kulturelle Krise.
„Warum sind in Manaus (Brasilien) so viele Indigene abgekratzt? Waren die alle Unterernaehrt? Die Leben doch so Gesund, fast noch Sammler und Jaeger.“
?
Ich sagte doch, dass die Situation NICHT übertragbar ist. Nicht im Sinne von nicht.
Chinesische Megacity, englische Großstadt, Sahara, Insel im offenen Meer, Himalaya Dörfer, Kleinstadt in der Provence, mongolische Steppe, Dorf in Sachsen, Slum in Indien, Norwegens Fjorde, Amazonas Urwäder … kann man alle nicht vergleichen, nicht 1 zu 1.
„Das wiederum so viele Pfleger und Aerzte draufgegangen sind vermute ich wiederum mit nicht nur hoeherer Kronenkriechtierausgesetzt sein, sondern eher mit dem absolut neuem Stress dem Sie ausgesetzt waren.“
Glaube ich nur bedingt. Ich habe da lange genug gearbeitet um Dir glaubhaft versichern zu können, dass der Stress nicht neu ist. Ansteckende und potentiell tödiche Krankheiten kennt man da seit ewigen Zeiten. Die hohe Viruskomnzentration erscheint mir die realistischere Erklärung zu sein.
„Aber es ist hier auffaellig wie viele Aerzte hier dran glauben muessen und mussten, aber die haben weder in der Studienzeit noch danach besonders Gesund gelebt.“
Das haben die Leute aus den indischen Slums aber nun auch nicht, dennoch geringe Todeszahl.
»..."Kanzleramtsschreiber"..."Inkompatibilität"... / Redenschreiber von Gerhard Schroeder war unter anderem Reinhard Hesse«
Okay – dann hätten wir den sachlichen Ringelpietz zu dem Thema heute erfolgreich abgehakt.
Lies deine letzten 2 Absaetze noch mal genau durch.
In indischen Slums kann sich keiner ein Zuckerwassergetraenk mit Kohlensaeure leisten, ein Arzt schon, die fangen oft mit C.C. oder P.C. an, die Namen dieser Getraenke. Ich bin mir sicher bei einem Geiermagen wenn du es von Kindesbeinen gewoehnt bist bekommst du noch aus einer Pfuetze die seid 3 Tagen da liegt mehr Wasser in den Koerper als bei C.C. oder P.C.
„Es ist richtig, daß wir endlich begreifen müssen, daß wir nicht nur mit diesem, sondern mit immer wieder neuen Viren, also mit dem potentiellen Tod leben müssen, aber genau so unverrücklich ist die primäre Notwendigkeit, gegen den möglichen Tod zu kämpfen, so gut man es weiß.“
Müssen muss dann das noch nicht mal, aber das ist dann eben Fatalismus. Et kütt, wie et kütt. Will ich gar nicht zu polemisch sehen, hat nämlich sogar reale Vorteile. Man ist im besten Fall aus dem Machbarkeitswahn ein Stück raus und lebt und stirbt entspannter. Ist allerdings im Kern religiös und antilinks.
Billig bis schäbig wird der Fatalismus, wenn man sich ausrechnen kann, dass er hochprozentig eher die anderen trifft.
Übergriffig wird der Fatalismus, wenn man, wie Gunnar Jeschke sagt, dass man im Grunde kein Risiko scheut, womit er nicht erkannt, hat dass er zwar selbst so leben darf (das ist dann immerhin konsistent), aber dies nicht ungefragt verordnen darf. Das wäre ja noch nicht mal Zwangsbeglückung, sondern eher fahrlässige Tötung.
Augsteins Wellness-Fatalismus ist hingegen nicht 'irgendwie links', das ist bestenfalls noch irgendwie.
„Daß die verhaltensbegründenden Argumente in Trumpscher Manier nicht mehr schlüssig sein müssen, verweist auf eine tiefe geistige/kulturelle Krise.“
Und die betrifft seit längerer Zeit nicht nur die Rechte, sondern immer mehr (falls es je anders war) auch die Linke.
Wenn man sich wenigstens klar wäre, was man da verhökert, aber nicht mal das scheint der Fall oder die Antiaufklärung ist der tiefe Wunsch der Zeit, dann verleg ich mein Wohnprojekt ins Hochgebirge.
Reduktionismus.
Zuckerlimo ist definitiv schlecht für die Gesundheit. Eine meiner Wurzeln gründet in der Bruker-Schule, für den ist Zucker der Antichrist. Kenn ich, glaub ich.
Aber nicht jeder Arzt ist zuckersüchtig, zumal die eben nicht nur in Mexiko sterben, obwohl sich an sich nicht auf dem Speiseplan von Corona stehen.
Man kann eine längere Liste erstellen, wo die Gründe dafür zu suchen sind, warum das Virus so schlecht in den Griff zu bekommen ist und natürlich auch thematisieren, was man bereits vor Jahren wusste (international!) und sich nicht gemäße Strukturen gegeben hat, ganz abgesehen davon, genauer hinzuschauen, wo denn die eigentlichen Ursachen liegen.
Und nun lassen 'wir' uns "(...) von diesem Virus (also) weiterhin in Haft nehmen."
Das ist gelinde gesagt: Bullshit! Zumal ja selbst im Beitrag Faktoren berechtigt benannt werden, warum die Restriktionen nicht oder nur sehr langsam zu den gewünschten Ergebnissen führen. Warum wohl und an welchen Gruppierungen ist es den bisher gescheitert? Etwa an der großen Mehrheit der Bürger, die sich eingeschränkt haben (einschränken mussten)? Etwa denjenigen, die man wegen Schließung der Arbeitsstellen nach Hause geschickt hat? Großen Teilen der kreativen Branche, den Rentnern und Arbeitslosen etwa?
Nein, es ist doch bezeichnend dafür und letztlich auch entlarvend, dass die Lasten möglichst auf die Schultern der Arbeitnehmer verteilt werden, die weiter 'gezwungen' werden, jenseits der reglementierten Freizeit, weiterhin mit Bahn/ Straßenbahn/ Bussen usw. in ihre Jobs fahren müssen, in Jobs, die großteils nicht elementar für die lebenswichtigen Teile der gesellschaftlichen Versorgung stehen. In Lagerhallen (Amazon), Fleischfabriken (Tön ..), Callcentern, Fabriken, aber auch Banken, Versicherungen usw. usw.
Diese offensichtliche Diskrepanz ist es, die vom Herausgeber des Blattes thematisiert werden sollte. Der Beweis konnte also bisher noch gar nicht erbracht werden, ob eine "Zero Covid" Strategie nicht längst den gewünschten Erfolg gebracht hätte! Man schützt das Kapital und Beiträge wie dieser tragen zumindest indirekt dazu bei, auch zu Verhaltensweisen wie: "Sie schätzen ihr eigenes Risiko realistisch ein und nehmen in Kauf, weiterhin jene zu gefährden, in deren Dienst sie doch stehen sollten – die Alten."
Das ließe sich auch als "Nutzenkalkulation" bezeichnen, ein Begriff/Verhalten, das seinen ökonomischen 'Virus' schon längst in den Alltag übertragen hat. Es wäre 'nützlich', sich das mal wieder klar zu machen!
Gestern wurde ein Virus in den Ruhestand geschickt, aber die Mutationsgefahr bis zum Jahr 2024 erscheint mir sehr sehr gross.
..."Daß die verhaltensbegründenden Argumente in Trumpscher Manier nicht mehr schlüssig sein müssen, verweist auf eine tiefe geistige/kulturelle Krise"...
Das koennte an etwaigen ehemahligen BildungsministerInnen liegen.
Ich streite mich da nicht rum Moorleiche, hier sind bei 125 Millionen Einwohnern 1320 Pfleger und Aerzte draufgegangen. Von ca. 7000 Weltweit.
Diese Zahlen sind vom 3. September 2020, jetzt haben wir ja bald Februar 2021.
"Nein, es ist doch bezeichnend dafür und letztlich auch entlarvend, dass die Lasten möglichst auf die Schultern der Arbeitnehmer verteilt werden, die weiter 'gezwungen' werden, jenseits der reglementierten Freizeit, weiterhin mit Bahn/ Straßenbahn/ Bussen usw. in ihre Jobs fahren müssen, in Jobs, die großteils nicht elementar für die lebenswichtigen Teile der gesellschaftlichen Versorgung stehen. In Lagerhallen (Amazon), Fleischfabriken (Tön ..), Callcentern, Fabriken, aber auch Banken, Versicherungen usw. usw.
Diese offensichtliche Diskrepanz ist es, die vom Herausgeber des Blattes thematisiert werden sollte. Der Beweis konnte also bisher noch gar nicht erbracht werden, ob eine "Zero Covid" Strategie nicht längst den gewünschten Erfolg gebracht hätte! Man schützt das Kapital und Beiträge wie dieser tragen zumindest indirekt dazu bei, auch zu Verhaltensweisen wie: "Sie schätzen ihr eigenes Risiko realistisch ein und nehmen in Kauf, weiterhin jene zu gefährden, in deren Dienst sie doch stehen sollten – die Alten."
Das ließe sich auch als "Nutzenkalkulation" bezeichnen, ein Begriff/Verhalten, das seinen ökonomischen 'Virus' schon längst in den Alltag übertragen hat. Es wäre 'nützlich', sich das mal wieder klar zu machen!"
Womit wir beim vorrangigen Zeichen unserer Zeit (der letzten >200 Jahre) wären, sich im Würgegriff der unausgesetzten Kosten-Nutzen-Rechnung zu befinden, wovon der Kapitalismus lediglich ein Ast ist.
Entweder man geth konsequent weiter und preist in die Rechnung auch Werte, Inneres, soziale Faktoren, soft skills und so weiter ein, statt gleich bei "Kostet Arbeitsplätze/Wirtschaftsleistung" den Panikschiss in die Hose zu enlassen oder man geht zurück auf Los und überdenkt das Spiel vom Anfang her.
Ist sogar Freiheit, man hat die Wahl. Sogar ein "Weiter so" darf man toll finden, nur mit der Begründung wird es schwer. Wie sollen wir es nennen: Neue Unsachlichkeit? Zeitalter der Brüllaffen?
***** +++++
Reduktionismus heißt nicht, dass Deine Sicht falsch ist, sondern nur, dass es mehr als einen Faktor gibt.
Wie ich schon früh und immer wieder schrieb ist ein intaktes Immunsystem in meinen Augen der beste Schutz, also ist alles, was das Immunsystem niederknüppelt schlecht.
Dazu gehören körperlichen und emotionaler Stress, ungesunde Ernährung, also auch Zucker, bestimmte Medikamente und Erkrankungen usw., zudem als unvermeidlicher Faktor eben auch das Alter.
Das Böse schleicht sich ins teutsche Vaterland, erst das China-Virus, nun oder bald die Mutanten aus England, Südafrika, Brasilien usf. Nur im Mutterland der reinlichen Klopapierhamster, der vorbildlichen Abstandhalter, der Erfinder eines weltrettenden Impfstoffes, der täglichen Munkelziffern (infiziert, an oder mit Covid gestorben, nicht aussagekräfig an Sonn- und Feiertagen, an Montagen, Dienstagen, eigentlich erst ab Donnerstag, wenn die aufgelaufenen Ergebnissse kumuliert sind) bleibt das Virus stillgestanden und mutiert nicht. Na ja, man wollte es bislang anscheinend nicht so genau wissen.
Völker der Welt, schaut auf diese Stadt: Manaos. 76% waren infiziert bis Oktober, dennoch gibt es keine Herdenimmunität. Auch vorher schon Infizierte stecken sich an dem mutierten Virus erneut an. Ob die bisher zugelassenen Impfstoffe gegen die neue Variante helfen, kann niemand mit Sicherheit sagen.
Augstein hat recht, wir werden mit dem Virus leben müssen. In den nächsten Jahren wird es heißen: Na, hattest Du schon Covid in diesem Jahr?
Aus dem „Live Ticker“ von verschiedenen Quellen nur zum heutigen Tag:
„Schweden verlängert Ausschankverbot – Lockerungen für Gymnasien.“
„Spanien fordert Corona-Impfpass in EU“
„Belgischer Regierungschef wirbt für Verbot touristischer Reisen.“
„Das Hotel Kempinski steht unter Quarantäne.“
„In Bayern müssen seit dieser Woche FFP2-Masken in Geschäften und öffentlichen Verkehrsmitteln getragen werden.“
„Gleiches gilt in Österreich ab kommender Woche.“
„NRW-Polizei hält an Stoffmasken-Bestellung fest.“
„DGB warnt vor Problemen bei Homeoffice-Regeln.“
„Corona Kampf in EU: Notfalls wieder Grenzen schliessen.“
„Bei Schulen gehen die Länder Sonderwege.“
—-> Wie es euch gefällt. So wird das nie etwas! Und sollte doch noch etwas werden daraus, dann dies: Europa wird auch nächstes, übernächstes und über-übernächstes Jahr von Lockdown zu Lockdown zu Lockdown stolpern, auch wenn bis dahin 257% der Bevölkerung geimpft sind, wetten?
..."Das Böse schleicht sich ins teutsche Vaterland"...
Andreas Scheuer?
Der ist nur bescheuert.
"Augstein hat recht, wir werden mit dem Virus leben müssen. In den nächsten Jahren wird es heißen: Na, hattest Du schon Covid in diesem Jahr?"
Das ist doch gar nicht die Frage, sondern, wie viele daran bis dahn gestorben sind.
Warum impft man denn gegen Pocken, Kinderlähmung bla bla noch als das große Tamtam um die Masern los ging, mussten alle widerspruchslos funktionieren, jetzt ist wirklich mal was los und da bricht dann die antibürgerliche Attitüde durch? Seltsam.
Ist es nicht seltsam, wie schief manche Kommentare daherkommen? Als ob das, was bisher vernünftig und selbstverständlich war, einfach ausgeblendet wird.
Vielleicht ist die beste Strategie dagegen, diese Sichtweisen so zu verstärken, dass jene darüber selbst lachen müssen. Zurzeit scheint es besonderer Professionalität/Psychologie zu benötigen, die weniger das Contra direkt fahren, sondern über kreative und prägnante Bilder/Vergleiche/Steigerungen usw. die Absurdität(en) anders zu belichten.
Ist nicht einfach, aber machbar. Denn wer mag es schon, wenn einer einem den Absatz direkt mit vollem Gewicht auf den Fuß setzt.
Geht glaube ich nur einzeln. Man darf nicht vergessen, dass das Finden einer Deutungsebene für sich selbst, ein ungeheuer erlösendes Gefühl in wirren Zeiten ist.
Das lässt man nicht wieder los, da sollten, das denke ich auch, die Stilmittel variabel sein.
Machen "wir" es bürgerlich wie Australien oder Neuseeland? Dort darf man ohne negativen Corona-Test nicht einreisen, auch bei negativen Test muss man 14 Tage in Quarantäne. (Es sei denn man spielt Grand.Slam-Tennis). "Wir" müssten dann allerdings, weil keine Insel bzw. eigener Kontinent, wie die DDR eine Mauer bauen, (das dauert ein wenig, fragt Trump, Honecker lebt nicht mehr) und den Transitverkehr komplett untersagen.
Oder volkssozialistisch jede und jeden wie in China auf Schritt und Tritt überprüfen, (in der FC hatte schon jemand eine Diktatur auf Zeit durch Söder und Spahn vorgeschlagen)*, aber auch in der VR-China kommt es hin und wieder zu erneuten Ausbrüchen.
*Richard Zietz unter U.Baureithels "Riskante Willkür":
"Was tun? Ich wäre für eine Diktatur auf Zeit – ein Direktorium Söder/Spahn, wobei Merkel und der Rest die restlichen Regierungsgeschäfte weiterführen könnten und auch sollten. Die Profilierungsgeier hingegen – egal aus welcher Partei – sollte man notfalls in den Bau stecken; ..."
mit dem virus leben müssen.
sollte nicht heißen:
ihm die best-mögliche entwicklungs-basis zu bieten.
und um eine "ideal-linie zu fahren" hilft kein
"bleifuß-journalismus" .
Es bleibt zu klären, wie mit dem Virus auf "Ideal-Linie" zu leben wäre. Das ist, wie in der föderalen BRD zu sehen, keineswegs einfach, zumal Verordnungen von Gerichten wieder aufgehoben werden. Zusätzlich kommt die Einbindung in die EU, siehe Impfstoffzulassung, Impfstoffverteilung. Und nun die Veränderungen des Virus. 6 Wochen brauche es, sagt Biontech, um den Impfstoff nötigenfalls anzupassen. An jede gefährliche Variante?
"die best-mögliche entwicklungs-basis" sucht sich das Virus schon selbst.
eben, die gefahr, mir einem bleifuß aus der kurve getragen zu werden:
ist enorm.
und die ideallinie ist mit schikanen gespickt.
und das virus hat keinen anlaß, sich zu schonen:
es schöpft aus der fülle der menschlichen kontakte
und gebiert ab-kömmlinge...
Schade, dass hier immer schon alle die Antworten kennen. Ich habe zur Zeit nur Fragen. Etwa:
Wie schützt man die Risikogruppen? Warum wurde das nicht gemacht? Oder geht das nicht? Warum nicht? Wer entscheidet dann darüber, was besser ist, (Tod durch) Einsamkeit oder Krankheit? Wie wahrscheinlich ist das erste? Oder ist das zu vernachlässigen? Wie gefährlich sind Mutationen? Es ist doch wohl so, dass die Menge der Infizierten auch die Wahrscheinlichkeit von Mutationen beeinflusst?! Wie hoch ist dann die Wahrscheinlichkeit, dass wir ohne den "zero Covid"-Lockdown eine Mutation bekommen, die immun gegen Impfungen ist? Werden wir dann alle sterben?
Aber auch: Warum werden wir nicht alle ohne Unterlass getestet? Ist es nicht möglich, genügend (Schnell-)Tests herzustellen, oder "zu teuer"? Warum wissen wir nicht, wer sich wo ansteckt? Warum gibt es keine Informationen über den sozialen Hintergrund der Infizierten/schwer Erkrankten/Toten? Wäre das nicht wichtig zu wissen? Könnte man dann nicht gezielter Maßnahmen ergreifen?
Dass der Artikel diese Fragen, die doch größtenteils offensichtlich sind, nicht aufwirft, stört. Es stört aber auch, wenn die Kommentatoren hier meinen, dann direkt unterstellen zu müssen, dass Herr Augstein mit seiner Meinung "über Leichen gehe". Das tut er ja explizit nicht, wenn er kritisiert, die Risikogruppen würden nicht ausreichend geschützt. Denn dann kommen wir nie zu den wichtigen Fragen...
Und noch ein Nachtrag: Warum wirkt der Lockdown nicht?!!! Warum halten wir dann daran fest?
Kontaktlos bezahlen ist möglich. Konatktlos leben auf Dauer nur Einsiedlern. Sogar der Einöd-Alm-Öhi ließ sich von Heidi erweichen ...
aber der gärtner, mit seinem streben nach öffnung,
kann eine hoffnung bieten: für alle weg-geschlossenen, nicht nur knastis...
Sehr hilfreich auch das bei Augstein Senior gegründete SPON:
Wie kriegt man die Corona-Zahlen endlich runter?Irland und Großbritannien konnten die Fallzahlen zuletzt drücken – trotz Winter und Mutante. Was Deutschland daraus lernen kann. Eine Analyse von Julia Köppe 20.01.2021, 17.48 Uhr
Gleich auf Augenhöhe links daneben jetzt 21. Januar 15.56:
+++ Corona-News +++ Corona-Fallzahlen in England sanken trotz Lockdown nich tDas Leben in Großbritannien ist seit Wochen eingeschränkt – dennoch fanden Londoner Wissenschaftler in der ersten Januarhälfte mehr Infektionen als noch im Dezember.
Ach, ich widme mich doch lieber wieder einem Buch, just geschenkt bekommen: Nicolas Barreau, Das Lächeln der Frauen
Obwohl es, Spiegel Bestseller, da schließt sich der Kreis, von Christine Westermann, WDR 2, abschreckend empfohlen wurde: "Unglaublich komisch, verfürerisch, witzig und romantisch!"
„So wurden die Maßnahmen von einem fehlgeleiteten Ethos gelenkt, nicht von der Vernunft.“
Es reicht offensichtlich schon aus, mit der Vorstellung, selbst der „unfehlbaren Vernunft“ ergeben zu sein, alleine nur zu kokettieren, um immer mehr zum begrenzt „denkenden Opfer“ seines eigenen geschlossenen logischen Systems zu werden. Die innere Ausrichtung verschiebt sich infolgedessen von ernst zu nehmender Erkenntnissuche hin zu lauter werdender Agitation. Meist merkt man dieses selber gar nicht, wohl aber manch ein Gegenüber, weil fruchtbare Kommunikation zunehmend unmöglich wird.
Die Endlos-Schleifen all der selbstermächtigten Experten hier im „der Freitag“ – in der Redaktion und in der Community – zeigen einem aufmerksamen Beobachter, dass es bei den meisten Stimmen weniger um ernst zunehmende Fragen bzw. Anmerkungen an ernst zu nehmende Experten – die von ihrer Profession her schon längst möglichst viele Aspekte zu berücksichtigen versuchen – und somit um wirklichen Erkenntnisgewinn geht, sondern dass es sich oft vielmehr um nicht wirklich (zumindest alleinig) ernst zu nehmende Antworten handelt, da diese beispielsweise u. a. einer gesteigerten Selbstpräsentation geschuldet sind und weniger tatsächlichem Experten-Wissen.
Wer stets munter drauf los in sein eigene Horn trötet und andere ebenfalls dazu ermuntert, Gleiches zu tun, der hat seine Glaubwürdigkeit verwirkt, den fehlenden Gleichklang (auch indirekt) zu bemängeln, denn dieser ist in den Zeiten einer Pandemie für das Gelingen von Maßnahmen unverzichtbar.
Tja, wo liegt denn da der Fehler?
Sehr intelligent, wie Alles von Jakob Augstein. Ich kann nur bestätigen, dass covid 19 bei allen mir bekannten Leuten unter 60 ausnahmslos harmlos verlaufen ist, sehe als Klinikmitarbeiter aber auch die verheerende Wirkung für die Senioren. Die gilt es also effektiv zu schützen während die Jungen unter Auflagen relativ normal leben könnten. Woher kommt bloß diese beharrliche Haltung vieler Menschen, die Lockdowns müssen um jeden Preis bis zum "Sieg" über das Virus durchgezogen werden? Seltsam, ob die auch einem Arzt vertrauen würden, der, statt das Scheitern der verordneten Therapie einzugestehen, lieber die Dosis erhöht und sagt, am Ende wirkt es und wenn Sie dabei draufgehen.
"Wie schützt man die Risikogruppen? Warum wurde das nicht gemacht? Oder geht das nicht? Warum nicht?"
Man kann sich anschauen, wie der Schutz dort funktioniert, wo ein sehr grosser Aufwand mit sehr viel mehr Geld als in Alten- und Pflegeheimen betrieben wird, z.B. im Profisport. Auch da kann es, trotz des Aufwandes, zu Virusinfektionen und manchmal zu Ausbrüchen kommen. Bei der Handball-WM fiel eine ganze Mannschaft, Kap Verden, aus. Krankenhäuser bekommen regelmässig Virus-Ausbrüche, trotz Hygieneabteilungen, Hygienelehrstühle, Isolierstationen usf., Mitarbeiter erkranken.
In Alten- und Pflegeheimen finden wir Zeitdruck, schlechte Bezahlung, unzureichende Ausbildung, akute Personalnot, keine räumliche Separierungsmöglichkeit für Infizierte (Isolierstation), mangelhafte, verspätete Reaktionen auf Ausbrüche. Dann kommen noch die Pflegebedürftigen in der ambulanten Pflege als gefährdete Gruppe dazu, alle Senioren ausserhalb der Heime sowie Vorerkrankte aller Altersgruppen. D.h. bei einer grossen Verbreitung von Sars-Cov-2 in der Bevölkerung steigt auch das Erkrankungsrisiko für die vulnerablen Gruppen, trotz aller Schutzmassnahmen.
"Wir sollten akzeptieren, das Virus nicht beseitigen zu können"...
und ich hatte doch gehofft, dass Augstein die weltweit schwindende Biodiversität, die Landübernutzung, Massentierhaltung, die marktorientierte, industrielle Landwirtschaft mit ihrer ungeheuren Fleischproduktion, die globalen Kapital- und Warenströme, den Vormarsch der Konzerne in die letzten Urwälder und Meere, den Rohstoffkolonialismus etc...erwähnt und die Ursachen dieser und weiterer Pandemien beim Namen nennt. Das Phänomen heißt Kapitalismus und diese Art des Raubbaues an der Natur zerstört komplexe Systeme wie z.B. Regenwälder, die bisher solche Viren in Schach gehalten und ihre Ausbreitung verhindert haben. Wird Biodiversität in solchem Ausmaß vernichtet, springen Erreger auf Menschen und Nutztiere vor Ort über. Durch den Warenaustausch und vor allem globale Reisenetzwerke kommen sie dann letzlich aus dem Wildtierhandel in China oder sonstwo zu uns in die Zentren der Bevölkerungsdichten.
Alle Welt, die Wissenschaftler, Politiker, Mediziner, Zahlenstatistiker sprechen über Symptome und Symtombehandlung...an Symptomen kurieren kostet Geld und Zeit und schafft weitere soziale Spannungen. Über die Ursachen zu sprechen und entsprechend zu handeln wäre das Maß der Dinge. Doch das würde unseren Lebenstil und damit die Grundlage für den Kapitalismus gefährden.
Was Rudolf Augstein mit 76 Jahren geschrieben hätte, weiß ich nicht. Aber ich kann Ihnen sagen, dass ich (76) es genauso sehe wie Jakob Augstein. Was mich am meisten bekümmert, ist, dass es bis heute kein flächendeckend stimmiges Konzept für den Umgang mit Covid-19 in den Altenheimen gibt und dass die Politiker*innen an den zahlreichen Ungerechtigkeiten und Ungereimtheiten ihrer Maßnahmen vorbei argumentieren, wie als gäbe es sie nicht. Tatsächlich ist es so, dass das sog. produzierende und verarbeitende Gewerbe von Beschränkungen weitgehend verschont wird, wohingegen die Daumenschrauben im privaten Bereich immer fester angezogen werden. Dies, obwohl das produzierende und verarbeitende Gewerbe im Pandemiegeschehen ein erstklassiger Hotspot ist, mit ca. 8 Millionen Beschäftigten und vermutlich so an die 80 Millionen Kontakten täglich. Es wird einfach so getan, als gingen alle Lichter aus, wenn da Hand angelegt würde. Das ist aber nicht der Fall. Selbstverständlich gibt es Bereiche, in denen - mit allen gebotenen Schutzmaßnahmen - weiter gearbeitet werden muss. Lebensmittel z.B. müssen irgendwo her kommen. Aber warum können nicht z.B. weniger Autos gebaut werden? Man muss auch im verarbeitenden und produzierenden Gewerbe prüfen, was aus Gründen der Pandemie notwendig ist und was nicht. Denn jedenfalls ist nicht alles notwendig, was da gemacht wird. Wenn wir schon aus Gründen der Pandemie unsere Aktivitäten einschränken müssen, was ich grundsätzlich befürworte, dann bitte überall, wo es geht, und nicht nur da, wo es nach dem persönlichen Geschmack insbesondere der Frau Bundeskanzlerin am billigsten ist, und was zugleich der Bereiche ist, in dem sich das Leben der Menschen abspielt. Die Auffassung, dass der gewerbliche Bereich zulasten des privaten Bereichs geschont werden müsse, ist nicht selbstverständlich und sollte daher im Bundestag breit zur Diskussion gestellt werden.
"Fehler?" Vielleicht zeigt sich hier auch eine Schwäche der Demokratie/Föderalismus. Die, wenn sie nun versucht, möglichst allen Seiten gerecht zu werden, ihr gewünschtes Ziel verfehlt.
Nun macht die Politik dies zwar nur unvollständig, aber eben nicht so, dass es auch die Bereiche konsequent betreffen würde, die in Zeiten von Corona noch Dividenden ausschütten (konnten), selbst noch, wenn sie bereits vorher schon große Summen vom Staat bekommen hatten. Das Kapital wurde und wird weiter geschützt, was Millionen Arbeitnehmer beruflich nötigt aufzuheben, was für die Freizeit verordnet wurde. Wenn das kein Widerspruch ist!
Zudem werden von der Bevölkerung 'einfache' Antworten erwartet, die aber nicht gegeben werden können, da man sich in einem ständigen Lernprozess befindet. Wenn nun noch vereinzelte ExpertenInnen gegen den Trend der Mehrheit der Wissenschaftler argumentieren (Namen sind bekannt), dann sucht sich verunsicherter Bürger die aus, die am nächsten bei seinen Vorstellungen, präziser Ängsten liegen. Das Ergebnis ist allerorten zu betrachten.
Wenn nun noch viele Fehler dazukommen, die über die Verharmlosung anfangs und der Ignoranz über die bereits vorliegenden Fakten zu älteren Virusvarianten dazugenommen werden, dann entwickelt sich eine ungesunde Gemengelage, wo bereits vorher vorhandenes Misstrauen gegenüber Regierungsverantwortlichen bestärkt wurden.
Es lassen sich weitere Faktoren aufzählen. Die Lösung liegt nun eher nicht darin, wenn sich alle mehr oder weniger als Spezialisten betrachten, die ihrer eigenen Meinung das Gewicht eines ausgebildeten Mediziners usw. verleihen. Aber zumindest lässt sich doch abwägen, was generell als Maßnahme(n) gegenüber ansteckenden Krankheiten nicht falsch sein kann. Dieses Wissen ist vorhanden und hat nun noch an Bedeutung gewonnen. Denn bisher hatten wir mit Pandemien dieser Art zumindest in den letzten Jahrzehnten einfach nur Glück. Diese 'Glückssträhne' ist wohl überstrapaziert worden.
Mit – „wo liegt denn da der Fehler?“ – spiele ich auf das „Munter-drauf-los-Tröten“ in einer Situation an, in der ein möglichst großer Gleichklang möglichst vieler Menschen ganz offensichtlich der Pandemie-Bewältigungs-Weisheit letzter Schluss ist und darauf, dass die vierte Macht im Staate, dessen Vertreter Augstein nun einmal ist, mit der ungeheuren Reichweite ihrer jeweiligen Tröte möglichst verantwortungsvoll umgehen sollte. Das ist etwas, das ich in diesem Forum bereits mehrfach unmissverständlich angemahnt habe.
Ich bringe es auf den Punkt: Aus Sicht ernst zu nehmender Epdemiologen, Virologen, Intensivmediziner, Modellierer und Gesundheitsamtsvertreter, aber auch weitsichtiger Ökonomen, wäre der möglichst umfangreiche Lockdown für eine übersichtliche Zeitdauer völlig logisch die beste Methode.
Aus mitmenschlichen Gründen in vielerlei Hinsicht stellt dies natürlich ein größtmögliches Problem dar – wobei nicht wenige kriegserfahrene Menschen das derzeitige „Weichei-Gewinsel“ in Bezug auf kurze und starke Maßnahmen schlicht und einfach nur lächerlich finden.
Die Politik hat aus alldem die konkreten Entscheidungen zu treffen. Und ja, so sinnvoll in bestimmten Phasen differenzierte (föderal gestaltete) Maßnahmen sind, so wichtig ist mit zunehmender Gefahr die glasklare einheitliche Linie, da der Gleichklang der Menschen in ihren Maßnahmen unverzichtbar ist (s. o.). Hier bedarf es in der Tat neuer gesetzlicher Regelungen.
Wenn man aber wirklich strikte Maßnahmen möchte, dann ist die politische Entscheidung der Bevorzugung von Kapitalinteressen zu Lasten der arbeitenden Bevölkerung natürlich völlig fehl am Platz! Wie wahr! Diese Kritik ist richtig, wichtig und notwendig. Dann aber muss die Stoßrichtung noch viel klarer kommuniziert und umgesetzt werden: Kontaktvermeidung überall dort, wo Kontakte nicht absolut überlebenswichtig sind. Es braucht nicht den täglichen Einkauf, bei guter Vorratshaltung auch zwei Wochen lang nicht. Es braucht für eine übersichtliche Zeit auch nicht das Treffen mit Familie oder mit Freunden etc. Hier wäre der Rat der Kriegsgenerationen wirklich gefragt! Wann und wo kommen diese zu Wort?
Was aber bräuchte eine derartige Maßnahme noch: Weiterhin Rumgetröte aus allen Ecken oder Parallel-Unterstützung von möglichst vielen. Wenn man Risiko-Behaftete schützen will, dann wäre dies die sinnvollste Maßnahme, das ist ohne Zweifel klar, schlüssig und vernünftig!
Aus meiner Sicht spielt der Freitag bezüglich der Pandemie in vielerlei Hinsicht eine fahrlässige Rolle, die weit über verpasste Gelegenheiten hinausgeht. Es handelt sich wohl um einen genau so gewollten Zustand. Aus der Perspektive des eigenen Hamsterrades erscheint das eigene Handeln offensichtlich als zeitgemäße, vermeintlich notwendige kritische Vorgehensweise.
Dass das eigene Rumgetröte dabei die leiseren, besonnenen Töne verdrängt, wird nicht gesehen. Irgendwie scheint man der wahnwitzigen Idee verfallen zu sein, dass erst, wenn alle gleichermaßen darauf loströten (so zumindest konsequent zu Ende gedacht), der Gleichklang der Vielfalt in Freiheit zu erzielen ist. Das ist der Fehler, den ich meine!
Wenn Sie der festen Überzeugung sind, dass man eigentlich gar nichts machen kann oder zu machen braucht, dann lassen Sie das doch konsequenterweise ihre Programm sein.
Dann landen wird bei der Methode USA oder Brasilien, ein wenig auch Schweden. Sie werden viele finden, die auch die schlechtesten Wege noch schönzureden wissen, heute herrscht ja radikale Denkfreiheit. :-)
Bedienen Sie sich einfach.
„und ich hatte doch gehofft, dass Augstein die weltweit schwindende Biodiversität, ...erwähnt und die Ursachen dieser und weiterer Pandemien beim Namen nennt. Das Phänomen heißt Kapitalismus
...
Alle Welt, die Wissenschaftler, Politiker, Mediziner, Zahlenstatistiker sprechen über Symptome und Symtombehandlung...an Symptomen kurieren kostet Geld und Zeit und schafft weitere soziale Spannungen. Über die Ursachen zu sprechen und entsprechend zu handeln wäre das Maß der Dinge.“
Allerdings sind Sie damit auch noch nicht am Ende der Ursachenforschung angekommen. Unser ganzes Weltbild ist funktionalistisch und der Kapitalismus ist nur ein Teil davon. Funktionalismus vereint mit einer Idee des Lebens als Kosten/Nutzen-Rechnung. Wir erklären sogar die biologische Evolution ausschließlich funktionalistisch. Noch Schönheit und Liebe müssen einen evolutionären Nutzen haben, erst dann ist uns eine Erklärung eine gute, fundierte Erklärung.
Dass Schönheit den Sinn haben könnte schön zu sein, finden wir als Gedanken vollkommen absurd. Warum noch mal? Weil wir 'wissen', dass Schönheit einen Nutzen haben muss. Woher wissen wir das? Weil eben alles einen Nutzen hat, ist doch so, oder?
„Klappt doch“ Das etwas funktioniert ist für uns bereits ein Beweis, dass es auch richtig sein muss. Auch die Wahrheit wird nicht selten funktionalistisch hergeleitet. Man warten dann immer darauf, dass der falsche Weg irgendwie nicht funktionieren wird, weil man im Hinterkopf denkt, dass etwas was gegen die Wahrheit verstößt, auch nicht funktionieren darf.
Eine Reihe von falschen Annahmen, kann mich aber dennoch zu einem praktischen Erfolg bringen. Wenn ich sowohl die Breite einer Schlucht, als auch die Höhe eines Baumes, mit dessen Hilfe ich die Schlucht überwinden will, falsch einschätze, kann ich am Ende dennoch Erfolg haben. Ich habe dann mein Ziel erreicht, es hat funktioniert, dass meine Annahmen wahr gewesen wären, ist allerdings nicht der Fall. So was kann auch mal vorkommen, allerdings ist die Philosophie hier streng. Wenn es einmal vorkommt, ist die These, dass das was funktioniert, auch immer wahr sein muss, zerschossen. Der erste schwarze Schwan widerlegt, dass alle Schwäne weiß sind.
Damit ist der Funktionalismus und der Nutzen nicht völlig überflüssig, falsch oder gar böse. Er dient nur nicht mehr länger als Allerklärer vom Urknall bis zur Demokratietheorie.
was sie da als ausnahme darstellen, dass falsche annahmen/erklärungen funktionieren, ist aber die regel, zu der nur wenige, zufällige, notwendig unerkannt bleibende ausnahmen (known u. unknown unknowns) existieren, denn da wir grundsätzlich die dinge nicht an und für sich, in toto umfassend u. vollständig nach ihrem innen und außen (wechsel-/wirkung) erkennen können, bleibt unser primäres erkennen prinzipiell unvollständig und wird sekundär mit funktionell m. o. w. bewährten annahmen - von den dimensionen, paradigmen, ansätzen usw. bis zur gültigkeit von materialkonstanten und grundlegenden wirkungsgeflechten - ergänzt bzw. angereichert. die hohe verbreitung diverser funktionalitäten, "technik" i. w. s., sowie die bevorzugung derer/dieser als menschl. habitat (rückzugsort), begünstigt allerdings den irrtum, man verfüge ganz überwiegend über richtige, zumindest hinreichende bzw. hinr. vollständige zusatzannahmen zum erfahrbaren weltausschnitt. die menge möglicher falscher bzw. in-sich fehlerhafter rechnungen z. b., die ein richtiges ergebnis liefern, ist genauso unendlich groß, vlt. sogar größer, als die menge richtiger rechnungen zu einem ergebnis.
Ja, durchaus.
Wie stark man das gewichten möchte, bleibt jedem selbst überlassen, da wir eben, wie Sie es ja schreiben, im Grunde nicht mal wissen können, wie falsch oder richtig wir eigentlich liegen. Das fand und finde ich an Popper immer naiv, der Glaube, dass ein paar beherzte Irrtümer einen zwingend der Wahrheit näher brächten. Hier sind wir offenbar mal der gleichen Meinung.
In welchem Umfang man nun erkennt, dass der Funktionalismus für die Wahrheitstheorie ungeeignet ist, ist mir tendenziell egal, dass man es kapiert, finde ich hingegen wichtig.
Ja, ich möchte hier ergänzen und mit einer ketzerischen Überlegung erinnern, daß Denken immer unser Denken der Welt ist, nicht die Welt selber. Denken ist subjektiv, Wahrheit ist eine Kategorie des Denkens, die erst mit dem Reflexivwerden des Denkens, des Sichselbstbewußtwerdens erscheint, dem Bewußtsein des „ich denke“. Dann ist Wahrheit die Wahrheit des Denkens, und die liegt in der Abbildungstreue von Denk- und Realobjekt, wobei das Realobjekt immer nur in Gestalt von (subjektiven) Erfahrungen gegeben ist. Im Ausmaß, wie (empirische) Erfahrungen von gedanklichen Konstruktionen abgedeckt werden, nennen wir das Denken wahr. Eine Wahrheit, die immer eine Wahrheit des Denkens bleibt, aber Hegel hat natürlich (gegen Kant) recht: die Furcht zu Irren ist der Irrtum selbst. Wenn uns diese Furcht beherrscht, können/müssen wir das Denken aufgeben. Trotz dieser Unmöglichkeit einer absoluten Wahrheit liefert das Denken mehr oder weniger relative Wahrheit. Man kann auch sagen: mehr oder weniger gute Argumente.
Dazu kommt, daß wir, das Subjekt des Denkens, selbst Teil der Welt sind. In allem, in dem wir (uns) thematisch werden, ist das Denken zirkulär, die Begründung Selbstbegründung. Das erste, schon tierische Denken ist funktionalistisches Denken, es organisiert biofunktionales Handeln, also nützliche Routinen, die sich aufgrund von Erfolgserlebnissen einprägen. Noch unser technologisches Denken/Verständnis der Welt ist dieses bewußt gewordene effektorientierte Denken. Wissenschaft beginnt damit, zwischen Welt und gedachter Welt zu unterscheiden und nach der Objektivität des Denkens zu fragen. Diese Reflexion ist natürlich naheliegender, wo die Subjekthaftigkeit des Denkens offensichtlich auf der Hand liegt, in der Selbstreflexion. Aus diesem Grund hat es sehr lange gedauert, bis man die erkenntnistheoretische Problematik der Naturwissenschaften erkannt hat, bis zur Grundlagenkrise von Physik und Mathematik.
Ich möchte noch einmal Deinen Gedanken stark machen: Natürlich bestimmt Funktionalität unseren Erfolg als Tier, dh als ein lokalisiertes Objekt im Naturganzen, das sich dynamisch über eine Zeitspanne am Leben erhält. Letztendlich steht alles Denken in diesem biofunktionalen Zusammenhang. Aber es ist die große Entdeckung, die in der Aufklärung explizit gemacht wurde, daß der Mensch ein Fenster zur Freiheit aufgestoßen hat, als er die Idealität von Wahrheit, Güte und Schönheit erkannt hat, die sich jenseits der Funktionalität zeigt. Das Wahre, Gute, Schöne sind Formen der Selbstbegründung, eine Wirklichkeit jenseits der Funktionalität. Wobei die ersteren noch stark an Funktionalität gebunden sind, nur die Schönheit sich voll emanzipieren kann.
Einer der erwünschten "Diktatoren auf Zeit", Spahn: „No-Covid-Strategie“ in Deutschland nicht möglich.
Heißt: Wir werden, wie Augstein richtig sagte, mit dem Virus leben müssen. Keineswegs rede ich einem laissez-faire das Wort. Allerdings dürfen wir uns nicht um die Antwort auf die Frage drücken, "Was ist wichtiger, die Zukunft der Alten - zu denen ich gehöre - oder die der Kinder?" Welche Einschränkungen für welche Bevölkerungsschichten sind akzeptabel? Vor dem Gesetz sind alle gleich, nach Verordnungen auch?
Im Übrigen, die manchmal schwer erträglichen Unzulänglichkeiten der demokratischen Staatsform sind einer Diktatur stets vorzuziehen. Auch ein autoritärer Führer könnte den Lauf der Geschichte nicht zurückdrehen. Die BRD ist eingebunden in die EU, die Globalisierung in allen Bereichen lässt sich nicht mit Führerbefehl aufheben. Ein Deutschland mit dem Grenzregime von 1937 gibt es nicht mehr. Und das ist gut so.
„Ja, ich möchte hier ergänzen und mit einer ketzerischen Überlegung erinnern, daß Denken immer unser Denken der Welt ist, nicht die Welt selber.“
Da bin ich eben nicht so sicher, aber an der Stelle wohl eben auch Idealist oder was auch immer. Denken ist für mich nicht nachgeordnet, es gehört zur Welt (was Du später aber auch geschrieben hast) und zur Realität und in meinen Augen hat es auch eine direkte Wirkung, also da ist nichts Unechtes dran.
Dass nicht jeder Gedanke die Welt aus den Angeln hebt, stimmt, aber das gilt auch für Handlungen. Kratze ich mich am Kopf, ist das auch keine Sensation.
„Denken ist subjektiv, Wahrheit ist eine Kategorie des Denkens, die erst mit dem Reflexivwerden des Denkens, des Sichselbstbewußtwerdens erscheint, dem Bewußtsein des „ich denke“. Dann ist Wahrheit die Wahrheit des Denkens, und die liegt in der Abbildungstreue von Denk- und Realobjekt, wobei das Realobjekt immer nur in Gestalt von (subjektiven) Erfahrungen gegeben ist. Im Ausmaß, wie (empirische) Erfahrungen von gedanklichen Konstruktionen abgedeckt werden, nennen wir das Denken wahr.“
Sicher, aber da kommst Du Descartes doch sehr weit entgegen. Die intersubjektiven Komponenten müssen mit reingedacht werden. Gut finde ich aber, dass das Subjekt dann wirklich auch entstehen kann und nicht irgendwas ist. Das hat schon Power das Ding, sind nicht einfach nur Hirnströme, aber das ist uns beiden klar.
„Trotz dieser Unmöglichkeit einer absoluten Wahrheit liefert das Denken mehr oder weniger relative Wahrheit. Man kann auch sagen: mehr oder weniger gute Argumente.“
Sehe ich ebenso.
„Das erste, schon tierische Denken ist funktionalistisches Denken, es organisiert biofunktionales Handeln, also nützliche Routinen, die sich aufgrund von Erfolgserlebnissen einprägen. Noch unser technologisches Denken/Verständnis der Welt ist dieses bewußt gewordene effektorientierte Denken. Wissenschaft beginnt damit, zwischen Welt und gedachter Welt zu unterscheiden und nach der Objektivität des Denkens zu fragen. Diese Reflexion ist natürlich naheliegender, wo die Subjekthaftigkeit des Denkens offensichtlich auf der Hand liegt, in der Selbstreflexion. Aus diesem Grund hat es sehr lange gedauert, bis man die erkenntnistheoretische Problematik der Naturwissenschaften erkannt hat, bis zur Grundlagenkrise von Physik und Mathematik.“
Klar, aber auf dieser Erkenntnisstufe sind wir nun schon seit einigen Jahrzehnten.
„Aber es ist die große Entdeckung, die in der Aufklärung explizit gemacht wurde, daß der Mensch ein Fenster zur Freiheit aufgestoßen hat, als er die Idealität von Wahrheit, Güte und Schönheit erkannt hat, die sich jenseits der Funktionalität zeigt. Das Wahre, Gute, Schöne sind Formen der Selbstbegründung, eine Wirklichkeit jenseits der Funktionalität. Wobei die ersteren noch stark an Funktionalität gebunden sind, nur die Schönheit sich voll emanzipieren kann.“
Auch da kann ich viel mit anfangen. Mich interessiert, wie die Spiritualität einzusortieren ist, aber das muss man nicht in jedem Thread besprechen. Ich erwähne es deshalb, weil ich sie als heißen Kandidaten für eine noch weitere Entfernung von der Nützlichkeit sehe, darin dann vielleicht der Kunst verwandt. Etwas Nutzloseres als Meditation kann man kaum finden und wenn man sagt, man wolle doch Erleuchtung erreichen und darin alles sieht: die Pointe, dass es da nichts zu erreichen gibt, ist schon ernst gemeint. Also, die Nutzlosigkeit ist nachhaltig.
++ Nach einem Jahr Corona können wir sagen: Die Antwort lautet leider nein. Denn beim wichtigsten Ziel der Corona-Maßnahmen – dem Schutz der Schwachen – hat Merkels Corona-Regierung versagt ++
Ach so ist das. Ja, dafür lohnt es sich- mit immer den gleichen Fertigteilen - nochmal den Griffel zu verrenken. Also ich sehe hier einen anderen Virus am Werke. Der Schutz der Alten ist nicht das Thema.
Gut, Herr Augstein, dann schmeissen wir die Schwächsten (Alte, Behinderte, 27 Millionen chronisch Kranke und wer noch?) vom Schlitten, um den Wölfen (die Pleite) zu entkommen...
Wer meint, er müsse sich schützen, oder wer geraten bekommt, er solle sich schützen - bitte sehr. ICH ernähre mich gesung und treibe Sport ... ich hatte seit bestimmt 10 Jahren nichtmal einen Schnupfen und bin über 60.
Mein Immunsystem funktionert tadellos - wieso werde ich gezwungen, mir den ganzen Schwachsinn anzutun? Zum Glück habe ich ein abgelegenes Landhaus, wo ich ganz normal leben kann, mich mit Freunden und Verwnadten treffe und feiere, ohne den Denunzianten von Nebenan fürchten zu müssen ...
Schöne heile Welt aber nicht die Realität von ?
Guten Morgen Herr Augstein! Ich habe eine Bitte- die älteste Buchhändlerin aus Deutschland aus Salzwedel ist gestorben.Ich habe sie einmal besucht und mir auch sehr viele Bücher gekauft auch meinen Familienmitgliedern.Ich wollte diese alte Dame kennenlernen.Bitte bringen Sie in Ihrer Zeitung einen Artikel über Frau Weyhe und ihr Leben. Sie war eine beeindruckende alte Dame. Danke!
Augstein IRRT in vielen Punkten, hier nur einige:
1) Es ist kein guter Journalismus, so einseitig gegen einen neuen Vorschlag Stellung zu beziehen, bevor dieser überhaupt verstanden ist.
2) Anders als Augstein behauptet, profitieren die Jungen nicht: Vielmehr fährt gerade das Bildungssystem gegen die Wand.
3) "Einfach damit leben" bedeutet: wie unter Trump in den USA.
4) Die Krankheit nach Gruppen einteilen, bedeutet dasselbe wie bisher: Die Gruppen ohne starke Lobby, z. B. Kinder, fallen raus.
5) Wichtiger Gedanke von Zero Covid: Der Klimawandel hat gerade erst begonnen! Deshalb erwarten uns noch weitere solcher "Naturkatastrophen" - und wir brauchen funktionierende und solidarische Handlungsmuster, mit denen sich die Gesellschaft als Ganze schützen kann!
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Darum geht es den Regierungen im Kapitalismus: dass die Börsen weiterlaufen. - Deshalb darf nicht abgeriegelt werden.
Aber Abriegeln ist Quarantäne - der älteste und effektivste Gesundheitsschutz seit Beginn der Menschheit!
Herzlichen Dank Herr Augstein.
Ein treffender Artikel, denn genau so ist es "leider". Dabei würde ich den Satz "Was diese Leute vorschlagen – alles, wirklich alles dichtzumachen – läuft darauf hinaus, die Gesellschaft zu zerstören, um sie zu retten." noch härter formulieren .... "zu zerstören, um sie zu diktieren".
Das Virus wird bleiben, wir werden/ können uns auch daran gewöhnen, zukünftig etwas anders leben, vielleicht dankbarer, aufrichtiger ... ehrlicher, nicht mehr als "selbstdarsellende Feierbiester oder Besserwisser". vielleicht wieder als Wanderer statt als SUVler, sich in Gesprächen begegnen statt auf dem Smartphone zu wischen, ohne Ernährung "to go", beruhigter statt ruhelos, und wenn dann ausschliesslich suchend statt begierend.
Es gibt so vieles was uns dieses Virus lehren könnte. Doch wollen wir das, die Politik (a la Spahn, Laschet, Kretschmer. Habeck, Baerbock und Co.) wollen es auf jeden Fall nicht. Oder doch ?
Dann müssten sie mit dem "ersten Schritt" beginnen und ALLE Handelsbeziehungen zu China abbrechen. China im Sinne der dortigen Staatsdiktatur ist die Enzyklopädie des Böses.
Gestern mal wieder ein Bekannter U - 60 an Corona abgenippelt. Hat mich doch sehr gebeutelt...
"Statistische Unfälle", so ist das im richtigem Leben.
..."Zum Glück habe ich ein abgelegenes Landhaus, wo ich ganz normal leben kann"...
Dieses Glück teilen sich ja zum Glück viele junge Familien mit Kindern in 60 m2 Meter Wohnungen in deutschen Grosstädten und ganz besonders unsere lieben Mitbürger in Indien und Brasilien usw..
Alles klar qualidat.
Durch #zeroCovid kann keine Gesellschaft zerstört werden, Covid19 ist das Produkt von einem non stop zerstörenden "Lifestyle!" Covid19 ist das hässliches Baby, in der Gier gezeugt, lieblos, eiskalt, zu dem sich heute keiner der Elternschaft bekennen will. Es soll quasi vom Himmel gefallen sein, einfach da, urplötzlich, aus dem Nichts! Doch, immer piano, was ist da schon Covid 19, gegen den Zoonosen ante portas!
Werter Herr Augstein, ich stimme Ihnen größtenteils zu, aber diese beiden Sätze kann ich nicht nachvollziehen:
"Sie schätzen ihr eigenes Risiko realistisch ein und nehmen in Kauf, weiterhin jene zu gefährden, in deren Dienst sie doch stehen sollten – die Alten. Man mag das selbstsüchtig nennen, unvernünftig ist es nicht."
Würden sie sich impfen lassen, wären sie durch die Impfung selbst vor einer SCHWEREN Covid-19 geschützt. Da durch die Impfung mit BNT162b2 von BioNTech und Pfizer keine sterile Immunität erreicht werden kann, wären die alten Menschen, "in deren Dienst sie stehen sollten", weiterhin gefährdet, d.h. nicht vor einer Infektion geschützt.
Dazu auch:
"Professorin Riley von der Universität Edinburgh warnt daher, dass die Idee einer Herdenimmunität durch Covid-19-Impfungen wenig erfolgversprechend sein könnte. Ein besserer Ansatz sei, die ersten begrenzten Impfstoffvorräte zum Schutz der am stärksten Gefährdeten einzusetzen, ohne sich um die robusteren Mitglieder der "Herde" zu sorgen, die das Virus relativ problemlos wegsteckten. "Vergessen wir den Schutz der Massen, um die Verletzlichen zu schützen", fordert sie. "Lasst uns die Verwundbaren direkt schützen."
Und auf die Frage, ob der Impfstoff sicher sei, sagte der Vorsitzende der Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft, Professor Wolf-Dieter Ludwig, in einem ARD-Interview am 19.12.2020:
"Ich finde eine derartige Aussage fahrlässig. Ich habe mich selber jetzt drei Monate intensiv mit den Studiendaten und den Ergebnissen beschäftigt und würde diese Aussage nie tätigen. Ich würde sagen, bei der akuten Anwendung treten Nebenwirkungen auf, die wir kennen von Impfstoffen, zur Langzeitsicherheit wissen wir gar nichts, und die Nachverfolgung nach der zweiten Impfung beträgt ganze zwei Monate im Median, also ein viel zu kurzer Zeitraum, um so eine pauschale Aussage zu treffen."